Die Idee zu CONVIEN entwickelte ich während meiner früheren, leitenden Tätigkeit in einem Medizintechnik-Konzern, als ich das Gefühl hatte, mehr Zeit am Flughafen als bei meiner Familie zu verbringen.

Zu den Hauptärgernissen während meiner Geschäftsreisen zählten ungünstige Flugzeiten und -verbindungen aufgrund vorschnell ausgewählter Meeting-Destinationen. Die damit verbundenen langen Warte- und Umsteigezeiten kosten nicht nur wertvolle Arbeitszeit, auch wird die Work-Life-Balance und damit wiederum die Produktivität beeinträchtigt.

Ständiges Reisen zerrt nicht nur an meinen Nerven - Nahezu jeder zweite Mitarbeiter empfindet Geschäftsreisen als stressig, wie eine Befragung des Deutschen ReiseVerbands e.V. unter mehreren Hundert Fach- und Führungskräften ergab. Geschäftsleute, die häufiger als 50 Mal im Jahr auf Reisen sind, beklagen zudem eine deutliche Störung ihrer Work-Life-Balance.

Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern wirkt hingegen positiv auf das Engagement und die Motivation. Zu den Zeichen der Wertschätzung gehört meiner Meinung nach auch, den Stress für Geschäftsreisende so gering wie möglich zu halten.

Durch meine vielen Geschäftsreisen fand ich heraus, dass längere Reisezeiten, zum Beispiel wegen eines oder mehrerer Stopover, bedeuten letztlich höhere Personalkosten und strapazieren die Mitarbeiter, auch wenn der Flugpreis für sich erst mal günstiger ist.

Aus all diesen schlechten Erfahrungen stellte ich mir ein System vor, welches es erlaubt, die Reiseprozesse der Teilnehmer für verschiedene Meeting Locations anhand von Reisezeit, Reisekosten und CO2-Ausstoß miteinander zu vergleichen, um zu verhindern, dass ich und andere Vielreisende, unnötig Zeit, Reisekosten und Treibstoff verbrauchen.

Erstmals ermöglichte mir dieses System, auch indirekte Reisekosten, beispielsweise Personalkosten durch lange Wartezeiten am Flughafen, zu berücksichtigen. Dabei entdeckte ich erhebliche Einsparpotentiale – der Grundstein für den Meeting Place Finder war gelegt.

Dadurch können Unternehmen starre Strukturen bei der Auswahl des Meeting-Ortes aufbrechen: Basierend auf den Herkunftsorten der Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt ermittelt der Meeting Place Finder die optimale Meeting Destination. Dabei wird der CO2-Ausstoß und die günstigsten Anreisekosten und Aufenthaltskosten für alle Beteiligten berechnet, auf Wunsch unter Einbeziehung der indirekten Reisekosten in Form von Personalkosten. Zugleich wird die Reisegerechtigkeit gewährleistet. Meiner Meinung ist es nur fair gegenüber den Mitarbeitern, wenn alle Teilnehmer gleichbehandelt werden und niemand beispielsweise durch eine kurze Anreise übervorteilt wird.

Bei Reise und Arbeitszeitkosten kann somit bis zu 30% eingespart werden – der CO2-Fußabdruck einer Veranstaltung kann gleichzeitig um bis zu 40% reduziert werden

Hätte ich gewusst, was für ein Aufwand hinter der Entwicklung einer solchen Lösung steckt, hätte ich damals wahrscheinlich gar nicht erst angefangen – heute bin ich allerdings sehr froh, ein Tool entwickelt zu haben, welches Geschäftsreisende unterstützt und zudem auch noch die Umwelt schont.