Edisons Gesang No. 7


Einen Tag nach der Geburt sollte ein Fest für den Kaiser, den rothaarigen Jessy abgehalten werden. Es war kalt und Eva und Esther wollten, da sie mit Judith die heiligen drei Königinnen waren, ihm Myrre, Salbei und Tand bringen. Edonisius hatte die elektrische Geige gestimmt. Die Familien waren gesund und nur Abraham durchfuhr es. Sie mussten das singen üben. So wie sie waren, sahen sie aus wie eine große Familie. Jona und Judith wollten Geige spielen und so versammelten sie sich um den Brunnen. Das Kind sollte getauft werden. Es gab niemand außer Jona, der weise genug war, das Kind zu taufen. Jessy der Heilige war in den Armen Marias, noch auf der Couch und sie war erschöpft und hatte ständige Visionen. Sie hörte dauernd das Klingen von O du fröhliche. Sie hatte von dem LSD einen Schaden bekommen. Ob das Kind, das sie gebar noch normal wäre wusste mann nicht. Es war in den Holozänen der Geister geboren. Ruprecht hatte seinen roten Mantel gebürstet und seine roten Hosen. Esther hatte nicht mehr den grünen Wams an und sie hatten alle vom Schneider Kilts und Karo mäßige Hemden bekommen. So sollte das Geheimnis gelüftet werden. Es war sehr kalt und die Familie wie ich sie nenne, der ich selbst entstamme, wollten eine Prozession aufführen. Maria sah Engel, doch sie hatte fast keine Stimme mehr. Sie war geblitzt von dem Baum, den Abraham und Xerxes auf dem Platz aufgestellt hatten. Er wählte, anstatt eines Maibaums, so wie ihn die Leute zum Feiern nahmen, eine Tanne. Der Kaiser mit dem Roten Haar wurde von Josef und der verstörten Maria zu Platze getragen. Eva würde sopranieren und sie  alle würden singen: Ihr Kinderlein kommet. Das Licht der Gaslaternen machte es mit dem Schnee romantisch und Edonisius hatte den Wolfram aus der Werkstatt auf den Platz gelegt und nur Judith und Jona würden intonieren. Eva sang: Ihr Kinderlein kommet... Und hinter den Fürsten Josef und Maria, liefen alle Mägdelein und Erfinder von Ninive... Ruprecht rief: Gestern ist uns der Highland geboren... Jessy  strahlte aus seinen Augen wie grünes Licht auf das Wasser des Brunnens.


Uwe Kraus, den 22.11.22

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