Das Wertvollste, was wir besitzen, sind unsere Kinder und so sollten wir sie auch behandeln. Als einen kleinen Schatz. Keines der Kinder, die auf die Welt gekommen sind haben wir gefragt, ob sie das überhaupt wollen. Im Grunde genommen haben wir sie dazu genötigt. Aus diesem Grund haben wir alles zu unternehmen, dass es ihnen gut geht. Wir haben die Verantwortung, dass sie behütet und liebevoll heranwachsen können. Das gilt für unsere eigenen sowie für fremde Kinder.
Am 23.12.2022 stand vor der Tür meiner Gastfamilie in Ecuador ein kleines zartes 13-jähriges Mädchen mit einem großen Koffer, der fast genau so groß war wie sie selbst. Mit leiser Stimme, ich höre sie fast nicht fragt sie nach Meche, meiner Gastgerberin. Die war leider noch nicht da. Sie wollte zum Busbahnhof jemanden abholen. Das wird wohl dieses Mädchen gewesen sein. Später sagte mir Meche, die Kleine wird einen Monat Ferien bei uns verbringen. Was mich wunderte, da keine Ferien sind.
Ich merke sofort das etwas nicht stimmte. In Meches Augen standen Tränen. Ich kenne Meche seit 12 Jahren, da kann man aus dem Gesicht vieles herauslesen. Am nächsten Tag fragte ich sie bei einer günstigen Gelegenheit, was das mit den Ferien auf sich hat.
Meche erzählt mit belegter Stimme die Geschichte dieses Mädchen. Ich nenne sie mal Marta.
Man denkt, nach so vielen Jahren Erfahrungen und Wissen über die sozialen Zustände hier in Südamerika ist man psychisch abgehärtet. Nein es geht immer wieder an die Nieren und das Herz blutet.
Marta wuchs seit ihrer Geburt bei Meche und ihren zwei leiblichen Söhnen auf. Sie hatten es nicht immer leicht. Oft fehlte das Notwendigste wie bei vielen anderen Familien auch. Die staatliche Unterstützung wurden ihr nach sechs Monaten nicht mehr gezahlt. Trotzdem waren sie mit ihrem Leben glücklich und zufrieden. Nachdem das Kind 10 Jahre wurde kam der leibliche Vater und holte sich das Kind mit Unterstützung der zuständigen Administration. Sie ist jetzt 10 Jahre und kann schließlich arbeiten.
Einige Monate später brach der Kontakt ab. Zwei Jahre später brauchte man in Erfahrung, dass Martha vom Vater gehindert wurde in die Schule zu gehen und regelmäßig von ihm sexuell missbraucht wurde. Folgerichtet wird sie aus der Familie genommen. Das Problem dabei ist, dass Martha nicht wo anders hinwill. Sie will nur zu ihrer Pflegemutter, die sie selbst liebevoll Mama nennt. Welches Kind nennt die Pflegemutter Mama, wenn sie diese vom Herzen liebt.
Meche weint, sie kann nicht aufhören. Die ganze seelische Belastung der letzten Tage brechen aus ihr heraus. Sie liebt das Kind wie ihr eigenes. Sie möchte das Kind behalten, aber kann nicht. Selbst geht es ihr gesundheitlich nicht gut und finanziell ist sie nicht in der Lage die zusätzlichen Kosten an Schulmaterialien, Kleidung und all das, was ein junges Mädchen braucht, aufzubringen. Meche ist sehr unglücklich. Marta sieht man ihre seelische Qual an und die Hoffnung das Letztendlich alles gut wird und bei ihrer geliebten Mama und ihren Brüdern bleiben darf.
Leider ist es in unserer Gesellschaft so, dass die Menschen, denen es wirklich dreckig und schlecht geht, keine Mittel besitzen, um nach Europa zu gehen, um Asyl zu beantragen. Das bleibt denen Vorbehalten die durchaus eigenen Vermögen oder Vermögen von Verwandten haben. Wieso müssen in die Welt immer die Ärmsten leiden und zurückstecken?
Um dieser Familie zu helfen, suche ich eine Patenfamilie, eine Patenoma- oder Opa. Es geht nicht nur darum Geld zu geben. Nein es geht um viel, viel mehr. Es geht darum, diesem Mädchen das zu geben, was sie genauso braucht, vielleicht sogar noch mehr. Wärme, Geborgenheit und Verständnis. Ich stelle mir einen Paten vor, der persönlichen Kontakt sucht. Das ist heute über die sozialen Medien kein Problem. Vielleicht kann er sich auch dazu entschließen diese Familie zu besuchen und mit dem Mädchen gemeinsam Unternehmungen durchzuführen.
Ich werde ihnen lediglich bei der Kontaktaufnahme und bei auftretenden Problemen helfend zur Seite stehen. Diese Aufgabe ist sehr schwer und verantwortungsvoll. Es erfordert Zuverlässigkeit und Beständigkeit.
Ein Kind, dass mit 14 miterleben muss, wie sein Vater auf dem Feld von Paramilitärs mit einer Machete erschlagen wird oder ein Kind, das zusehen muss wie die eigene Mutter von ihrem Vater geschlagen und vergewaltigt wird, wird dieses Erlebnis nie vergessen. Die Seele kann aber mit viel Geduld, Liebe und Fürsorge heilen. Es ist sehr schwer ein Vertrauen aufzubauen und sehr leicht es wieder zu verlieren. Deshalb mein bitte, überlegen sie genau, ob sie diese Verantwortung tragen wollen. Es kann eine Last werden. Ich weiß von was ich spreche. Ich habe selbst vier Patenkinder in Kolumbien.
Wer dafür Interesse hat, kann mich zu jederzeit unter WhatsApp 004915254041127 oder [email protected] erreichen.
Peter Blöth
82389 Böbing