Wer kennt ihn nicht den Song "36 Grad, und es wird noch heißer ..."

Auch wenn die Band 2raumwohnung hier nicht vom Klimawandel singt, so muss ich unweigerlich an Diesen denken und auch an das so wahre Zitat von Dalai Lama „Die Erde ist nicht nur unser gemeinsames Erbe, sie ist auch die Quelle des Lebens.“

Heute zeigt mein Thermometer 38 Grad an und es soll morgen noch heißer werden.

Da glüht unsere Erde in dem jetzt beginnenden Klimawandel. Die Prognosen bezüglich Artensterben und schrumpfender Artenvielfalt, Grundwasserstände, Waldzustand, Lebensmittelproduktion, Meeres- und Süßwasserökosysteme, Gesunderhaltung der Böden, Klimaneutralität von Städten, Klimaflüchtlinge (Bis 2050 könnten es bereits über 140 Millionen sein a. G. von ausbleibenden Ernten, Hunger, Armut, steigender Meeresspiegel, Dürre und durch Wetterextreme zerstörte Lebensräume) etc. sind alle deprimierend bis dramatisch und es gibt immer noch so viele Realitätsverweigerer und „Weiter so wie bisher“.

Selbst wenn all die vielen vorgenannten Punkte Manchen immer noch nicht davon überzeugen sollten, dass da etwas Dramatisches mit unserem Klima passiert, dann müsste doch spätestens an dem Punkt direkte und indirekte Auswirkungen auf unsere Gesundheit das rote Alarmsignal leuchten.

All die extremen Wetterereignisse wie Hitze, Stürme, Hagelschlag, Waldbrände, Hochwasser mit vielen Opfern (siehe Ahrtal 2021), Starkregen, Erdrutsche, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, intensivere und häufigere Hitzewellen, sowie eine abnehmende Luftqualität erhöhen nachweislich auch die Gesamtmortalität, zunehmende Belastungen der physischen und psychischen Gesundheit, Belastungen durch UV-Strahlung, Feinstaub und Ozon u. u. u.

Wer hat nicht schon vom Phänomen des "Thunderstorm Asthma" gehört (Das bisher massivste „thunderstorm asthma“ ereignete sich 2016 in Australien: Nach einem heftigen Sturm in Melbourne mussten innerhalb von 30 Stunden 8500 Menschen in den Notfall-Ambulanzen versorgt werden, zehn von ihnen starben an einem Asthmaanfall). Wir alle haben sicherlich auch die eine oder andere Zunahme an Allergien im Bekannten-, Familien- und Freundeskreis registriert oder am eigenen Leib erfahren (das sich die Pollensaison und damit auch die Beschwerdeperioden deutlich verlängert haben – ich selbst nehme diesen Unterschied in den letzten Jahren sehr deutlich und massiv wahr), wir alle haben mitbekommen, dass neue hochallergene Pflanzen wie die Ambrosia, nun auch in Deutschland heimisch geworden sind und sich rasant ausbreiten, die Vermehrung von Schildzecken als bedeutende Gesundheitsschädlinge im Garten vorhanden ist. Und sicherlich hat auch jeder von uns mitbekommen, dass sich die EU-Gesundheitsbehörde deutlich besorgt über die weitere Ausbreitung von invasiven Mückenarten wie der Tigermücke (Inzwischen sind von der Tigermücke 13 EU-Länder betroffen, darunter auch Teile Deutschlands) gezeigt hat und die EU-Bürger zu großer Vorsicht aufgerufen hat. Die Erderwärmung als Folge des Klimawandels mit immer häufigeren Hitzewellen und Überschwemmungen schaffe für die invasiven Mückenarten (Tiger- und Gelbfiebermücke) günstigere Bedingungen.

All das sind unmittelbare Gefahren für JEDEN von uns und einfach nackte Realität.

Nicht nur die Kriegs- sondern auch die vielen Klimaflüchtlinge werden für uns ALLE eine große gesellschaftliche, wirtschaftliche und auch europäische Herausforderung bedeuten und das wird es alles für uns nicht ohne Konflikte geben.

Auch der Gesundheitssektor selbst muss hier einen entsprechenden Beitrag leisten, denn der Studie "Health care climate footprint report" zufolge ist der Gesundheitssektor für 4,4 % der globalen Nettoemissionen (2 Gigatonnen CO2 Äquivalent/Jahr) verantwortlich und hat damit eine zentrale Verantwortung. (Quelle: Bundesärztekammer).

In Europa wird das Renaturierungsgesetz im EU-Parlament mit extrem knapper Mehrheit durchgewunken, jetzt aber wieder leider nachverhandelt und weichgespült. Ich frage mich was unternehmen eigentlich die einzelnen Bundesländer zur planerischen Steuerung der Energiewende? Mein Eindruck, nicht wirklich viel … Polen fährt den Braunkohletagebau im Dreiländereck wieder an, die Anzahl der Flugreisen hat weltweit ein Allzeithoch erreicht ...

Gerade frage ich mich soll ich langsam meine Hoffnung aufgeben, dass wir Menschen dort wirklich etwas zum Besseren bewegen wollen und lieber eine große Mehrheit die Augen zumacht und die Losung "weiter so" ausgibt

Es stimmt mich mehr als traurig, dass wir den kommenden Generationen eine verwüstete Welt hinterlassen werden (müssen), wenn das „weiter so“ Alltagsrealität bleibt.

Eigentlich habe ich immer gedacht, dass wir uns alle gemeinsam um eine bessere Welt bemühen.

Ein Satz eines Landschaftsprofessors klingt mir heute noch im Ohr und dieser Satz hat mich immer wieder dazu motiviert an kommende Generationen zu denken und unsere Schöpfung Erde bewahren zu wollen. Er sagte damals zu mir: „Bei mir ist das Thema Umwelt-, Klima- und Landschaftsschutz täglich geliebter und gelebter Job, aber bei all den Menschen wie dir ist es eine tolle Haltung, also viel mehr Wert! Was den Klimawandel betrifft, so hoffe ich sehr, dass es noch irgendwie eine Wendung zum Guten nimmt, aber das ist vielleicht mehr das Prinzip Hoffnung als Realismus…

Vielleicht sollte auch ich einfach nur nach dem Motto leben „was interessiert mich schon das Morgen, wenn ich das Heute noch in vollen Zügen genießen kann“ und all diesen „Klimaquatsch“ vergessen …

Ups und schon hat mich gerade die Realität wieder hart eingeholt, denn ich spüre die wirklich heiße und unangenehme Luft auf meiner Haut, sehe dass meine Liter-Wasserflasche schon wieder ausgetrunken ist und beobachte, eine Weile das Verhalten der Vögel bei dieser Gluthitze. Für das viele heimische Grün, die wertvollen Schatten- und Rückzugsplätze in unserem Garten sind unsere gefiederten Freunde sehr dankbar.

Ich denke mir die Vögel haben es gut, sie haben eine echte Hitzestrategie entwickelt sie beschränken ihre Aktivitäten auf das nötigste Minimum nach dem Motto „Wer sich nicht bewegt, produziert auch keine Körperwärme durch aktive Muskelarbeit und heizt den Körper damit nicht noch zusätzlich auf.“ Klingt gut, ist aber für uns Menschen wenn die Wirtschaft nicht ganz den Bach runter gehen soll, leider so nicht umsetzbar … es müssen also endlich handfeste, überzeugende, umsetzbare und nicht immer wieder „aufgeweichte“ Strategien her.

Ich muss mich noch einmal überzeugen, ob mich mein Eindruck vielleicht doch täuscht, dass Trockenheit und Dürre wirklich immer mehr zunehmen.

Der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle entnehme ich, dass sich gerade Laut der neuesten Karte des kombinierten Dürreindikators 40,1 % des Gebiets der EU-27 (ohne Madeira, Azoren, Kanarische Inseln) befinden sich im Zustand der Warnung und 4,4 % in Alarmbedingungen befinden. (Quelle: https://edo.jrc.ec.europa.eu/edov2/php/index.php?id=1000 - erster Zehntageszeitraum im Juli 2023).

Zusätzlich sehe ich mir gerade die Dürre-Statistik des Helmholtz-Zentrums an. Wie ich finde eine durchaus sehr alarmierende Statistik.

Hier ragen viele rote Spitzen nach oben, welche für extreme und außergewöhnliche Dürre stehen. Seit der Rekorddürre im Sommer 2018, hat sich hier bis auf ein paar einzelne „nassere und kühlere“ Zeiten nicht viel an den roten Spitzen verändert. Für Teile von Bayern (hier vor allem auch Oberbayern) zeigen sie sogar eine Karte mit der Beurteilung „außergewöhnliche Dürre“. Es ist sehr interessant und spannend sich durch den Dürremonitor zu „arbeiten“, aber leider auch sehr erschreckend, denn man kann deutlich erkennen, dass die Niederschläge nicht mehr ausreichen, um die Dürre wirklich beheben zu können und wie tief sie bereits in die Böden reicht. (Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung / Dürremonitor)

Mein Fazit: mein Eindruck täuscht mich LEIDER nicht …

Ich frage mich gerade wird der geplante Europäische Green Deal wirklich kommen???

Hatten sich nicht eigentlich 27 EU-Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, die EU bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Sie vereinbarten hierzu, die Emissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken und Vieles mehr.

Kommen all die wundervoll angekündigten Missionen welche sich im Plan befinden bis 2030 die Ziele zu erreichen (siehe Ankündigung der Europäischen Kommission vom 19. Juli 2023 „Horizon Europe: EU Missions on track to meet their 2030 ambition towards a greener and healthier continent”) wirklich beim Bürger und in den Medien an?

Diese Mission zielt eigentlich darauf ab, öffentliche und private Akteure wie die EU-Mitgliedstaaten, regionale und lokale Behörden, Forschungsinstitute, Landwirte und Landbewirtschafter, Unternehmer und Investoren zu mobilisieren und zu aktivieren, um eine echte und dauerhafte Wirkung zu erzielen.

Diese Missionen wenden sich auch direkt an UNS als BÜRGER, um die gesellschaftliche Akzeptanz neuer Lösungen und Konzepte zu fördern.

Und dabei stellt sich mir gleich ein großes Fragezeichen … Kommen diese wunderbaren Missionen wirklich direkt bei uns an?

Mit Sicherheit steckt sehr viel Know-How und Zeit in diesen Arbeitspapieren der Kommission, aber ich bezweifle, dass dies wirklich den Bürgern direkt transparent und für alle greifbar kommuniziert wird und ankommt. Wie viele kennen denn wirklich Horizon Europe, Neues Europäisches Bauhaus und all die anderen lobenswerten Missionen?

Ich habe mich spontan mal ein wenig im Bekannten- und Freundeskreis umgehört …

Fazit: fast alle schüttelten den Kopf

Eine Herzensbitte an alle Projektbeteiligten – da am Ende JEDER von uns betroffen ist – holt bitte auch uns für diese wertvolle und unaufschiebbare Mission „horizon europe“ wirklich ab

Haben Sie sich schon einmal die Mühe gemacht und bei Google die Schlagworte „Horizon Europe: EU Missions“, „horizon europe 2023“ oder „green deal europe“ eingegeben?

Nein, noch nicht?!

Schade, dann wäre vielleicht aufgefallen, dass die Treffer die dazu erscheinen, hauptsächlich und an erster Stelle nur EU Commission, Behörden, Forschungsfördergesellschaften, Regional- und Projektseiten sind.

Keine Medien, keine bürgernahen Seiten … unter all den vorderen „Treffern“!

Es liegt leider in der Natur der Sache, dass man sich nicht erst durch diverse behördliche Seiten durchklicken möchte um etwas über „horizon europe“ zu erfahren.

Ein so klangvoller und hoffnungsvoller Name, der einem eigentlich ans Herz gehen sollte. Horizon europe (ein wunderbarer Begriff), an dem sich Himmel und Erde berühren sollten, man einen Überblick hat, ein Urteilsvermögen, Kenntnis, Wissen, Bildungsgrad, geistige Interessen, Zusammenschluss, gemeinsame nachhaltige Entwicklung der Erde …

Auch wenn ich es mir von ganzem Herzen wünsche, so frage ich mich gerade (auch wieder angesichts der aktuellen Diskussionen und Spannungen innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten) aktuell zum Thema „Wiederherstellung natürlicher Lebensräume“ i. R. des Green Deal ...

Werden es die EU-Staaten wirklich gemeinsam schaffen einen grüneren und gesünderen Kontinent zu schaffen? Und finden sie gemeinsam trotz Spannungen einen Raum für Dialog?

All das steht in den Sternen …

Also werde ich wie bisher wenigstens im KLEINEN weiter etwas bewirken müssen und auch wollen und ich glaube ganz fest daran, dass jeder Tropfen etwas dazu beitragen und bewirken kann.

Oder man kann es auch sehen wie es Marc-Uwe Kling einmal sagte „Ja, wir könnten jetzt was gegen den Klimawandel tun, aber wenn wir dann in 50 Jahren feststellen würden, dass sich alle Wissenschaftler doch vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schön ärgern.“ (Marc-Uwe Kling)

Welche Quellen haben mich zusätzlich in meiner Meinungsfindung gefestigt und bestärkt:

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_23_3931

https://commission.europa.eu/strategy-and-policy/priorities-2019-2024/european-green-deal_de

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article238757343/muecken-alarm-eu-stechmuecken-tigermuecke-west-nil-virus-gefahr.html

https://europa.rlp.de/de/aktuelles/detail/news/News/detail/bericht-der-beobachtungsstelle-duerre-in-europa/

https://www.universimed.com/de/article/pneumologie/pollensaison-293187

Thunder-Storm-Asthma: Thien F et al.: The Melbourne epidemic thunderstorm asthma event 2016: an investigation of environmental triggers, effect on health services, and patient risk factors. Lancet Planet Health 2018

https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/klimawandel/klimafluechtlinge-klimawandel-und-migration

https://www.copernicus.eu/de/europaeische-duerrebeobachtungsstelle

https://www.bundesaerztekammer.de/themen/aerzte/klimawandel-und-gesundheit/co2-fussabdruck-gesundheitssektor

https://www.tagesspiegel.de/politik/140-millionen-klimafluchtlinge-bis-2050-5518624.html

https://www.vkg.bayern.de/projekte/tara.htm

und EIGENE ERFAHRUNGEN!

Foto: von Gerd Altmann auf Pixabay