Die Preise für käuflichen Sex in Deutschland steigen rasant. Laut dem aktuellen „Sexwork Pricing Index 2024“ von Erobella beträgt der durchschnittliche Stundensatz mittlerweile 180 Euro – ein Anstieg von satten 20 % gegenüber dem Vorjahr. Besonders auffällig: In Großstädten wie Hamburg und Berlin schnellen die Preise teils bis auf 218 Euro in die Höhe.
Wo käuflicher Sex am teuersten ist
Hamburg führt das Ranking an, gefolgt von Augsburg und München. In Köln und Frankfurt liegen die Stundenpreise ebenfalls jenseits der 200 Euro. Experten vermuten, dass die steigenden Lebenshaltungskosten und eine wachsende Nachfrage die Preise beeinflussen. So kostet eine Stunde in der Hauptstadt Berlin nun 193 Euro – ein Sprung von rund 36 % im Vergleich zum Vorjahr.
Wo es günstiger bleibt
Wer weniger zahlen möchte, findet in Münster die günstigsten Angebote. Hier belaufen sich die Kosten auf 130 Euro pro Stunde, nur geringfügig mehr als im Vorjahr. Auch Städte wie Chemnitz und Wuppertal verzeichnen moderate Preise.
Gender-Pricing und Zufriedenheit
Interessant ist der Preisunterschied nach Geschlecht: Während männliche Sexarbeiter ihre Dienste für durchschnittlich 138 Euro anbieten, verdienen transsexuelle Sexarbeitende etwa 187 Euro pro Stunde. Insgesamt sind Sexarbeitende laut einer Erobella-Umfrage mit ihrem Einkommen zufrieden. Rund 82 % der Befragten bestätigen, dass die Branche gute Verdienstmöglichkeiten bietet.
Sexarbeit bleibt ein umstrittenes Feld - mit wirtschaftlichem Potenzial
Mit dem „Sexwork Pricing Index“ will Erobella die wirtschaftlichen Bedingungen in einer oft tabuisierten Branche beleuchten und zur Transparenz beitragen. Diese Einsichten betonen die Notwendigkeit, das Umfeld von Sexarbeitenden zu verstehen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Erobella-Mitgründerin Ola Miedzynska erklärt: „Unsere Recherchen zeigen, dass Sexarbeitende ihre finanzielle Lage größtenteils positiv bewerten, auch wenn die Preise und Nachfrage regional stark variieren."