Weil ich in Australien lebe, schicken mir wohlwollende Bekannten immer wieder Internetseiten zu, mit Schlagzeilen wie "Australien und die tödlichsten Tiere der Welt". Ich gebe gern zu, dass solche Berichte, die noch dazu von Menschen weiter geleitet werden, die noch nie dieses wunderschöne Land betreten haben, mich stark verstimmen.

Ich stelle mir jemanden vor, der Australien nicht kennt und mit einem solchen Artikel konfrontiert wird. Wird er dieses Land kennenlernen wollen oder wird er sich eher von den angeblichen zahlreichen Gefahren abschrecken lassen?

Auch wenn es einige tödliche Tiere in Australien gibt, die jährlichen Zahlen von Menschen die deswegen sterben, schwankt zwischen null und zwei je nach Tierspezie.  

Seit fast 20 Jahren wohne ich mit meiner Familie in Australien und ich bin immer noch von dessen Flora und Fauna gefesselt.

Deswegen habe ich ein paar Fotos ausgesucht, die ich seit meiner Ankunft in Australien, vor fast 20 Jahren, genommen habe, um einige wunderschöne, außergewöhnliche und ja, einfach faszinierende Tiere dieses Landes vorzustellen.

Man kann nicht leugnen, dass manche Tiere in der Tat potentiell gefährlich sind.

Der Ehrlichkeit halber, fange ich gleich mit den -für manche Leute- weniger attraktiven Tieren an. Tatsächlich habe ich schon ab und zu einen Skorpion in meiner Dusche gefunden, der aber winzig und harmlos ist.

Er schaut ein wenig gruselig aus, in Wirklichkeit aber, ist dieser Skorpion kaum größer als meinen Fingernagel und ziemlich harmlos. 
Seit über 40 Jahren ist niemand an einen Spinnenbiß gestorben.

Auch habe ich etliche Spinnen in meinem Garten gesehen, inklusive Rotrückenspinnen, die sich gern im Herbst in den toten Blättern verstecken, Riesenkrabbenspinnen, die so groß wie eine Faust sein können, wunderschöne gelbe und Rosafarbene Argiope und die Golden Orb Spinne, deren Netz, in der Tat, wie Gold in der Sonne schimmert.

Morgen, auf der Weide in Byron Bay
Die Riesenkrabbenspinne ist an sich nicht gefährlich, aber sogar für jemanden wie ich, der überhaupt nicht an Arachnophobie leidet, kann der Anblick eines solchen Tieres für Unruhe sorgen. Als ich einmal mitten in der Stadt Auto fuhr, sah ich plötzlich eine riesige Spinne, die gerade meine Windschutzscheibe überquerte. Ich musste mit viel Ungeduld, auf die nächste rote Ampel warten, um schnell das Fenster runter zu kurbeln und das Tier mit einer raschen Handbewegung nach draußen zu fegen.

Ebenfalls bin ich beim Wandern immer wieder auf Schlangen gestoßen. Aber diese verkrochen sich meistens, sobald sie meine Gegenwart spürten.

Dieser hochgiftige Schwarzotter, dem ich in den Blue Mountains begegnet bin, ließ sich allerdings von mir nicht stören

Viele mögen sich an den Film Krokodile Dundee erinnern und im Norden gibt es wahrhaftig Krokodile.  

In der nähe von Cairns durften wir dieses prächtige Exemplar vom Boot aus beobachten, das sich in der Sonne aufwärmte. 

Man kann also nicht leugnen, dass es in Australien Tiere gibt, die potentiell gefährlich sein können.

Allerdings, bilden sie nicht nur einen winzigen Anteil der Tierwelt des Landes, sondern sie stellen in den meisten Fällen keine richtige Gefahr dar. Seit 1979 ist z.B. niemand mehr an einen Spinnenbiß gestorben. Auch sterben im Jahr maximal 2 Menschen an Schlangen- oder Haibisse für eine Gesamtbevölkerung von über 25 Millionen Menschen.


Diesen Hai haben wir gerade geangelt und wir werden es kurz darauf verspeisen. 

Was die Haie und viele andere Tierarte betrifft, muss man sogar zugeben, dass Menschen die größere Gefahr für sie darbieten als umgekehrt.

Wunderschöne Vögel

Aber genug von Spinnen und Schlangen geredet! Vielfältige und bunte Vögel kommen regelmäßig in unserem Garten zu Besuch...

Wer einen eigenen Garten hat, kann stundenlang die schönsten Vogelarten beobachten.

Egal wo man hinreist, trifft man auf exotische Vögel.  

Mount Kosciuszko National Park:  auf 2,228 m Höhe treffen Crimson Rosella Papagaien und Schnee aufeinander.
Sooty Tern: Eine von den vielen Vögelarte, die auf Lord Howe Island leben

Wunderliche Tiere Australien

Unterwegs durch Australien, sind wir einigen Beuteltieren begegnet: dem scheuen Wombat, der sich nur Nachts aus seinem Tierbau wagt, einem gefleckten Beutelmarder, sowie anderen wunderlichen Tieren wie dem Ameisenigel, einem eierlegenden Säugetier oder einem Dingo, der einfach in einem Dorf entlang der Straße spazieren ging.

Zahlreiche Kängurus sind natürlich überall zu sehen, sei es im Bush, auf einer Wiese, auf dem Strand, oder sogar manchmal in Dörfern.

Der Anblick von denen ist also nichts ungewöhnliches, aber trotzdem immer wieder erfrischend.

Hier, gleich bei unserem Zeltlager.
Obwohl es schon ziemlich lange her ist, kann ich mich immer noch bildlich an mein erstes Treffen mit einem "wilden" Känguru (spricht, nicht einem aus einem Zoo) erinnern. Meine Familie und ich machten gerade Urlaub in Jervis Bay, einem kleinen Dorf südlich von Sydney und waren auf der Suche nach einem Restauranten. Als wir an einem Haus mit Garten vorbei liefen, sahen wir eine Frau, die uns den Rücken drehte und dabei beschäftigt war, Blumen zu pflanzen. Direkt hinter ihr stand ein Känguru, der uns ziemlich gleichgültig betrachtete. Wir machten also der Frau darauf aufmerksam, in dem wir ihr zuriefen: "hallo, da ist ein großer Känguru in ihrem Garten!". Schliesslich wandte sie sich zu uns um und sagte gelassen: "Ach das? Das ist nur Harry. Er kommt immer wieder zu Besuch vorbei."

Auch die kleinsten Tieren können entzücken!

Wer Kinder hat, weisst wie diese Neugierig sind und unsere haben immer wieder Kleintiere entdeckt, die sie gefesselt haben.

Die spektakulären Wassertiere Australiens

Man kann nicht über die Tierwelt Australiens berichten, ohne sie zu erwähnen.

Auf der Insel Lord Howe: jeden Abdend kam diese Schildkröte in der nähe vom Strand um Meeresalgen zu fressen. 

Da wir immer wieder segeln, schnorcheln, ab und zu fischen und am Wasser leben, sehen wir oft wunderschöne Tiere die im oder am Wasser leben.

Eine magische Welt für Kinder und Erwachsenen.  

Avalon, NSW: direkt wo wir wohnen haben sich ein paar Seehunden niedergelassen. 
Diesen Winter hatten wir das Glück vom Boot aus Wale zu sehen!
Delphine: Von all den Meereswesen, die uns in Australien begegnet sind, sind es die Tiere die mein Herz am meisten hoch schlagen lassen. Ich werde nie überdrüssig, mit denen auf hohe See zusammen zu kommen. Meine schönste Erinnerung ist, als wir eines Tages von Port Stephens nach Sydney zurücksegelten.  Plötzlich tauchte eine ganze Schule, schätzungsweise 50, von Delphinen auf,  die unser Boat umringten. Eine Stunde lang sprangen sie immer wieder kurz vor dem Bug aus dem Wasser raus, drehten Pirouetten und schienen viel Spaß zu haben.

In diesem Beitrag habe ich natürlich nur ein paar von den vielen Tieren erwähnt, die ich in Australien gesehen habe.

Australien ist nicht nur ein wunderschönes Land, es ist auch ein Paradies für Tierliebhaber. Denke also daran, wenn ihr jemals dahin reisen wollt und die Natur genießt, es gibt dort viel mehr worauf man sich freuen kann als wovor man sich fürchten sollte.

Dir gefällt, was Benjiro Sadiq schreibt?

Dann unterstütze Benjiro Sadiq jetzt direkt: