Es gab einmal eine Zeit in der Bundesrepublik Deutschland aber auch in der ehemaligen DDR, in der den Kindern in der Schule immer wieder vermittelt wurde, dass von Deutschland nie wieder ein Krieg ausgehen soll. Es gab sogar Leute, die glaubten an das, was ihnen die Politiker ständig vorhielten.
Inzwischen hatten sich die Verhältnisse geändert. Der große Welterzieher, der von sich die Mär verbreitete, den Frieden und die Demokratie in die ganze Welt zu bringen und nicht nur den Deutschen vorschrieb, wie sie sich nach dem zweiten Weltkrieg zu organisieren haben, hatte inzwischen mehr als einmal gezeigt, dass der Frieden auch mit Bomben und völkerrechtswidrigen Aktionen verbreitet werden kann, wenn dies dem Interesse des Welterziehers dient.
Natürlich dienten alle gewaltsamen kriegerischen Aktionen nur dem guten Zweck und der Durchsetzung der großen Ideale einer sogenannten Wertegemeinschaft. Viele Bürger in der Welt waren erstaunt und stellten fest, dass es mit dem Frieden dieses Weltverbesserers doch nicht ganz so einfach war, denn offensichtlich war der Preis für diesen vermeintlichen Frieden, eine absolute Anpassung an die von dem Weltverbesserer definierten Grundsätze, die man unter den Überschriften Diversität, Weltoffenheit, Aufgabe des eigenen Denkens, Genderwahn, Globalisierung, Multilateralismus und Aufgabe eines eigenen nationalen Bewußtseins subsumierte. Menschen, die sich dagegen wehrten, wurden als rechtsradikal, Querdenker (was auch Schwachsinnigkeit bedeutete) antiphobisch und sonst wie gesellschaftlich als irrelevant bezeichnet und hatten keinen Anspruch mehr, von den Weltverbesserern ernst genommen zu werden.
Natürlich sorgte der Weltverbesserer auch dafür, dass die Länder, die sich mit konstanter Bosheit gegen die Ideale des Weltverbesserers wehrten, mit Waffengewalt auf den richtigen Weg gebracht wurden und ggf. schaltete man gleich den Staatschef aus, so dass keine weiteren sinnlosen Diskussionen notwendig waren.
Nun tauchte ein großes Problem auf, weil es einen großen Staat gab, bei dem es so aussah, dass er sich selbst auflöste und die Einzelteile dieses Staates in die Arme des Weltverbesserers genommen werden konnten. Der Weltverbesserer jubelte und konnte schon laut verkünden, dass der Rest des ehemaligen großen Staates nur noch eine unbedeutende Mittelmacht sei, die man weder ernst nehmen noch auf dessen Befindlichkeiten achten müsse.
Aber wie das immer so mit scheinbaren Erfolgen manchmal ist, stellen sich plötzlich unvorhersehbare Störfaktoren ein, mit denen man entweder nicht rechnen konnte oder aus eigener intellektueller Beschränktheit so überheblich wurde, dass man nicht mehr bemerkte, dass man selbst eigene Probleme produziert hatte, die einen permanent auf die eigenen Füße fielen.
Da gab es nämlich ein anderes großes Land, das die Vorstellungen des Weltverbessers nur mit Hohn und Spott betrachtete und gar nicht daran dachte, den Weisungen des Weltverbesserers zu folgen und sich von der vermeintlichen unbedeutenden Mittelmacht abzuwenden. Und was noch schlimmer für den Weltverbesserer war, war die wirtschaftliche Abhängigkeit des Weltverbesserers von dieser Großmacht.
Und dann kam der große Knall. Die Politik des Weltverbesserers, denen sich alle anderen Länder mit Ausnahme der anderen Weltmacht, die man leider nicht beseitigen konnte, anschließen mussten, führte dazu, dass die unbedeutende Mittelmacht ein Schlusspunkt zog und sich militärisch gegen die Einflussnahme des Weltverbesserers zur Wehr setzte und eine militärische Aktion in Gang setzte, mit denen der Weltverbesserer nicht gerechnet hatte.
Und da sind wir wieder am Anfang dieses Beitrages. Nie wieder soll von Deutschland ein Krieg ausgehen. Aber inzwischen wurde die Politik weiblicher und feministisch. Was allerdings erstaunte, war, dass diese Frauen sich jetzt überboten, den Krieg anzuheizen, indem man schwere Waffen forderte, die man der unbedeutenden Weltmacht, die aber leider über Atomwaffen verfügte, entgegenstellen wollte. Alle Parteien im Bundestag, mit Ausnahme zweier Parteien, die natürlich viel zu dumm waren, um die Segnungen des Weltverbesserers zu begreifen, schrien: Wir wollen Waffen! Nun gab es einen Parteiführer, dummerweise auch noch von einer der Regierungsparteien, der wollte oder konnte sich nicht entscheiden, dem Schrei der Feministinnen und sonstiger Damen mit militärischen Ambitionen zu folgen und Waffen zu liefern. Da entwickelte sich aber eine große christliche Partei - jedenfalls bezeichnete sich diese noch als christlich - zur Hochform und drohte, einen Antrag im Bundestag zu stellen und den zaghaften Regierungschef zu zwingen, endlich dafür zu sorgen, dass der Krieg durch noch mehr Waffen weiter in die Länge gezogen werden kann.
Und diejenigen, denen man früher immer gesagt hatte, es darf nie wieder von Deutschland ein Krieg ausgehen, rieben sich verdutzt die Augen und fragten sich, ob denn alle Diplomaten nach Hause geschickt wurden und jetzt nur noch das Prinzip Auge um Auge, Zahn um Zahn galt.
Und wenn es dann zum Superknall kommen sollte, dann werden die kriegslüsternen Feministinnen später die überlebenden Bürger beschimpfen und sagen: Warum habt ihr euch wieder einlullen lassen und seit nicht gegen die Kriegstreiber vorgegangen?
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