Die Zukunft ist wie ein Laufband. Wer stehen bleibt, fällt sofort hinten runter. Und das Laufband ist auf superschnell eingestellt. Das Verteidigen veralteter Strukturen und ein Mangel an Wagemut sind die größten Hindernisse auf dem Weg in die vor uns liegende Zeit. Nur Anbieter, denen es tatsächlich gelingt, immer wieder Neues in den Markt zu bringen, werden fortan mithalten können. Wer dabei auf frische, freche, forsche Initiativen von Zukunftsverstehern und Übermorgengestaltern setzt, ist vorn mit dabei.

Denn überall auf der Welt definieren Visionäre und Pioniere gerade das Mögliche neu. Bahnbrechende Innovationen kommen oft wie aus dem Nichts. Couragierte Anbieter mit neuen, kühnen, unkonventionellen Ideen schieben sich immer weiter nach vorn. Sie erwirtschaften Megaumsätze mit Technologien, die es vor wenigen Jahren nicht einmal gab. Mit Nischengespür packen sie jede Chance beim Wickel, die die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht.

Die neuen Marktplayer begeben sich erst gar nicht auf Aufholjagd. Sie versuchen auch nicht, alte Technologien aufzupeppen. Sie überspringen sie einfach. Herkömmliche Branchengesetze sind ihnen komplett egal. Gewohntes wird radikal infrage gestellt. Mit Hingabe, Tatkraft und wilder Entschlossenheit konzentrieren sie sich exakt auf das, was bei „Old-School-Unternehmen“ aus Kundensicht – und auch aus Gründen der Nachhaltigkeit - nicht mehr gut genug funktioniert.

Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Kundenzentrierung

Der zunehmend bedrohliche Klimawandel und neue Technologien werden die Welt so umfassend verändern wie niemals zuvor. Ein dritter Megatrend ist die Kundenzentrierung. Denn nicht Produkte und technologische Machbarkeiten, sondern zahlungswillige Kunden entscheiden darüber, wer die Märkte von morgen besetzt. Nachfrage ist die einzige Macht, die ein Überflieger der Wirtschaft nie ignoriert. Und immer mehr Konsumenten werden sozialverträglichen, ökologisch bewussten ressourcenschonenden „gutem Konsum“ favorisieren.

Alle drei Trends entwickeln sich exponentiell, und das bedeutet: erst langsam, dann plötzlich ganz schnell. So lässt sich höchstens erahnen, wo uns das hinführt. Jede Innovation ist zugleich auch Anstoß für weitere Innovationen. Die Neukombination bislang getrennter Technologien und Industrien sorgt für vielerlei Wechselwirkungen, die man im Vorfeld gar nicht absehen kann.

Jede technologische Verbesserung führt zudem dazu, dass die nächste Verbesserung rascher erreicht werden kann. In einem derart dynamischen und zugleich unvorhersehbaren Umfeld ist es unmöglich, im Voraus zu wissen, was funktionieren wird und was nicht. Wer zögerlich wartet, wie sich das Ganze entwickelt, wird nicht schnell genug sein, um die Vorsprünge Anderer einzuholen.

Bahn frei! Die Zukunft wird auf niemanden warten

Innovationen sind der Umsatz von übermorgen. Man muss frühzeitig beginnen, um sie startklar in der Pipeline zu haben, wenn die alten Lösungen es nicht mehr bringen. Wer Neuheiten erschaffen will, die die Menschen tatsächlich in ihr Leben lassen, braucht eine Experimentierkultur, die das Vorwärtsdenken für alle Beschäftigten zu einer Selbstverständlichkeit macht. Denn die Kunden sind schnell unterwegs - und ihre Erwartungshaltung ändert sich laufend.

Genügend Menschen werden es kaum abwarten können, jede Neuerung auszuprobieren, die sie erfolgreicher macht und ihnen ein besseres Leben verheißt. Aus den positiven Erfahrungen solcher Early Adopter erwachsen dann neue Anforderungen an alle Player im Markt. So wird das Neue zu einem unverzichtbaren Teil unseres Lebens. Was menschenmöglich ist, erweitern, optimieren, innovieren wir, seit es uns Menschen gibt.

In 10 Schritten: Wie Zukunftsunternehmen agieren

Zukunftsfähige Unternehmen sind die, die die Megatrends der Zukunft verstehen. Das sind nicht zwangsläufig nur Jungunternehmen, auch jede etablierte Company kann dies schaffen. Solche Unternehmen stellen sich dem unvermeidlichen Wandel. Sie streben nach wirtschaftlichem Fortschritt und zugleich nach menschlichem Wohlergehen. Ich nenne sie U1-Unternehmen.

Was U1-Unternehmen explizit anders machen:

  1. Sie lieben Kund:innen mehr als interne Effizienz und Ego-Ziele.
  2. Sie favorisieren umweltfreundliche Herangehensweisen.
  3. Sie denken ihre Geschäftsmodelle von Anfang an digital.
  4. Sie hassen Verschwendung, vor allem in Form interner Bürokratie.
  5. Sie nutzen agile, kreative und kollaborative Arbeitsmethoden.
  6. Sie organisieren sich niedrighierarchisch mit Minimalstrukturen.
  7. Ihre Mitarbeiter:innen arbeiten weitgehend selbstorganisiert.
  8. Kund:innen sind von Anfang an in die Entwicklung integriert.
  9. Sie agieren iterativ, experimentieren viel und pivotieren schnell.
  10. Sie fördern interne Vorausdenker und Übermorgengestalter.

Mithilfe ihrer Übermorgengestalter entwickeln U1-Unternehmen permanent Initiativen, um es zu den Honigtöpfen der Zukunft zu schaffen. Was sie als Gewinner von den Verlierern unterscheidet, ist die Lust an Veränderung und Innovation. Sie sind Vorreiter statt Nachzügler, Gestalter statt Verwalter, Regelbrecher statt Hüter des längst Etablierten.

Und Sie? Ein U1-, U2- oder U3-Unternehmen?

U2-Unternehmen sind die, die mit dem Lauf der Dinge nicht Schritt halten werden, weil sie linear weiteragieren, also von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen und mit alten Rezepten auf neue Situationen reagieren. Sie favorisieren weiterhin Planbarkeit. Doch die wird es, so starr wie früher, fortan nicht mehr geben. Die Zukunft, die uns erwartet, entsteht in plötzlichen Sprüngen. Von nun an wird man sich aufmachen müssen, ohne den genauen Weg schon zu kennen.

Damit sich die bereits bestehenden Transformationsdefizite nicht noch weiter vergrößern, müssen zunächst die internen Fortschrittswiderständler konsequent wegbugsiert werden. Bekommt dann eine veränderungsfreudige Vorhut das Sagen, gelingt der notwendige Wandel am Ende doch - und der Aufschwung beginnt, wenn auch spät. Man wird zu einem U1-Unternehmen.

Behalten hingegen die Bestandsverwalter, die Scheuklappenträger und Geht-nicht-Sager die Macht, wird die notwendige Transformation letztlich scheitern. Oder sie kommt viel zu spät. Die unvermeidliche Folge: Man wird zu einem U3-Unternehmen. Und das bedeutet: zunächst Stagnation, dann Irrelevanz, dann Niedergang, dann das Aus: zuerst für eine einzelne Firma, dann für viele, dann für den Wirtschaftsstandort - und schließlich für ein ganzes Land.

Das neue Buch der Autorin: Bahn frei für Übermorgengestalter

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Bahn frei für Übermorgengestalter!: 25 Quick Wins für Innovatoren und Zukunftsversteher


Das Buch zeigt 25 rasch umsetzbare Initiativen und weit über 100 Aktionsbeispiele, um zu einem Überflieger der Wirtschaft zu werden. Kompakt und sehr unterhaltsam veranschaulicht es jedem, der helfen will, eine bessere Zukunft mitzugestalten, die maßgeblichen Vorgehensweisen in drei Bereichen: Wie machen wir die Menschen stärker, das Zusammenarbeiten besser und die Innovationskraft im Unternehmen größer.

Die Autorin

Anne M. Schüller ist Managementdenker, Keynote-Speaker, mehrfach preisgekrönte Bestsellerautorin und Businesscoach. Die Diplom-Betriebswirtin gilt als führende Expertin für das Touchpoint Management und eine kundenfokussierte Unternehmensführung. Zu diesen Themen hält sie Impulsvorträge auf Tagungen, Fachkongressen und Online-Events. 2015 wurde sie für ihr Lebenswerk in die Hall of Fame der German Speakers Association aufgenommen. Beim Business-Netzwerk Linkedin wurde sie Top-Voice 2017 und 2018. Von Xing wurde sie zum Spitzenwriter 2018 und zum Top Mind 2020 gekürt. Ihr Touchpoint Institut bildet zertifizierte Touchpoint Manager und zertifizierte Orbit-Organisationsentwickler aus. www.anneschueller.de