Der Besuch des ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Weißen Haus  endete mit einem kaum vorstellbaren Fiasko. Entgegen allen  diplomatischen Gepflogenheiten hat Präsident Trump dem Kriegsherrn in  der Ukraine in aller Deutlichkeit, vielleicht sollte man sogar sagen, in  aller Brutalität, klar gemacht, dass er sich nicht in einen Weltkrieg  treiben lässt. Er hat ihn zudem aufgefordert, endlich dafür zu sorgen,  dass das Töten beendet wird. Vordergründig mag es Trump dabei auch um  den Vertrag über die Bodenschätze der Ukraine gegangen sein. Es ist  jedoch zu vermuten, dass dies nicht der Hauptgrund für den Ausgang des  Gespräches im Weißen Haus gewesen war.

Wenn man die Nachricht des Deutschlandfunks genau wahrnimmt, diese  ist für uns auch die Grundlage für diesen Kommentar, dann scheint  Selenskyj dem amerikanischen Präsidenten erklärt zu haben, dass mit  Putin keine Vereinbarung über das Ende des Krieges in der Ukraine  treffen darf, weil man Putin nicht trauen könne. Er scheint gegenüber  Trump genauso überheblich aufgetreten zu sein, wie er es nun schon seit  Monaten praktizierte. Wenn es nach Selenskyj gegangen wäre, dann hätten  wir wahrscheinlich bereits einen Weltkrieg. Denn was hätte es bedeutet,  wenn Olaf Scholz tatsächlich die Taurus-Raketen der Ukraine zur  Verfügung gestellt hätte, die dann russische Ziele, vielleicht sogar  Moskau, getroffen und zerstört hätten.

Selenskyj wird selbst genau wissen, wie es zu der Auseinandersetzung  zwischen den USA und Russland gekommen ist, die sich dann auf dem Gebiet  der Ukraine abgespielt hat. Er ist wahrscheinlich – nicht zuletzt  aufgrund seiner eigenen maßlosen Überschätzung der eigenen Möglichkeiten  – davon ausgegangen, dass er mit Trump in der gleichen Weise umgehen  könne, wie er es mit Biden erfolgreich praktizierte. Dabei schien er  aber vergessen zu haben, dass es eben die Biden-Administration war, die  sich zum Ziel setzte, Russland mit dem amerikanischen Way of Life zu  beglücken und glaubte, die Ukraine böte dafür ein gutes strategisches  Einfallstor.

Betrachtet man die Aktivitäten Selenskyjs der letzten Monate, dann  jettete dieser Mann von Land zu Land, nicht etwa um Verbündete zu  finden, die durch Diplomatie eine Beendigung des Mordens herbeiführen.  Es ging diesem Präsidenten nur darum, den Krieg gegen Russland zu  intensivieren, um den Kampf gegen Russland zu gewinnen. Aber genau das  ist es, was Trump nicht will. Trump will die unselige Auseinandersetzung  zwischen den USA und Russland beenden und nicht von einem Selenskyj  noch zusätzlich anheizen lassen.

Geradezu abenteuerlich ist es, wenn jetzt die Präsidenten Macron und  Tusk sowie der mögliche Bundeskanzler Merz Selenskyj gegen die  Amerikaner Unterstützung anbieten. Ein solches Verhalten ist dermaßen  unverantwortlich, weil damit kein Frieden erreicht wird, sondern die  Weltkriegsgefahr exorbitant steigt. Man könnte sehr zynisch  hinterfragen, wie ein Friedrich Merz glaubt, gegen die USA den Krieg mit  der Ukraine gegen Russland ausweiten zu können, wenn gleichzeitig der  Präsident der USA diesen Krieg beenden will.

So bleibt nur ein großes Erstaunen, wie Politiker aktuell  leichtfertig mit dem Leben ihrer Mitbürger umgehen. Denn eine  Unterstützung des Kampfes gegen Russland gegen den Willen der USA kann  nur in eine Katastrophe führen. Und das würde zum Tod vieler  Unschuldiger führen.

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