Mein absolutes Traumleben besteht darin, als kreative Autorin arbeiten zu können. Ich möchte gerne schreiben, Bücher verkaufen, Bloggen, kreativ sein, all das tun, was ich tun möchte. Lesen, inspirieren, frei sein. In meiner Vorstellung kreiere ich mir mein absolutes perfektes Leben und in diesem Leben wäre ich immer glücklich, weil ich den Leidenschaften nachgehen kann, die das Feuer in mich bringen und meinem Leben einen Sinn geben.

Ich träume also so vor mich hin, plane meine Zukunft, organisiere, prokrastiniere, sehe mir Videos an, lese Artikel, fange an mir vorzustellen, wie ich leben könnte, wenn ich endlich nur. Ja wenn denn was? Auf was warte ich. Auf eine bessere Zeit. Auf ein älteres erfahrenes Ich. Auf den plötzlichen Erfolg, den plötzlichen Kreativitätsschub. Ich warte auf Montag. Auf ein neues Jahr. Eine neue Social Media Plattform. Ich warte auf meine Ideen, meine Zeit. Ich warte auf meine Zukunft, auf mich selbst. Ich warte auf ein neues Leben. Und während des Wartens stelle ich mir vor, wie ich es gerne hätte, was ich gerne tun würde, welcher Mensch ich gerne sein würde.

Und dann bin ich über Folgendes gestolpert. Wenn du schreiben willst, dann schreib. Wenn du tanzen willst, dann tanz. Wenn du dies oder jenes tun willst, dann mach es einfach. Deine Fähigkeiten werden nicht dadurch besser, indem du dir vorstellst, wie du die Dinge machst, sondern wenn du sie tatsächlich machst.

Fake it till you make it

Tu so, als wärst du bereits die Person, die das erreicht hat, was du erreichen möchtest. Tu so, als hättest du die nötige Energie, Kreativität und Zeit, um zu schreiben. Schreib. Jeden Tag. Tanz jeden Tag. Tu als wärst du bereits erfolgreich mit dem, was du machst. Und mit dem Tun kommt die Kompetenz, das Lernen. Mit dem Tun lernst du selbstbewusst zu werden und du lernst, was es heißt, seine Zeit für das herzugeben, was du dir als deine Leidenschaft vorgestellt hast.

Mach deine Prioritäten zur wirklichen Priorität

Nicht das, was wir denken, was wir tun wollen, ist unsere Priorität, sondern das, was wir tatsächlich tun. Wenn ich mir denke, ich liebe das Schreiben, ich schreibe so gerne. Aber meinen Tag verbringe ich damit, nur darüber nachzudenken, wie es wäre, wenn ich schreiben würde, dann ist das Schreiben nicht meine Priorität.

Fokus auf das Wesentliche

Was ist dir wirklich wichtig? Was sind die Dinge, die dir Freude bereiten, die dir Spaß machen, bei welchen Aktivitäten spürst du innere Zufriedenheit? Konzentriere dich auf das. Und wenn du sie machst, mach sie mit vollem Herzen. Lass dich nicht von deinem Smartphone, Social Media oder Netflix ablenken.

Wir wissen, was gut für uns ist, wir wissen oft, was wir gerne tun – und doch verbringe ich täglich meistens über vier Stunden in Social Media, um sinnlos durch Feeds zu scrollen und hoffe, dort meine Erleuchtung zu finden. Oder ich beginne mit dem Schreiben, oder dem Lesen und greife alle 5 Minuten nach meinem Handy. Wir Menschen sind nicht multitasking-fähig und der Fokus auf die eine Sache geht grundlegend verloren. Wir verlieren die Tiefe und die Fähigkeit, uns auf eine Sache voll konzentrieren zu können.

Wenn du etwas machen willst, dann mach es. Lass dich nicht ablenken von unwichtigeren Sachen, die dir vielleicht kurze Abhilfe verschaffen, indem du dich den unangenehmen Dingen nicht stellen musst. Aber die unangenehmen Dinge sind oftmals jene Dinge, vor denen du Angst hast, weil du sie am meisten haben willst. Du traust dich nicht den Weg zu gehen, weil du Angst hast zu versagen oder nicht genau weißt, wie man den ersten Schritt macht.

Aber es kommt nicht darauf an, jeden Schritt perfekt zu gehen, einfach nur gehen. Das ist das, worauf es ankommt.

-Julia

Diesen Text und weitere findest Du im Blog von Julia unter https://juliaevar.wordpress.com/2019/05/09/wenn-du-schreiben-willst-dann-schreib/.