Heutzutage ist der respektvolle Umgang in unserer Gesellschaft ein Fremdwort geworden. Gut, es ist nicht verwerflich, wenn sich über die Inkompetenz bestimmter Politiker lustig gemacht wird. Das provozieren sie selbst, in dem Aussagen gemacht werden die auf Lücken im Allgemeinwissen hinweisen. Sich aber lustig machen über das Aussehen in Fall der Frau Ricarda Lang ist respektlos und zeugt selbst nur von geistiger Beschränktheit. Auch eine Frau Göring-Eckardt mit ihrer so legendären Aussage der blockierten Stromleitungen durch Atomstrom oder Habecks aussagen über Wirkungsweise von Insolvenzen sind eine Steilvorlage, um sich in der Bevölkerung eine gehörige Menge von Spott einzuhandeln und nicht zuletzt an Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Respekt zu verlieren. Aber es ist kein Grund ihnen gegenüber Respektlos zu sein und sei es nur das man dem Amt, das sie Vertreten respektiert.
Wie sieht es aber nun umgekehrt aus. Wie respektieren diese vom Volk gewählten Vertreter uns? Ich stelle mir die Frage auf Grund einer kleinen Geschichte.
Ich habe in Ecuador eine sehr gute Freundin. Eine indigene Vorschullehrerin aus dem Volk der Kofáns im Amazonasgebiet, die ich sie seit über 10 Jahre kenne. Eine wunderbare Frau. Eine Frau mit einem riesengroßen sozialen Herzen. Ihre Schulkinder lieben sie, obwohl sie sehr streng ist. Sie unternimmt sehr viel mit ihnen auch außerhalb der Schulzeit. Fertigt Kostüme aus Straßen Müll an und viele andere Sachen. Während der Coronazeit, als auch in Ecuador die Schulen geschlossen waren und der Unterricht über Internet zu Hause durchgeführt wurde, bezahlte sie aus eigen Tasche für die Kinder den Internetzugang, die es sich nicht leisten konnte. Obwohl sie selbst sehr schlecht bezahlt wird. Sie besucht die alten Leute in ihren Häusern, betreut sie und hilft ihnen im Alltag. Während der Corona Zeit pflegte sie die betroffenen während der Behörden einen großen Bogen um diese machten. Dadurch steckte sie sich auch leider selber an. Sie nimmt ein Pflegkind bei sich auf, obwohl sie selbst nichts hat. Für mich ist diese Frau eine zweite Mutter Teresa.
Nun ist sie leider selbst schwer krank geworden. Sie hat Brustkrebs und verzweifelt, weil der Schmerz nicht zu ertragen ist. Natürlich hat sie auch eine Krankenversicherung, aber nur auf dem Papier. Sie muss dringend behandelt werden. Das notwendige Gerät zur Untersuchung ist defekt. Man überlege sich, ein einziges Gerät im Bezirk ist defekt und kann nicht repariert werden, weil kein Geld vorhanden ist. Es gibt natürlich in anderen Kliniken intakte Geräte. Diese stehen aber in Privatkliniken und wird von ihrer Versicherung nicht bezahlt. Sie und viele weitere betroffene können das nicht bezahlen. Brutal ausgedrückt, man verurteilt diese Frauen zu Tode.
Ich werde natürlich alles unternehmen, meine Freundin und diese Frauen zu helfen. Gerade zu dieser Zeit wurde bekannt, dass unsere Minister 3000 €uro Inflationsprämie erhalten. Natürlich steuerfrei. Also setzte ich mich hin und schrieb alle unsere Minister und den Bundeskanzler persönlich an, um sie um eine Spende zu bitten.
Wir haben ja ein gemeinsames Ziel, Leben zu retten. Nur unsere Wege sind unterschiedlich. Herr Scholz und seine Mitstreiter retten Leben, indem sie für Milliarden Dollar Waffen und Kriegsgerät spenden. Ich versuche medizinische Behandlungen zu bezahlen. Unsere Regierung verwendet unsere Steuergelder, ich meine Rente.
Im Übrigen habe ich auch einen Herrn Armin Pappenberger Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG diesbezüglich angeschrieben. Schließlich erzielt dieses Unternehmen Milliarden Gewinne durch ihre Rüstungsindustrie. Ein Diagnosegerät zu reparieren wären Ausgaben aus der Portokasse. Auch mal, was anderes als mit diesen produzierten Waffentausende zu töten.
Was denkt ihr, wie sieht das Resultat aus? Zum heutigen Tag zwei Antworten, ansonsten Funkstille. Diese zwei Antworten vom Bundeskanzlers und von Gesundheitsministerium. Natürlich eine Absage. Um das geht es mir in diesen Artikel aber nicht. Es geht mir darum, auf den Respekt zurückzukommen. Es wird nicht für Nötig erachtet auf mein Schreiben zu reagieren. Ist das nicht auch ein Ausdruck des Respektes anderen gegenüber? Es ist mir schon klar, dass ein Minister nicht alles zu sehen bekommt und in der Regel auch keine Zeit hat auf jedes Schreiben zu reagieren. Dafür hat er aber genug Mittarbeiter, die ein sehr gutes Gehalt erhalten mit der Aufgabe dieses für ihn zu tun.
Versteht mich richtig, es geht nicht darum, das ich eine Absage bekommen habe. Ich kenne die finanziellen Verhältnisse nicht. Vielleicht wurde schon eine entsprechende Summe für etwas anderes gespendet, für krebskranke Kinder oder Hungerhilfe. Vielleicht ist auch momentan kein Geld entbehrlich, weil die Heizung energiefreundlich umgebaut werden muss. Nein – das soll jetzt keine Ironie sein. Meine Frau und ich gebe keinen unerheblichen Teil unserer Rente für soziale Hilfe in Südamerika aus. Irgendwann ist aber eine Grenze erreicht und man muss nein sagen. Man kann leider nicht als Einzeller jedem Helfen. Wenn dann die Grenze erreicht wurde, und dann bitten für Spenden kommen geht es einfach nicht mehr und sei es nur geringe Beträge.
Das heißt aber nicht, dass man einfach die Schreiben ignoriert. Leider ist das kein Einzelfall. Durch meine Tätigkeit mich für soziale Gerechtigkeit in Südamerika einzusetzen, habe ich mich schon mehrmals an das Auswertige Amt gewandt. Ergebnis – keinerlei Antworten. Was mich aber ehrlich unter der Führung einer Frau Baerbock nicht mehr wundert.
Dies scheint aber ein allgemeines Problem in unserer heutigen Gesellschaft zu sein. Es scheint Mode zu sein, auf Anfragen, Bewerbungen oder anderes nicht zu antworten. Aldi-Süd als Beispiel gibt Stellenangebote heraus. Bewerbungen werden nicht beantwortet. Man bedenkt, es wird Zeit und Geld investiert, um eine oder mehrere Bewerbungen zu schreiben. Gibt diese persönlich ab und es erfolgt nichts.
Besser kann man seine Respektlosigkeit nicht ausdrücken.
Wie seht ihr das?