Du verpasst, was vor deiner Nase passiert.

Wie viele Stunden denkst du am Tag nach?

"Das habe ich mir noch nie überlegt," denkst du wahrscheinlich. Also lass mich das klarstellen: Du denkst die ganze Zeit nach, aber hast dir noch nie überlegt, wie viel Zeit du damit verbringst. Für mich hört sich das nach einer Sucht an. Ich weiß es, denn ich bin auch ein Denk-Süchtiger.

Zu viel nachzudenken ist ein verbreitetes Problem, aber wenn es Überhand nimmt, kann es zu Schlafproblemen, Nichtstun oder sogar psychischen Problemen führen. Es lässt sich auch schwer diagnostizieren, geschweige denn heilen.

Wenn ich zu viel esse, kann ich mir sagen: "Ich esse zu viel. Ich sollte weniger essen." Wenn ich zu viel arbeite, kann ich sagen: "Ich habe einen Burn-Out. Ich sollte aufhören zu arbeiten." Wenn ich zu viel trinke, ebenso: "Ich sollte aufhören zu trinken. Ich brauche eine Flasche Wasser." Aber wenn ich zu viel nachdenke, reicht es nicht zu sagen: "Ich denke zu viel nach." Wir brauchen eine andere Art damit umzugehen.

Das Problem ist, dass die meisten Menschen zu viel Nachzudenken - auch Grübeln genannt - nicht als Problem einschätzen. Wenn sich jemand über sein grübeln beschwert, verbinden wir damit oft, sich in einer Spirale negativer Gedanken zu befinden. Und im Gegensatz dazu, denken wir, dass positive Gedanken gut sind. Aber das halte ich für einen Fehler. Auch positive Gedanken können schadhaft sein.

Die meisten Ratgeber, verkaufen dir negative Gedanken als schlecht und positive als um so besser. Das hört sich erstmal richtig an. Aber die Wahrheit ist, dass wenn du zu viel nachdenkst - negativ, wie positiv - sich dein Gehirn, wie ein Abfluss, verstopft. Das Ergebnis? Vernebeltes Denken. Und das führt zu Fehlentscheiden.

Du bist nicht deine Gedanken

Nachdenken gilt gemeinhin nicht als etwas, was man überkommen sollte, da es so sehr mit unserem Identitätsgefühl zusammenhängt. Marcus Aurelius hat dies in seinen Meditationen am Besten ausgedrückt: "Unser Leben ist, was unsere Gedanken daraus machen."

Was er damit meint, ist, dass unser Leben stark von der Qualität unserer Gedanken geprägt wird. Daran glaube ich auch. Aber viele glauben, dass wir gar unsere Gedanken sind.

Man sagt sich: "Ich kann halt nichts dafür, dass ich diese Gedanken habe. Das bin ich." Nein, das bist nicht du. Du kannst bestimmen, welche Gedanken du ignorieren solltest. Ich mag, was Eckhart Tolle dazu in seinem Buch Jetzt! Die Kraft der Gegenwart schreibt: "Die Freiheit fängt an, wenn du erkennst, dass du nicht der Denker bist."

Die einzige Möglichkeit, dich nicht mehr mit deinen Gedanken zu identifizieren, besteht darin, nicht mehr all deinen Gedanken nachzugehen. Entscheide dich stattdessen, in der Gegenwart zu leben - wo du keine Zeit zum Nachdenken, nur zum Erleben hast.

Wie lebt man in der Gegenwart?

Denken ist ein Werkzeug. Anstatt das Werkzeug in den 16 oder 17 Stunden, in denen Sie wach sind, ständig zu verwenden, nutze es nur, wenn du es auch brauchst.

Aber wie macht man das? Hier sind die 4 Punkte, durch die ich aufgehört habe zu überdenken:

  1. Schärfe dein Bewusstsein im Laufe des Tages. Erkenne, dass dich zu vieles Nachdenken von deinen Zielen wegführt, nicht zu ihnen.
  2. Beobachte deine Gedanken. Immer wenn du einen Gedanken fasst, folge ihm nicht gleich. Merke stattdessen einfach, dass du zu denken begonnen hast. Wenn du das tust, wird dein Gehirn nicht gleich mitgerissen.
  3. Beschränke dein Denken auf bestimmte Zeiten. Setz dich, zum Beispiel, beim täglichen Journal-Führen hin und nimm dir Zeit fürs Denken. Gib dir eine bestimmte Zeitspanne - sagen wir mal 15 Minuten. In diesen Momenten ist es vollkommen in Ordnung, deine Gedanken durchzuarbeiten. Was wir zu stoppen versuchen, ist das ständige Denken.
  4. Geniesse dein Leben. Lass all deine Gedanken über gestern und morgen los. Egal, wie viel du in Zukunft erreichen möchtest und wie viel du in der Vergangenheit gelitten hast, schätze, dass du jetzt am Leben bist.

Ich werde hier nicht sitzen und dir sagen, dass du es genießen sollst, den Abwasch zu machen. Das ist nicht mein Stil. Wenn ich etwas tue, das ich nicht mag, habe ich gelernt, es einfach ohne Urteil zu tun.

Aber wenn ich etwas mache, das ich wirklich mag, egal wie groß oder klein, macht es mir wirklich Spaß. Wenn ich Musik höre, einen Film schaue oder Zeit mit meiner Familie, Freunden oder meiner Freundin verbringe, dann bin ich im Moment.

Ich denke nicht an meine Ziele, Misserfolge oder Dinge, die ich morgen tun muss. Ich bin nur hier. Jetzt. Genau wie in dem Moment, in dem du diese Worte liest. Wenn er weg ist, ist er für immer weg. Erkenne dies auf einer tieferen Ebene und du wirst es niemals wagen, die Gegenwart zu verlassen.

Bist du bei mir? Denk nicht zu viel darüber nach.


Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt. Das Original kann hier nachgelesen werden:

How to Stop Overthinking
How to stop overthinking: Notice your thoughts about yesterday and tomorrow, then let them go.