Manchmal habe ich Schwierigkeiten, in das „bewusste Gebet“ zu gehen.

Zwischendurch mit Gott sprechen ist kein Thema. Das tue ich jeden Tag. Oft denke ich daran, ihm zu danken und wenn es nicht läuft, bin ich inzwischen so weit, dass ich tatsächlich sehr schnell IHN um Hilfe bitte. Genau das ist übrigens „die Stelle“, an der ich schon einige Wunder erlebt habe, weil Probleme sich fast wie von selbst lösen.

Ich kann mich an eine Situation erinnern, da hatten wir ein technisches Problem in der Firma. Mit einem Kollegen fummelte ich über mehrere Tage daran herum, doch wir kamen zu keinem Ergebnis. Es war zum Haare-Ausraufen …

Dann endlich habe ich zum HERRN gebetet. Mir fiel wirklich nichts anderes mehr ein. Das Problem schien unlösbar.

Unmittelbar nach dem Gebet gehe ich noch einmal an den PC und gebe eine weitere Variante der schon tausendmal gesuchten Frage bei Google ein. Das führt mich zu einem Forum, dessen Namen ich noch nie gehört habe und dort – es ist wirklich unglaublich! – steht wie für mich geschrieben ein alter Beitrag, der genau unser Problem beschreibt.

Und das Beste?

Die Lösung steht auch dabei!

Wir konnten sie umsetzen und fünf Minuten später war unser Sorgenkind gelöst und uns fiel ein Riesen-Stein vom Herzen. Damals war ich noch nicht so lange im Glauben und ich weiß noch, dass ich richtig stolz war, anschließend an ein kurzes Dankgebet gedacht zu haben.

(Manchmal können wir über uns selbst nur den Kopf schütteln …)

Wie auch immer …

Diese Stegreif-Gebete – so nenne ich sie mal – sollten uns so natürlich sein (oder werden) wie das Atmen.

Worüber ich heute spreche, das ist die Gebetszeit, die ich bewusst einplane, um – nun ja – zu beten. Und zwar „konzentriert“ und ohne nebenbei etwas anderes zu machen.

Für diese Gebetszeiten habe ich mir nach dem Fasten in Kloster Nütschau extra eine Gebetsbank angeschafft. Und nun ist es leider so, dass ich nicht wie Daniel bin, von dem die Bibel sagt:

„… und er fiel dreimal am Tag auf die Knie nieder und betete und dankte vor seinem Gott, ganz wie er es zuvor immer getan hatte“
(Daniel 6,11; Schlachter)

Es ist (leider) selten, dass ich dreimal am Tag in dieses intensive Gebet gehe.

Ein Grund dafür ist, dass es mir manchmal schwerfällt, „mich aufzuraffen“. Und ehe ich mich dann versehe, kommt etwas dazwischen und schon habe ich es vergessen (um dann abends mit schlechtem Gewissen wieder daran zu denken …).

Das möchte ich nicht. Ich möchte ein „echter Beter“ sein.

Hier eine „Technik“, die mir hilft, bewusster und intensiver zu beten:

Beten mit der Bibel

Für mich ist die Bibel etwas ganz „Handfestes“.

Ich will nicht sagen, dass wir „Gott in der Hand halten, wenn wir eine Bibel aufschlagen“. Das wäre falsch. Doch in der Bibel haben wir Gott „schwarz auf weiß“. In den Wörtern und Versen spricht er mit uns. Und es ist egal, in welchem „Modus“ ich mich befinde:

Schlage ich die Bibel auf und lese in ihr, dann spricht Gott mit mir.

Diesen Gedanken kann ich mir zunutze machen:

Möchte ich eine Gebetszeit eröffnen, dann überlege ich nicht lange, sondern schnappe eine Bibel und knie damit auf meiner Gebetsbank. Dann lese ich ein Stück, ganz offen und voller Erwartung, was ER mir sagt.

Für mich funktioniert das, weil ich sofort „etwas tun kann“ (in der Bibel lesen). Und diese Beschäftigung mit seinem Wort bringt mich fast automatisch in die Stille, in der ich die Bibel dann weglegen und mich ganz auf das Gebet konzentrieren kann.

Mit anderen Worten:

Die Bibel kann das Sprungbrett und die Steilrampe zur intensiven Gebetszeit sein. Wir können sie bewusst dafür nutzen.

Falls du „Probleme“ mit dem Beten hast, kann dir diese Beobachtung vielleicht auch helfen.

Der Jesus-Journalist ✍️


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