Dieser text is auf wunschdeutsch geschrieben. Ich hab auf meinen showlesungen 20 000 zuschauer über alle mögliche orthografischen änderungen abstimmen lassen und daraus ein basis-demokratisches deutsch kreiert.

Neulich hab ich eine zählung über die länge der europaischen nationalsprachen gemacht. Ich hab dafür passagen von geschichten, zeitungen, akademische schriften genommen. In der gesamtwertung war estnisch die kürzeste, gefolgt von slowenisch und tschechisch.

Unter den 4 letzten in kürze, sind 3 romanische sprachen, und ganz unten steht unangefochten deutsch. Was der FC Bayern in der bundesliga is, is deutsch in der länge. Das wundert mich irgendwie ein bisschen, weil die grundsätzlichen wörter im deutshen meist einsilbig sind: baum, stamm, ast, blatt. Aber dann kommen die deklinationen dazu, konjugationen, plus eine gewisse liebe für bürokratische, umständliche sprache - man könnte vor den läden einfach 'zu' schreiben, 2 buchstaben, man schreibt aber lieber 'geschlossen', 11 buchstaben. Vor den garagen schreiben die engländer "Will be towed away", die deutschen "Unberechtigt parkende fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt". Und zu allem überfluss die unökonomische orthografie - Das deutsche wort 'tschechisch' hat 6 laute, genauso wie das entsprechende tschechische wort 'český', dafür braucht aber der tschesche 5 buchstaben, der deutsche 11.

Nun, nich immer is deutsh länger als english, zum beispiel könnte es auf einem schild stehen,

ONLY FOR TOURISTS

NUR FÜR TOURISTEN

Beide sprachen brauchen dafür 15 buchstaben. Allerdings is in den letzten zeiten eine bewegung entstanden, die dafür kämpft, dass english der deutshen sprache in punkto länge nie mehr das wasser reichen kann, sie möchte die sprache doppelt so lang machen, indem sie davon ausgeht, dass 'tourists' und 'touristen' nie das gleiche bedeutet haben, obwohl es in jedem deutsh-englishen wörterbuch so steht. Ihrer meinung nach bedeutet das englishe 'tourists' die ganze reisende bevölkerung, 'touristen' soll aber nur noch die hälfte der reisenden bevölkerung bedeuten, die männliche. Wenn man eine gruppe reisender menschen trifft, hat man nich mit einer gruppe, sondern mit zwei gruppen zu tun, die touristen Und die touristinnen. Alles schön getrennt, buben und mädchen, wie in der klosterschule. Daher soll es jetz heissen:

NUR FÜR TOURISTINNEN UND TOURISTEN

Das sind genau doppelt so vile buchstaben, 30. Die genderisten und genderistinnen meinen, das is alles kein probleem, man schreibt dann eben NUR FÜR TOURIST*INNEN - nur noch 19 buchstaben und 1 sternchen, und mit dem sternchen schafft man obendrein die inklusion für alle sonstigen geschlechter bzw. geschlechtslosen. Ja, und wenn auf dem schild 'bauern' steht, also "Nur für Bauern"? Man schreibt dann "bäuer*innen" - ja moment mal, es heisst aber doch nich "der bäuer"! Wo bleibt das A für den mann? Da muss man schon "ba*ä*uer*innen" schreiben! Nein, sagt der von der politik eingesetzte Rat für deutsche Rechtschreibung, der keinesfalls das gendern befürwortet: da is es besser, wenn man es ausschreibt, "Bäuerinnen und bauern". Das probleem is: nichtgenderisten würden nie sagen, dass ein transsexueller bauer kein bauer is, nur weil der kein richtiger mann is, aber genderisten und genderistinnen tun das - bauern sind männer - was heisst, nach ihrer eigenen logik diskriminiren sie lesben, schwule, transen, drag queens, unentschlossene, asexuelle und demi-sexuelle, die völlig ignorirt und unerwähnt bleiben. Und auch das sternchen hilft nich vil: wieso krigen männer ein wort, fraun nur noch ein sufix - sind sie doch männerderivate, wie Eva von Adam? - während die diversen sich mit einem mickrigen sternchen bzw. rülpser begnügen müssen? Natürlich sind das schlechte nachrichten für die leute und organisationen, die sich dafür einsetzen, dass mehr deutsh im ausland gelernt wird. Deutsch wird noch komplizirter, noch abschreckender für ausländische augen.

Man sah schon genderismen in den letzten jahrzehnten, aber sie konzentrirten sich auf linke medien und universitäten. Jetz siht man und hört man es immer öfters in den groszen medien, die Duden-Onlein-Redaktion verlässt die wissenschaft und wird ideologisch. Sie will nich mehr die wörterwelt beschreiben, wie sie is, sondern wie sie ihrer meinung nach sein soll. Bis jetz war es selbstverständlich: die deutshen sind die menschen aus Deutshland, die brasilianer die menschen aus Brasilien. Nun sagt der Duden, nein nein nein! Die deutshen sind die menschen aus Deutshland, da es keine deutshinnen gibt. Aber die brasilianer sind nich mehr die menschen aus Brasilien, sondern nur noch die männer aus Brasilien! Wenn man sagt, die brasilianer tanzen gern, is das nach dem Duden eine glatte lüge, da die meisten brasilianishen männer vil liber bir trinken als dass sie tanzen gehn. Einmal hab ich eine zählung bei zeitungen und büchern gemacht, und in 84% der fälle war deutlich, dass das generische maskulinum generisch gemeint war, und nich maskulinum. So wie man mit dem generischen femininum 'katze' meist das generische meint, also das tir, und nich das weibchen. Grundsätzlich is das generische maskulinum ein genericum, maskulinum kann es nur durch kontext werden - zum beispil bei einer eher männlichen sportart wie boxen, fussball oder per juxtaposition, wie wenn man sagt, "Die studenten wollten den studentinnen unbedingt an die pelle".

Ich erinner mich nich besonders gern an meine kindheit in einer frommen baptistenfamilie, und einer der gründe waren nich nur die verbote zu sündigen, sondern auch die vilen tabu-wörter. Und jetz beherrscht immer mehr die wortfrömmigkeit die ganze welt. Neger, moren, zigeuner, eskimos werden als wörter verboten, wobei die ersatzwörter der wahrheit selten entsprechen, zum beispil sind inuits nur einer der eskimostämme. Etwas ähnliches machen die serb*innen*kroat*innen, sie nennen die deutshen im slang 'švabe', das heisst, shwaben. Wenn ein_e nichtshwäbishe*r deutsheR das erfärt, is er/sie nich besonders erfreut. Wie auch die vilen eskimos und eskimösen, die keine inuit*innen sind. Man will leute schützen, die oft gar nich geschützt werden wollen. So protestirt zum beispil die Sinti Allianz Deutshland: Wir sind sintis, und wir sind zigeuner, aber wir sind doch keine sinti und roma, verdammt noch mal!

Und so is es bei den fraun: nach den mir bekannten umfragen sind nich nur die meisten männer, sondern auch die meisten fraun gegen das gendern. Und trotzdeem setzt es sich allmälich durch, wie sand im getribe. Wie in vilen volksbewegungen die sich richtung autoritarismus entwickeln, is, ganz grob gesagt, am anfang ein drittel dafür (schutz muss sein!), ein zweites drittel wittert, dass das eine merheit sein oder werden könnte, und macht im vorauseilenden gehorsam mit. Ja, und dem letzten drittel bleibt nur übrig, zäneknirschend mitzumachen. Ausserdeem krigen die tausenden genderbeauftragten gutes geld, also müssen sie zeigen, dass sie für ir geld arbeiten. Wär das ganze eine wirklich freie entscheidung für die bürger*innen, wie man sich ausdrückt, wär das kein probleem. Der/die eine könnte sagen, die brasilianer innen aussen und sonstwo, und die andren sagen 'die brasilianer' und meinen eben die leute aus Brasilien, wie sie schon immer getan haben. Aber so funktionirt das nich. Wenn man heutzutage wörter wie 'neger' oder 'zigeuner' benutzt, muss man eine gute erklärung haben, warum man sich nich an die normen hält, und wenn man es nich tut, gilt man als rassist und wird stornirt. Und so wird man vermutlich bald jedes wort, das irgendwie einen menschen beschreibt, mit einem *innen versehen müssen, sonst gilt man als sexist, chauvinist und sonstist. Vile verliren schon iren jobb, wenn sie nich gendern.

In einer diskussion über die neue satzung für eine grosze schriftstellervereinigung wurde argumentirt, "wenn wir nich gendern, sit das ganze zimlich altbacken aus". Also das argument der mode. Wenn man mich in einer boutik abschrecken will, muss der verkäufer nur sagen, eine bestimmte kleidung is jetz in mode. Aber vile lassen sich von der mode mittragen, nur, wievil is das mode? Ich hör immer wider, bei den jungen leuten is das gang und gäbe. Die akzeptanz is etwas gröszer bei inen, aber auch da gibt es keine merheit fürs gendern. Und auch wenn 30% oder 40% von inen dafür sind, würd ich wetten, dass die zal derer, die im alltag gendern, unter 1% liegt. Ich bin noch nie jemandem begegnet, auch bei jungen menschen nich, die im alltag gendern. Wie soll das nur gen? Der/die schott*in kann mit de*m*r engländer*in nix anfangen? Wie spricht ma dises de*m*r aus? De, schluckauf, mmmmm, schluckauf, rrrrrrrrrrr? Und auch wenn ma das tut: das get alles nur in geplanten, vorzugsweise vorgelesenen sätzen, aber ma kann unmöglich in der gesprochenen sprache jeden satz planen.

Jedenfalls muss auch ein sufix für diverse her, ich würde sagen -UNNEN. Auch männer sollten sich doch über die ungerechtigkeit aufregen: wenn man nur männliche studenten meint, und es felt der richtige kontext, is man gezwungen, "die männlichen studenten" zu sagen. Die armen männer haben kein sufix, und sollten eins einfordern, ich schlage -ONNEN vor, da O schon oft fürs männliche stet. Und dann muss man auch für die rechte der unterdrückten nichtweissen kämpfen. Sagt jemand, er get zum arzt, weiss man dass das auch eine ärztin sein kann, womöglich sogar eine lesbe, aber das erste bild, das in den kopf kommt, is ein mann. Und nich nur: man denkt an einen Weissen mann. Die braunen, schwarzen, gelben ärzte werden nur mitgemeint, sie sind unsichtbar. Ich finde, die sollten auch ausdrücklich erwänt werden! Also auf einer europian bürgermeisterkonferenz begrüszt man die anwesenden in verschidenen sprachen:

English: Deer mayors, (and mayoresses, wenn es sein muss, aber es muss meistens nich)

Francish: Chers maires,

Espanish: Caros alcaldes,

Russish: Уважаемые мэры,

Deutsh: Ser geerte braune, gelbe, rote, schwarze, weisse bürgerinnen-, bürgeronnen- und bürgerunnenmeisterinnen, braune, gelbe, rote, schwarze, weisse bürgerinnen-, bürgeronnen- und bürgerunnenmeisteronnen und braune, gelbe, rote, schwarze, weisse bürgerinnen-, bürgeronnen- und bürgerunnenmeisterunnen!

So schafft der deutshe teil der rede bei weitem mer zeit bzw. platz in anspruch zu nemen als alle andren sprachen zusammen. Da argumentiren manche genderisten (gelbe, rote, onnen, unnen, usw), man kann doch das ganze abkürzen, am besten mit diversen sonderzeichen, damit es ja nich langweilig wird:

Ser geerte BGRSW*bürger#innen~onnen+unnen/meister&innen%onnen§unnen!

So brauchen die russen 4 buchstaben, und die deutshen in der abgekürzten fassung nur noch 48 buchstaben und 8 sonderzeichen! Manche genderisten (schwarze, braune, innen, onnen, usw) mögen dabei sagen, man kann es auch übertreiben. Aber das is nur ire idee, zu ende gedacht, leider scheint das zu-ende-denken nich eine spezialität des haus - ich sag liber nix.

Ausserdeem wird die deutshe sprache weniger verständlich, weil die ser internationalen wörter mit dem sufix -ant und -ent grade erfaren, was die anglos sudden deth nennen: um die ecke gab es bei mir das Studentenhotel, zimlich jeder auslandisher student (m/w/d und sonstiger) wusste was das heisst, mit oder one deutshkenntnisse. Jetz heisst es 'Studierendenhotel', für ein/e BGRSW*ausländer*in*on*un nich mer verständlich. Erst kommt der stamm 'stud', dann kommen aber 8 buchstaben, die für ihn/sie keinen sinn machen, und ob er/sie das wort 'hotel' am ende von disem ewig langen wort noch erkennt, is fraglich. Abgeseen davon, das es schlafende studenten geben kann, aber keine schlafenden studirenden.

Es is richtig: männer ham die welt lange zeit beherrscht, daher is es nur selbstverständlich, dass deutsh, wie vile andre sprachen, vile elemente hat, die man als sexistisch bezeichnen könnte. Es fängt ja schon mit dem wort 'mensch' an, das von 'männisch' kommt, wobei es in disem sinne besser dasteet als das inglishe, wo 'man' für 'mann' Und 'mensch' stet, also wo ma den witz erzälen kann: "After man, the most intelligent annimal is the chimpanzee." "Realy? And the woman, comes third?" Dafür is in deutsh die sache weiblich - und das weib sächlich. Auch das wort 'frau' kommt von einer maskulinen bezeichnung, 'fro', was widerum 'herr' hisz. Gott is männlich, hat sogar einen bart. Aber wie will man das ändern? Ein neues wort für 'mensch'? Man könnte es durch 'person' ersetzen, das wort is immerhin weiblich, aber schon wider is ein männliches wesen drin! Vileicht sollte man 'pertochter' zur person sagen, und die söne werden mitgemeint?

In den romanishe sprachen sind die genderisten auch aktiv, der vorteil is dort, dass es nich gleich so astronomisch lang wird. Normal sagt ma zum beispil in espaniano 'los argentinos' für 'die argentiniers', 'las argentinas' is die weibliche form, also schreiben manche 'l@s argentin@s'. Find ich eher blödsinnig, wenn ma formen benutzt, die ma nich aussprechen kann, wie auch 'lx argentinx'. Aber es gibt auch die form 'les argentines', die sit wenigstens wie eine sprache und nich wie ein kod aus. Und is deutlich kürzer als 'Die argentinier*innen'.

Die gendermanie kommt aber aus dem inglisch, wo das gendern wenig ändert. Es gibt zwar eine endung für weibliche wesen, sie wird aber nur bei ein par wörtern gebraucht, wie waitress und stewardess. Ma kann nich presidentess oder studentess sagen. Alles was ma tun muss is, wörter wie 'craftsman' durch 'craftsperson' ersetzen, und bei den pronomen statt er/sie 'they' verwenden, auch wenn man den plural eigentlich nich meint. Aber im deutshen verkomplizirt sich das ganze um ein vilfaches. Interessant is die swegische lösung fürs pronomen, man erfand ein neues: aus 'han' (er) und 'hon' (sie) machte man ein 'hen'. Klingt im deutshe nach 'henne', macht aber nix. Egal: nich nur is die inglishe sprache anders gestrickt, was genus betrifft, auch war es was anders wenn ein  weisser USi 'nigger' gesagt hat als wenn ein deutsher 'neger' gesagt hat. 'Nigger' war von haus aus ein schimpfwort, 'neger' war ein neutrales wort das manchmal negativ gebraucht wurde. Wobei: darf man noch überhaupt das wort 'negativ'  gebrauchen? Sollte ma vileicht nich liber 'unpositiv' sagen, da negativ so unpositiv besetzt is und dann noch das N-wort beinhaltet! Vadre retro Satanas!

Ich persönlich se nich warum ma die ganze sprache so verkompliziren soll, um sprachliche parität zu erlangen, die sowieso nich automatisch zur lösung der sonstigen probleme von fraun und diversen fürt. Ungarish, türkish und vile andre sprachen in der welt ham kein genus, vile ham nich einmal eine diferenzirung zwischen 'er' und 'sie'. Und trotzdeem, ma kann nich sagen dass dise länder die gleichheit zwischen mann und frau erreicht ham. Nu ja, ich respektire die meinung der genderist*innen*onnen*unnen, die sagen, es lont sich, die sprache zu "verbessern". Gäbe es aber da wenigstens keine einfacheren lösungen? Ja, die gäbe es. Sie würden die deutshe sprache sogar leichter und kürzer machen.

Nennen wir die erste lösung 1A, sie is zimlich minimal-invasiv. Um den innen-wan zu vermeiden, könnte ma das 'innen' einfach abschaffen, dann gibt es die sufixerei nich mer - wie in inglish. 'Die bäcker, die studenten' schliszen zwangsweise alle geschlechter ein.

Genderisten könnten einwenden, der singular wär im deutsh immer noch männlich: der bäcker, der student. Was könnte ma da machen? Von der logik her wär 'das' der artikel der wal, immerhin is er richtig geschlechtlos. Er macht aber die leute irgendwie zu sachen: Das gute bäcker begrüszt immer das kunde. Also von mir aus können wir einfach aus dem generischen maskulinum ein generisches femininum machen: 'Die gute bäcker begrüszt immer die kunde'. 'Die' is das häufigste wort in der deutshe sprache (ein oft weibliches wort, jedenfalls nie ein männliches), also kann es noch auch dise funktion übernemen. Ausserdeem hat 'die' nur zwei laute, wärend 'das' und 'der' 3 ham. Ich glaube die meisten männer könnten damit leben, und kein mensch müsste mitmachen - ma wär frei, generisches maskulinum oder generisches femininum zu verwenden. Oder ma verwendet das generische femininum im januar, das maskulinum im februar, im märz wider femininum? Das einzige probleem wär bei wörtern mit -er am ende: wie kann ma 'die bäcker' im singular von 'die bäcker' im plural unterscheiden? Ma könnte es so lassen, weil man immer noch die konjugation hat, wie beim wort 'sie' - sie sucht, sie suchen - ma könnte allerdings auch ein -S im plural hinzufügen, wie man es in plattdeutsh oder hollishe tut. Der bäcker wär ein mann der bäckt, die bäcker eine frau die bäckt oder auch ein mensch der bäckt, die bäckers wären menschen die backen. Wenn man nix ernstes hat, sollte man nich zur arzt gehen, weil wenn man nix ernstes hat und zur arzt get, macht sie was ernstes daraus.

Dann gäbe es auch die lösung 1B. Die is im endefekt zimlich änlich wie die lösung 1A, aber mit eim andren prinzip: wir füren neue artikel ein, für ein genus das ma 'generisches neutrum' nennen könnte. Der bestimmte artikel könnte 'de' sein: dises wort findet man im hochdeutshe nich, aber in fast jedem dialekt. Vor 100 oder 150 jaren, als die meisten deutshen noch dialekte gesprochen ham, war dises wort sicher das meistgebrauchte wort in Deutshland. Ma könnte es als /de/, als /dE/, also 'dä', oder auch /d@/ aussprechen, mit dem obskuren vokal, wie das E im englishen 'the'. De bäcker, de student. Der unbestimmte artikel wär 'a', vor vokal 'ein' (a helfer, ein assistent). Das 'a' als artikel is nich nur im englishen vorhanden, sondern auch in den süddeutsche dialekten: a bäcker, a student. Dise artikel wären nich deklinirbar, also: Ma sit de bäcker selten an der teke. De bäcker gibt eim das brot, und ma gibt de bäcker das geld. Manchmal muss man sich mit einer präposition behelfen: Das brot von de bäcker is meistens frisch. Die adjektive würde man auch nich dekliniren, und sie hätten ein E am ende: die faule student, die kreative bäcker. Nur, um zwei vokale hintereinander zu vermeiden - was oft als unschön betrachtet wird - verzichtet man auf das E, wenn davor oder danach ein vokal kommt: die gut assistent, die schlau student. Und natürlich würden wörter wie 'die täter' oder 'die terorist' für beide geschlechter sten. Das get wirklich nich das die genderisten überall *innen reinmachen, ausser bei negativen wörtern, wo dann der mann allein schuld sein soll!

Die genderisten müssen schreiben, "Die bisexuelle frau schlif mit jede*m*r". Mit lösung 1B würden sie sagen, "Die bisexuelle frau schlif mit jede." Und regel 1b verpasst jedem geschlechtsneutralen wort ein 'de' oder 'a': Der bäcker wär ein mann der bäckt, de bäcker a mensch de bäckt, die bäcker eine frau die bäckt, bäckers wären menschen die backen. Ausserdeem kann ma das 'de' als neutrales pronomen nemen: Wenn man nix ernstes hat, sollte man nich zu de arzt gen, weil wenn man nix ernstes hat und zu de arzt get, macht de was ernstes daraus.

In eim normalen text würde sich nich vil ändern, da ma das generische im singular eher selten benutut und das extra-plural-S fast nur bei wörtern mit der endung -er vorkommt.

Eine etwas radikalere reform wär wie in meim ultradeutsh forte, mit den endungen -a, -i, -o. Nennen wir sie 2A. Also ma nimmt das stammwort 'back' und fügt ein A hinzu, und schon hat man eine frau: die backa. Männliche bäckers sind backos, und alle zusammen sind backis. Um probleme wie ba/äuris oder franzo/ösis zu vermeiden, schaffen wir bei den neuen wörtern den umlaut ab. Ma nimmt einfach das stammwort und kompletirt es mit dem sufix. So wirds einfacher statt komplizirter. Die bauris. Franzo*ös*innen? Nein, franzosis. Oder direkt aus dem originalwort France: francis. Studas, studos, studis - das wort is sowieso schon da. Und ma könnte gleich dise sufixe als ersatz für -menschi nemen. Eine frau, die bus färt, wär a bussa, eine busfrau, ein mann a busso, ein busmann, und die Stadtwerke müssten nich nach 'busfahrer/innen' suchen, sondern einfach nach 'bussis'. Ausserdeem kann man auf das sufix verzichten, wenn der sinn schon klar is und danach kein konsonant kommt: Die engli trinkt nich so vil schnaps wie die russ. Oder: Die russi trinkt nich so vil bir wie die cesk. Jedenfalls hab ich in meinen showlesungen 20 000 zuschauis über änderungen in der deutsh ortografie abstimmen lassen, und obwol sie oft en masse gegen manche änderungen stimmten, waren in disem fall fast 2/3 dafür.

Lösung 2A würde nur wörter betreffen, bei denen man im normaldeutsh ein -in anhängen kann. Das heisst, ma würde sagen "Die deutshen und die brasilis sind ser änlich." Oder: Hundis jagen nach katzen. Die 'deutshen' und die 'katzen' bliben unverändert, da es weder deutshinnen noch katzinnen gibt. Der vorteil diser lösung wär, das ma die sprache weniger ändern müsste, der nachteil wär die asymetrie. Und manchmal weiss nich unbedingt jedi, ob ein wort ein suffix -in erfordert oder nich: is ein weibliches nilpferd eine nilpferdin, eine nilstute oder eine nilpferdku, und wenn es nilpferdku heisst, fragt ma sich ob das ein pferd oder eine ku is. Also muss man erst recherchiren bevor man nilpferda schreibt.

Lösung 2B is die lösung, die die sprache am meisten ändert, aber auch diejenige, bei der man am wenigsten denken bzw. wissen muss. Jede mensch oder tir kann eine der endungen -a, -i oder -o bekommen, was heisst, es hisze "deutshis und brasilis", "hundis und katzis" - oder katis, da 'kater' kein TZ hat, und dise form für die sprechis von andren europäischen sprachen vil leichter zu versteen wär.

Die -a/i/o lösung wär ser praktisch, weil ma nich tausende namen für einwonis von vilen ländern und städten auswendig lernen müsste. Wer wüsste schon wie die wonis der Republik Vanuatu heissen? Vanuatianer wie die brasilianer, vanuatiener wie die italiener, vanuatanier wie die spanier, vanuatesen wie die vietnamesen, vanuatisen wie die portugisen oder vanuatosen wie die franzosen? Wenn die leut in Frankreich franzosen heissen, warum heissen die schweden nich schosen? Und so wärs ser einfach: die wonis von Vanuatu sind die vanuatis, wie die israelis die wonis von Israel sind. Oder: jedi weiss das die leut aus New York die new yorker sind, aber wie heissen die wonis von Los Angeles? Losangeleser? Tja, kaum a deutshi weiss das: da nimmt ma sich die inglishe wort, das widerum von die espaniano kommt: angeleno. Mit dem neuen sistem, weiss man es automatisch: 'angel' is das stammwort, die wonis heissen angelis. Eine frau aus der stadt heisst 'angela', und so hätten wir endlich a californian girl als bundeskanzla.

Die lösungen 1a und 1b ändern weniger als 2% der wörter im text, die änderung 2A, wie auch die sternchenmetode kommen auf über 2%, die lösung 2B erreicht sogar 3,5%. Lösung 1a is 0,3% länger als ein ungegenderter text - vor allem wegen dem extra-plural mit S, lösung 1b is gleich lang, lösungen 2a und 2b kürzer, und die sternchen-variante is natürlich fürchterlich lang.

Damit es klar wird: in disem text sind einige ortografische änderungen, das ganze heisst wunschdeutsch: ich hab 20 000 zuschauis in meinen showlesungen über einzelne rechtschreibänderungen abstimmen lassen, und daraus ein basisdemokratisches deutsh kreirt. Das hat aber nix mit meinen gender-vorschlägen zu tun. Ich schreibe, "A teori is a menschi die praktisch nur denkt", aber ma kann natürlich die normale rechtschreibung benutzen: "A Theori ist a Menschi, die praktisch nur denkt".

Ansonsten wimmelt es nur so an ungerechtigkeiten in diser welt. Die löwis fressen die gazellis, und keine gazellidemo wird das je verhindern können. Natürlich kämpfen vile gruppen dafür, das sie selber - oder auch andre - nich ungerecht behandelt werden, und das kann ma nur begrüszen. Nur, wie bei allen revoluzionen, die im prinzip gut waren, muss man auch dagegen kämpfen, das sie ire kinder fressen. Und oft schafft der versuch, ungerechtigkeiten zu beseitigen, mer probleme als die probleme die gelöst werden sollten. So hat ma versucht, die ungerechtigkeit der klassensisteme abzuschaffen, und das wurde im sovietkomunismus halbweegs geschafft, mit dem preis, das all arm waren. Was einkommen betrifft, verdinen die deutshis mer als die portugalis, die widerum vil mer verdinen als die congis, und die austras (fraun) verdinen vil mer als die ethiopos (männer). Die weissis verdinen mer als die nichtweissis, wessis mer als ossis, protestantis mer als katolikis, anwaltis mer als putzis - jede menschi verdient mer oder weniger als die andris. Fraun verdinen weniger als männer, aber sicher keine unternemen in Deutshland noch eine festgeschribene regel ham, das buchhaltos 4000 euro verdinen sollen und buchhaltas 3000. Nur, männer ham in den meisten fällen ir ganzes leben eine bezalte arbeit, fraun weniger, also ham männer insgesamt mer erfarung mit irer arbeit. Und vileicht können fraun - im durchschnitt - weniger gut über gehälter verhandeln - kein anung! Ein abteilungschef in eim groszen konzern hat erzält, bei ihm ham über die jare dutzende männer nach gehaltserhöhungen verlangt, bei den fraun wars eine einzige. Ich hab sogar die reklamation gehört, das hollywood-schauspilos mer verdinen als schauspilas. Ein grund dafür sollte zum beispil sein, das historische filme meist männer als protagonistis haben, von Alexander über Bach, Kant und Picasso bis Stalin. Klar, fraun hatten in einer männerdominirten welt kaum chancen, aber die vergangenheit kann ma nich umgestalten. Und dann gibt es wol mer drebuchos als drebuchas, sonst wären die meisten fiktiven heldis nich männlich. Aber soll jetz Nicole Kidman Gengis Khan spilen? Get aber schon wider nich, das wär ja kulturelle aneignung... am besten sollten wir die menschheitsgeschichte vergessen, die wird e überbewertet und ma macht nur feler.

Und wenn alles nach quoten gen soll: Über ein jarhundert lang regirten in Deutschland weisse männer, seit gefülten jarzenten eine weisse frau, als näxtes muss a schwarze transsexuelli bundeskanzli werden. Der fussballo Boateng is nich zufällig transsexuell? Möglich natürlich, das ihm erfarung fürs regiren felt, aber er hätte wenigstens die richtige farbe, und wenn er kein transsexuell is, na ja, er könnte es sich ja noch überlegen...


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