Menschen werden weiterhin zusammenkommen - und das ist auch gut so!
Durch das Coronavirus sind weltweit sehr viele Veranstaltungen abgesagt oder verschoben worden. Das kann die Pandemie zwar nicht stoppen, aber die Ausbreitung von COVID-19 erheblich verlangsamen. So kann die Behandlung schwerer Fälle unter Kontrolle gebracht werden, indem durch räumliche Trennung die „Kurve abgeflacht“ wird. Obwohl das sehr schmerzhaft für Organisatoren, Redner, Teilnehmer, Freiwillige und auch für die Budgets ist, so ist dies in unserer stark vernetzten und globalisierten Welt auch eine sehr vernünftige Maßnahme.
Große Menschenmengen sind immer ein Risiko für die Verbreitung von Viren. Veranstaltungen sind deshalb ein erheblicher Treiber von Pandemien, da viele Menschen auf engstem Raum zusammenkommen und sehr gute Übertragungswege bieten. Mit dem technologischen Fortschritt der letzten Jahre gibt es jedoch Lösungen, die berechtigt fragen lassen:
Gibt es keinen anderen Weg, als viele Menschen an einem Ort zusammenzubringen und trotzdem gemeinsam etwas zu erleben?
Virtuelle und dezentral organisierte Veranstaltungen sind ein Trend, der mithilfe von digitalen Lösungen möglich ist. Sie ermöglichen es, von zu Hause aus oder in kleinen Gruppen an regionalen Orten an Veranstaltungen teilzunehmen. Das spart Reisekosten und kann auch eine nachhaltige Lösung zur Reduzierung von CO2-Emissionen sein. Bei Pandemien wie COVID-19 verlangsamen sie außerdem die Übertragung von Viren in der Gesellschaft. Sind Online-Veranstaltungen also eine vielversprechende Zukunft der Veranstaltungsbranche?
Die Antwort lautet nein.
Es gibt drei wesentliche Hauptgründe, weshalb wir uns trotz des Risikos von Virus-Pandemien für Veranstaltungen auch weiterhin an einem Ort zusammenfinden werden.
1. In die Atmosphäre eintauchen
Wenn die ganze Menge im Einklang mit der Band singt.
Wenn 80.000 Menschen bei einer Sportveranstaltung oder einem Konzert gemeinsam ein Lied singen, ist das unvergleichlich und kann nicht durch Online-Übertragungen ersetzt werden. Auch die Atmosphäre, bei der begeisterte Menschen gemeinsam ein Festival oder eine Konferenz erleben, ist einzigartig und kann nicht virtuell simuliert werden. Veranstaltungen und Begegnungen schaffen eine überwältigende Atmosphäre, die von Endorphinen und Adrenalin getragen wird. Solche Erlebnisse sind völlig anders als ein Online-Abend zu Hause!
2. Soziale Begegnungen machen
Auf die Nächte, die zum Morgen werden, und auf die Fremden, die zu Freunden werden.
Veranstaltungen, bei denen Menschen zusammenkommen, sind magisch. Denn sie bestehen aus den sozialen Begegnungen, die durch sie möglich werden. Bei solchen Veranstaltungen kommen wir mit interessanten Menschen in Kontakt, die man noch nicht kennt hat und die man auf diese Weise wahrscheinlich nie kennen gelernt hätte. Das passiert beispielsweise, wenn wir ihnen zufällig über den Weg laufen oder beiläufig Gesprächen zuhört, die für einen interessant sind.
3. Spontaneität erleben
Die besten Dinge passieren unerwartet.
Auch die Dynamik ist vor Ort völlig anders als bei Online-Veranstaltungen: es geschieht viel mehr spontan und unerwartet. Bei einer Konferenz stolpern wir zufällig über eine interessante Session, bei einem Festival über eine fantastische Nebenbühne, bei einer Großveranstaltung über einen spannenden Stand oder Workshop. Veranstaltungen werden somit zu einem Überraschungspaket, auf das sich die Teilnehmer bereits im Voraus freuen. Der Ausgang über das, was wir erleben werden, ist ungewiss. Darin liegt ein nicht zu unterschätzender Reiz, unsere Komfortzone zu verlassen und Veranstaltungen zu besuchen.
Schlussfolgerung
Die Bedürfnisse der Menschen sind wichtig - ebenso wie ein Ausweichplan. Atmosphäre, Begegnungen und Spontaneität sind wertvolle Elemente, die online nicht ersetzt werden können. Sie begeistern uns und sind somit ein alleiniger Mehrwert von Veranstaltungen. Deshalb werden Veranstaltungen, bei denen viele Menschen persönlich anwesend sind, auch zukünftig sehr wichtig sein.
Virtuelle oder dezentrale Veranstaltungen werden auch auf absehbare Zeit nur eine zweite Wahl sein. Sie sind besonders interessant für Formate, bei denen die Interaktion zwischen Menschen zweitrangig ist. Ein Beispiel dafür sind reine Konferenzen zur Informationsweitergabe an große Gruppen.
Es ist jedoch gut zu wissen, dass für Zeiten, in denen es keine andere Möglichkeit gibt, Online-Veranstaltungen oder dezentrale Konzepte genutzt werden können. Beispielsweise, wenn eine Virus-Pandemie ausbricht. Denn solche wird es immer wieder geben. Für die Veranstaltungsbranche ist es sinnvoll, sich auf die Nutzung dieser Alternativen vorzubereiten und sie bei der Planung und Durchführung „traditioneller“ Veranstaltungen als Plan B zu berücksichtigen. Unterstützt wird man dabei durch Veranstaltungsplattformen wie Calendify, die inzwischen viele Möglichkeiten bieten, Online-Veranstaltungen mit Live-Streams anzukündigen.
Dieser Artikel ist auch auf Englisch verfügbar: Despite Virus Pandemics — Why Events Will Not Be Virtual in the Future