Themen, die uns bewegen und beschäftigen gibt es viele und sie prasseln im Sekundentakt auf uns ein. So wie der Starkregen der letzten Tage in NRW und Rheinland-Pfalz.

Und von diesem Regen, der Wassermassen bringt, Flüsse überlaufen lässt, Straßen überflutet sind wir alle betroffen.

Ein bearbeitetes Bild... ein Auto mit einem "Fuck you, Greta"-Aufkleber steht da, eingeschlossen, überspült von der braunen Brühe, die sich ihren Weg durch den Ort gesucht hat, denn Wasser findet immer einen Weg. Ich kann nicht verhehlen, dass genau dieses Bild für mich eine gewisse Ironie darstellt.

Selbstverständlich wird es trotzdem immer noch die Leugner, Ignoranten geben, die vielleicht momentan noch nicht betroffen sind, die sagen... "Ach, das hat es früher auch schon mal gegeben, ich mach mir keine Gedanken".
Klar, es gab schon immer ab und zu starke Gewitter. Es lief in der Vergangenheit auch schon mal der eine oder andere Keller voll. Auch Flüsse sind schon früher mal über die Ufer getreten.

Früher... wann war das denn? Und wie oft ist "mal"? Und sah es da hier in Deutschland genau so aus wie heute? Hatte man da auch so viele versiegelte Flächen, Schottergärten, verlegte Wasserläufe, weil irgendwo da das nächste Industriegebiet gebaut werden musste? Dörfer werden platt gemacht, damit man die Erde aufreißen und nach Kohle buddeln kann. Statt die Flächenversiegelung zu reduzieren, wurde sie eher noch gesteigert.

Was jetzt passiert ist furchtbar und grausam. Pegelstände erreichen neue Rekordmarken. Die Abstände zwischen diesen Katastrophen werden kürzer.

Wenn man Gegenstände verliert, wenn Sachen kaputt gehen, stellt das die Betroffenen sicher vor Probleme. Aber es lässt sich ersetzen, reparieren. Jetzt reden wir von Todesopfern, von Vermissten.

Wer jetzt gerade in seinem trocknen Zuhause sitzt und sicherlich erschüttert die Nachrichten verfolgt, kann sich sicher sein, dass man Glück hatte. Es hätte genauso gut die eigene Stadt, das eigene Zuhause treffen können. Es könnten die eigenen Verwandten, Freunde betroffen sein.

Meine Freundin sitzt in der Eifel... kein Strom, kein Trinkwasser... abgestellt schon seitdem das Wasser anfing durch die Straßen zu fließen
Und das sind gerade mal exakt 200 km entfernt.

Meine Freunde aus Wuppertal wohnen Gott sei Dank auf dem Berg und nicht im Tal. Auch sie hatten Glück, denn das Schlimmste fand im Tal statt.

Es ist eine Katastrophe, die Menschenleben kostet.
Und an anderen Stellen der Erde finden andere Katastrophen statt. Brände, Gluthitze, Dürre. Und wenn es da regnet, steht die nächste Katastrophe gleich vor der Tür. Ebenfalls Überschwemmungen, weil ein völlig ausgetrockneter Boden das Wasser durch Starkregen nicht aufnehmen kann. Hänge rutschen gen Tal, weil man gerodet hat, als gäbe es kein morgen. Todesopfer gibt es auch dort.

Und nun kommen die Reaktionen des Mannes, der in Zukunft die Verantwortung für unser Land übernehmen möchte. Pflichtbewusst reist er nach Hagen, um sich ein Bild zu machen und verlangt noch vor Ort, dass man JETZT mehr Tempo beim Klimaschutz braucht.

Danach saß er beim WDR in der Aktuellen Stunde und da hörte sich das dann so an: "Weil jetzt ein solcher Tag ist, ändert man nicht die Politik".

Dann schaute er noch bei Maybrit Illner am späten Abend vorbei und da kam dann das:"Der Preis je Tonne CO2 liegt ca. bei 45 Euro. Das führt dazu, dass wir schneller aus der Kohle aussteigen."

Ein Mann fordert plötzlich "Tempo"... derselbe Mann, der in NRW die 1000m-Abstandsregel für Windkraft-Anlagen durchgesetzt hat und Tempo 130 völlig unlogisch findet.

Ja, was denn nun? Dreimal an einem Tag die Richtung wechseln, immer das sagen, was gerade opportun ist... wie werden dann wohl seine Handlungen aussehen, wenn er tatsächlich Kanzler wird? Was werden wohl seine Spezis von den Großkonzernen, Energieversorgern gedacht haben, als sie seine Worte zu mehr Tempo beim Klimaschutz gehört haben? Kann ich mir so vorstellen: "Achim, das meinst Du doch nicht ernst. Das diente doch eher der Beruhigung,oder?"

Sollte dieser Mann mal eine Krise zu bewältigen haben und das wird er müssen, denn es wird nicht besser werden, eher schlimmer, dann bin ich gespannt. Denn ich sehe es so, dass er nicht mal die Krise bewältigt bekäme, wenn der Kaffee Zuhause ausgeht.

Nebenbei bemerkt... den Namen seiner Diskussionspartnerin in der Aktuellen Stunde nicht zu wissen oder vergessen zu haben, sie mit "junge Frau" anzusprechen, wie herablassend und unprofessionell ist so etwas?
Ich stelle mir gerade vor, dass Frau  Baerbock so einen Auftritt hinlegt... man würde von Seiten der anderen Parteien wahrscheinlich ihren Parteiausschluss verlangen. Wenn bei ihr jeder noch so kleine Fauxpas dafür herhalten muss, um sie als unfähig hinzustellen, muss es bei ihm ebenso erlaubt sein!

Auch die AfD nutzt diese Katastrophe,  um andere Parteien anzugreifen.
Worte von Brandtner:
"An Alle, die ihr Haus verlieren:
Eine grüne Regierung hätte das verhindert, denn:

  1. Sie hätten gar nicht bauen dürfen.
  2. Hätten gar kein Geld gehabt es zu bauen.
    Das unter den Hashtags "grünwirkt", "Hochwasser", "Flutwelle".
    Das ist aus meiner Sicht so was von widerlich, dass mir übel wird.

Ich hoffe, dass den betroffenen Menschen jetzt schnell geholfen wird. Meine Gedanken sind bei den Familien, die Angehörige, Freunde verloren haben oder noch vermissen.

Und was ich noch mehr hoffe, dass die Menschen jetzt endlich aufwachen und nicht mehr ignorieren, welche Folgen ein lascher, halbseidener Klimaschutz für ALLE hat.