755 Milliarden US-Dollar sind laut der Denkfabrik BloombergNEF 2021 in kohlenstoffarme Energien, Technologien und Transporte investiert worden – eine Steigerung um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Doch das reicht bei weitem nicht, um die Energiewende zu schaffen.
Erneuerbare Energien, Energiespeicher, elektrifizierte Transporte, elektrische Heizung, Atomenergie, Wasserstoff und nachhaltige Materialen: Der gesamte Sektor – mit Ausnahme der Kohlenstoffspeicherung – profitiere vom Investitionsboom, heisst es in der jährlich aktualisierten Analyse. 366 Milliarden flossen in erneuerbare Energien, 273 Milliarden in elektrifizierten Transport. Mit 77 Prozent das grösste Wachstum verzeichnen Elektroautos. Bloomberg rechnet damit, dass diese schon 2022 die erneuerbaren Energien hinter sich lassen dürften. 2013 waren Elektofahrzeuge in der Statistik noch nicht einmal erfasst worden. Vor dem Hintergrund gestörter Lieferketten und steigender Preise für Solarmodule und andere Schlüsseltechnologien der Energiewende seien die erzielten 27 Prozent höchst beachtlich, sagt Albert Cheung, Leiter Analyse bei BloombergNEF. «Das ist ein ermutigendes Zeichen, dass Investoren, Regierungen und die Marktteilnehmer mehr denn je an die Energiewende glauben und diese als Teil der Lösung der Verwerfungen auf den Energiemärkten sehen». Mehr als ein Drittel der Investitionen galten China, dem mit Abstand grössten Markt für erneuerbare Energien und Elektroautos. Die Europäische Union liegt mit einem Anteil von einem Fünftel noch vor den USA, wo jeder siebte Dollar hinfloss. Doch es ist nicht genug – weltweit. Um auf Kurs zum Null-Emissions-Ziel bis 2050 zu bleiben, müssten sich die Investitionen bis 2025 beinahe verdreifachen auf 2,1 Billionen, um sich danach bis ins Jahr 2030 nochmals zu verdoppeln. Mit den derzeitigen Wachstumsraten könnte das einzig der Elektroautosektor schaffen.