Berlin 31.05.2021
Der heutige Faktencheck teilt sich in zwei Teile auf. Im ersten Teil dieses Textes geht es um den reinen Faktencheck: Schützen Wolken vor UV? . Der Zweite Teil beschäftigt sich etwas weiter mit dem UV-Licht.

Wenn die Wolken am Himmel ziehen heißt es oft: "Prima, wir brauchen heute kein Sonnenschutz". Doch stimmt es?
Kommt Ultraviolettes Licht durch die Wolken durch?

Die kurze Antwort: Zumindest teilweise Falsch. Bei einer starken Bewölkung kommen zwar nur noch etwa 50 Prozent des Lichtes durch, jedoch kommt dies auf die Bewölkung an. Im besten Fall sind es zwar diese 50 Prozent, jedoch können auch noch bis zu 90 Prozent des Lichtes hindurch kommen.

Achtung: Bei hellen Wolken ergibt es sich jedoch eine größere Gefahr, als ohne Bewölkung. Helle Wolken (z.B. Schäfchenwolken) streuen des UV-Licht sogar und können zu einer Intensivierung der Strahlung beitragen.


Wenn der Himmel mit Wolken gespickt ist, halten diese die kurzwellige Sonnenstrahlung (Sonnenstrahlen, kurzwelliges Licht) auf und so ist es darunter kühler. Die schädlichen UV-A- und UV-B-Strahlen kommen jedoch durch die Bewölkung hindurch.
Interessant ist, dass die Strahlung mit Bewölkung sogar  messbar höher sein kann.
Am Beispiel der Insel Sylt: An normalen-unbewölkten Sommertagen können pro Quadratmeter maximal 900 Watt gemessen werden.
Bei Tagen mit einer Bewölkung konnte man jedoch schon bis zu 1400 Watt pro Quadratmeter festgestellt werden².

Logisch ist auch, dass die Strahlung der Sonne von vielen Faktoren Abhängig ist.
So spielen der Breitengrad (Ort), die Tages und Jahreszeit eine Rolle. Laut der Universität Kiel ist die Intensität von 11 bis 15 Uhr (im Sommer) am Höchsten (der Piek ist dabei etwa um 12 Uhr erreicht). Eine wichtige Rolle spielt zudem die Höhe des Ortes, hier nimmt die Intensität der Strahlung etwa 10 Prozent pro 1.000 Höhenmeter zu.

Was sind nun eigentlich diese UV-Strahlen?

(Zweiter Teil)

Die Sonne schickt zu uns auf die Erde ganz verschiedene Formen von Strahlungen.
Hier wären zum einen das sichtbare Licht zu nennen, welches aus verschiedenen Lichtfarben besteht und das für den Menschen unsichtbare Infrarot-Licht. Sichtbares- und Infrarot-Licht beschreiben ein unterschiedlich großes Spektrum des Lichtes.

Von Der ursprünglich hochladende Benutzer war Degreen in der Wikipedia auf Deutsch Improved Baba66 (opt Perhelion) on request - Übertragen aus de.wikipedia nach Commons.;, CC BY-SA 2.0 de, 

Einzelne Teile des Lichtes bezeichnet man gewöhnlich auch als Strahlen und gebündelt als Strahlung. Neben der Licht- bzw. Solar-Strahlung, strahlt von der Sonne auch zum Beispiel Röntgenstrahlung oder sogar Radiowellen aus.  Zu den bekanntesten Vertretern dürften hier jedoch die Ultraviolette-Strahlung zählen, was jedoch weniger Leute wissen: Das UV-Licht unterteilt sich eigentlich in 3 Strahlungsformen.

UV-A-Strahlung erreicht weitgehend unbehindert die Erde.

UV-B-Strahlung wird durch die Atmosphäre (Ozonschicht) gefiltert, jedoch nicht vollständig. Bis zu zehn Prozent der Strahlung erreichen die Erdoberfläche. Bei Störungen der Ozonschicht vergrößert sich der Anteil.

UV-C-Strahlung wird von der Atmosphäre vollständig ausgefiltert.

Doch was ist nun das Problem?

Ultraviolette-Strahlung kann Krebs verursachen.
Wir alle kennen es: Sonnenbrand. Dieser sogenannte Sonnenbrand (UV-Erythem) ist tatsächlich eine Verbrennung der Haut. Besonders die UV-B-Stahlen sind hier der Hauptverursacher. Diese Stahlen sind kurzwelliger, dadurch energiereicher, und biologisch sehr wirksam. Bei einem Sonnenbrand kann die Strahlung unsere DNA (Zelle) beschädigen (Das Risiko besteht auch bei Behandlungen mit UV-Licht). "Unsere Gene entscheiden mit darüber, wie gut unsere Haut Schäden durch UV-Strahlung verkraften kann", sagte Richard L. Gallo (Wissenschaftler an der Universität von Kalifornien) dem Spiegel im Jahre 2012.

UV-A-Strahlung dringt tiefer in die Haut ein und schädigt dort das Kollagen der Dermis-Hautschicht, was eine Abnahme der Hautelastizität zur Folge hat.
In sehr hoher Dosis führt auch UV-A zu einem Sonnenbrand und kann somit auch DNA schädigen und somit , wie UV-B, Krebs erzeugend sein.

Der UV-Index
Weil von dieser Strahlung ein so hohes Risiko ausgeht, gibt es den UV-Index. Die Strahlung wird weltweit und ständig beobachtet.  Der Index reicht von UV 1 bis UV 11. Auf der Webseite des Deutschen Wetterdienstes lässt sich der Index jederzeit und kostenlos abrufen. Als Beispiel: Während des Schreibens liegt der Index in Deutschland zwischen mittel und sehr hoch. Bereits ab UV 3 ist ein Schutz vor der Strahlung erforderlich. Ab sehr hoch (UV 8) soll man sich in der Mittagszeit nicht draußen aufhalten. Hier einer Verlinkung zur Grafik der Stufen des UV-Index vom Bundesamt für Strahlenschutz.

Die gute Nachricht ist jedoch: Man kann und sollte sich schützen. Neben den einfachen Schutz, wie Bekleidung (auch spezielle Sonnenschutz-Kleidung) oder Sonnencrem, kann auch eine Änderung des eigenen Verhaltens helfen. So ist es ratsam sich nicht immer zu "brutzeln", wie es manche Leute sogar selbst ausdrücken. Auf das Sonnen muss kein Mensch verzichten, jedoch sollte es in einem gesunden Masse geschehen. Der eigene Hauttyp spielt eine große Rolle - hierzu empfehle ich diesen Spiegel Artikel  .

Dieser Artikel wurde geschrieben von OBIausHV.
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Quellen:
Bundesamt für Strahlenschutz (BFS)
Spiegel.de Zitat aus dem Interview - Der gesamte Text ist sehr empfehlenswert.
² Universität Kiel - Institut für Medizinische Klimatologie  

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