Männer investieren, Frauen sparen. Dieses Vorurteil hält sich schon lange. Das schlimmste daran ist aber: Leider ist es gar kein Vorurteil. Denn während Männer ihr erspartes Geld gewinnbringend anlegen und sich dabei erfreuen, wie ihr Vermögen steigt und ihre Altersvorsorge in einem sicheren Hafen ist, horten wir Frauen lieber das Ersparte, um Ja keine Risiken einzugehen.

Die Folge: Wir Frauen sind diejenigen, die weniger aus ihrem Geld machen, Chancen nicht nutzen und am Ende von Altersarmut betroffen sind. Die Gründe, warum wir das machen sind vielfältig. Ganz vorne mit dabei sind aber die folgenden.

Fehlendes finanzielles Selbstbewusstsein

Genauso wie bei vielen anderen Dingen, wie zum Beispiel im Job, fehlt uns hier das nötige Selbstbewusstsein. Wir zweifeln an unseren Fähigkeiten und glauben wir könnten nicht mit Zahlen umgehen. Spoiler: Muss man zum Investieren nicht einmal zwingend! Nur weil wir uns aber nicht breitbeinig hinsetzen, um unsere Finanzen aufzustellen, heißt es nicht, dass wir das schlechter machen würden. Das geht übrigens auch hervorragend unter der warmen Decke auf dem Sofa bei einem Glas Wein. Na gut, vielleicht doch erst die Tasse Tee und nach Fertigstellung der Wein. Safety First! Wichtig ist aber: Machen!

Unzureichende Anlagekenntnisse

Und das ist etwas, da müssen wir Frauen uns halt wirklich mal an die eigene Nase fassen. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe dieses Feld auch 30 Jahre lang gemieden. Dabei sind Basiskenntnisse, die für das erste Investment ausreichen, wirklich schnell angelernt. Sei es durch das Lesen von Blogs wie diesem hier, durch Bücher (zum Beispiel mein Buch “Easy Money”, das am 4. November erscheint) oder durch Online-Kurse.

Ein Basiswissen ist notwendig und muss nicht immer staubtrocken sein. Abnehmen kann dir diesen Punkt allerdings niemand. Grundlegende Kenntnisse sind auch deswegen so wichtig, weil gerade Finanzen ein Bereich sind, in dem sich viele schwarze Schafe tummeln. Kleiner Tipp am Rande: Deine Finanzplanung solltest du nicht über eine zwielichtige Facebook-Werbung abschließen, bei dem dir 3.000 Euro monatlich versprochen werden. “Garantiert!” Und zur Belohnung bekommst du bei Abschluss noch ein Buch oder ein Kochset gratis dazu.

Zu wenig Zeit

Das ist die beliebteste Ausrede und mag bei vielen auch stimmen. Jede fünfte Frau gab im Rahmen einer Umfrage an, nicht genügend Zeit für ihre Finanzplanung zu haben. Hier kommt aber die wirklich gute Nachricht: Man benötigt gar nicht so viel Zeit dafür, wie viele denken. Ich wende für meine Finanzplanung aktuell etwa eine Stunde im Monat auf.

Die meiste Zeit benötigt man natürlich am Anfang, wenn man noch in der Informationsphase steckt. Aber auch hier gilt: Nicht zu lange warten, irgendwann muss man auch starten!

Fang doch einfach damit an, dass du dir eine Stunde in der Woche dafür vornimmst. So kannst du dir die eine Stunde einsparen: Beim Asiaten bestellen, statt zu kochen, den Wecker eine Stunde früher stellen, Artikel im Fitnessstudio auf dem Crosstrainer lesen oder meinetwegen auch einfach mal abends auf dem Sofa, während der Fernseher läuft. Zum Glück sind wir Frauen ja Multitask-fähig.

Nicht nur informieren - auch machen!

Das ist ähnlich, wie bei der Urlaubsplanung: Ich liebe es, ewig lang zu recherchieren und nach den günstigsten Flügen, den besten Hotels und den tollsten Restaurants zu suchen. Aber irgendwann muss man eben auch in den Flieger steigen und das Ticket lösen. Sprich: Irgendwann musst du aufhören mit der Theorie und in die Praxis umsteigen.

Wenn du noch komplett planlos bist, empfehle ich dir folgende erste Schritte

  1. Tracke deine Ausgaben: Du musst wissen, wohin deine monatlichen Ausgaben fließen. Was gibst du im Monat für Restaurantbesuche aus? Wie viel kostet dich das tägliche Croissant wirklich? Wie viel Geld gibst du Monat für Monat in der Drogerie aus? Jeder noch so kleine Betrag sollte mindestens einen Monat lang getrackt werden. Das kannst du klassisch mit einem Haushaltsbuch machen oder mit einer App. Suche dafür im App Store oder bei Google Play einfach nach Haushaltsbuch oder Budget Planner.
  2. Tagesgeldkonto: Lege dir ein Tagesgeldkonto an, auf dem du deinen Notgroschen ansparen kannst! Ein Tagesgeldkonto ist ähnlich wie ein Sparbuch. Allerdings bekommst du hier auch noch ein wenig Zinsen. Ein Tagesgeldkonto ist ein absolutes Must-Have, wenn du in die Finanzplanung einsteigen möchtest – und es ist kostenlos. Du gehst damit also keine Risiken ein. Hier findest du weitere Informationen sowie einen Tagesgeld-Vergleichsrechner.
  3. Richte einen Dauerauftrag ein: Sobald dein Tagesgeldkonto steht, richtest du einen Dauerauftrag ein. Dabei überweist du das Geld direkt am Monatsanfang von deinem Girokonto auf dein Tagesgeldkonto. Starte hier am besten mit 5 Prozent deines Netto-Einkommens. Dann steigerst du die Summe von Monat zu Monat um einen weiteren Prozentpunkt, bist du auf 10 Prozent bist. Du wirst das fehlende Geld gar nicht merken. Im Hintergrund wächst, aber dein Vermögen und dein Notgroschen.

Nicht nur sparen, auch investieren

Hast du die oben genannten Punkte erfolgreich gemeistert, geht es ans Eingemachte: Du kannst mit nur 25 Euro im Monat starten, um dein Geld erfolgreich zu investieren. Und das solltest du auch tun: Denn je länger du wartest, desto schwieriger wird es für dich ein ausreichend großes Vermögen aufzubauen.

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