Deutschland 25.05.2021

Seit 2003 begeht auch Deutschland den Tag der vermissten Kinder immer am 25. Mai als Aktions- und Gedenktag. Es soll an die Fälle erinnern, bei welchen Verbleib und das Schicksal ungeklärt sind.

Für die Kinderkommission des Deutschen Bundestages erklärt deren Vorsitzende Charlotte Schneidewind-Hartnagel:
„In Deutschland werden täglich Kinder und Jugendliche vermisst gemeldet. Zum Glück tauchen die meisten von ihnen innerhalb kurzer Zeit von alleine wieder auf oder können mit Unterstützung von Polizei und Rettungskräften gefunden werden.
Auch wenn die polizeilichen Aufklärungsquoten in diesem Bereich regelmäßig bei über 96 Prozent liegen, bleiben doch Fälle, in denen lange unklar ist, wo sich Kinder und Jugendliche befinden und ob sie Opfer eines Verbrechens geworden sind. Die Eltern und Angehörigen müssen in solchen Situationen mit Ungewissheit und Sorge leben.“

Alleine in Deutschland werden jedes Jahr tausende Kinder als vermisst gemeldet. 2018 waren es 15.550 Kinder und 87.328 Jugendliche. Weit mehr als 90% tauchen wohlbehalten wieder auf. Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) werden durchschnittlich 50% der Fälle innerhalb einer Woche gelöst und 80% sind innerhalb eines Monats aufgeklärt - Jedoch werden einige Kinder noch Jahrzehnte, nach dem Verschwinden, weiter gesucht. Das BKA sucht bis zu 30 Jahre nach den verschwundenen Kindern und Jugendlichen.


**Bei vermissten Kindern hilft die europaeinheitliche Nummer: 116-000Die Hotline ist 24 Stunden besetzt und bietet Hilfe, sowie Beratung.
Außerdem hilft die nächstliegende Polizeidienststelle in vermissten Fällen weiter.
Informationen können bei https://www.vermisste-kinder.de gefuden werden.


Warum verschwinden Kinder?

Bis zu 98% der Fälle machen Kinder und Jugendliche aus, welche aus dem eigenen Antrieb verschwinden. Die Gründe für dieses "Ausreißen" aus der Familie oder Gesellschaft sind vielfältig:
Manchmal folgen sie anderen (oft älteren Personen oder auch Gruppen), weil sie eine Beziehung entwickelt haben und ebenso gleichzeitig in einer Abhängigkeit zu diesen stehen.
Sie wurden Opfer von Mobbing oder Missbrauch.
Häufig zeigt sich im Unglücklichsein ein Beweggrund dar.
Bei einigen "Ausreißern" ist auch die Flucht in die Freiheit Ursache, bei manchen dieser Fälle ist zwar der Ausbruch selbst gewollt, jedoch nicht das dauerhafte Fortbleiben.

Nach dem BKA sind zwei Drittel aller Vermissten männlich. Etwa die Hälfte aller Vermisstenfälle machen Kinder und vor allem Jugendliche aus.

Symbolbild 

Kindesentzug
Kindesentführung oder Kindesentzug? - Die unterschiedlichen Begriffe sollen die Entführung (durch einen fremden Täter) und der Tat eines Elternteils darstellen. Bei dem Letztgenannten: Gibt es oft einen Zusammenhang mit einer familiären Krise oder Konflikten, welche oft zu einem Verbringen des gemeinsamen Kindes ins Ausland führt.
Der Begriff Kindesentzug soll dabei die familiäre Dynamik in den Mittelpunkt rücken, jedoch stellt dies eine Entführung dar, welche ebenso strafrechtlichen Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Das Aufenthaltsbestimmungsrecht teilen sich in der Regel die Eltern und bei einer einseitigen Entscheidung, wie zum Beispiel die Entführung ins Ausland, stellt dies eine Sorgerechtsverletzung dar.
Entführungen oder die Androhung dieser findet sich oft in einer binationale Partnerschaft (einer Partnerschaft, bei der min. ein Elternteil, eine Staatsbürgerschaft aus einem anderen Land hat).

So wollen einige Ehepartner der Eheauflösung oder Trennung entgegenwirken, jedoch werden die Kinder und Jugendlichen zum Spielball zwischen den Eltern.

Ungeklärte Vermisstenfälle
Neben den zuvor genannten Phänomenen gibt es jedoch Fälle, welche selbst nach einem Jahr ungeklärt sind - nach den BKA-Zahlen sind dies 3%.
In einigen Fällen liegt hier ein Verbrechen zugrunde - so wird ein Teil erst Jahrzehnte später gelöst.

Eines der prominentesten Beispiele dürfte der Fall von Natascha Kampusch sein. 1998 wurde die damals 10-Jährige Österreicherin in Wien entführt. Erst am 23. August 2006 gelang ihr die selbständige Flucht, nach dem sie über 8 Jahre in einem etwa 5 m² großen Keller gesperrt war.


Sollten Sie Hilfe oder Beistand benötigen so ist die Telefonseelsorge für sie dar: Per Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de


Leider sinkt die Wahrscheinlichkeit des Überlebens, mit jeden weiteren Monat und Jahr - so finden sich von einigen Kindern und Jugendlichen nur noch menschliches Überreste.  

#EuerOBIausHV

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Zusatz-Infos: Der „Tag der vermissten Kinder“ wurde auf die Initiative des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan erstmals am 25. Mai 1983 begangen. Dieser Tag soll den vermissten Kindern mitteilen: Ihr wurdet nicht aufgegeben. Den Eltern soll dieser Tag Hoffnung geben.

Lese-Tipp (MDR/Brisant 07. Mai 2021): RÄTSELHAFTE VERMISSTENFÄLLE: WENN KINDER EINFACH VERSCHWINDEN

Das Cover-Bild stell ein Symbolfoto dar.

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