Berlin - Freitag, den 28. Januar 2022 |#Ungeimpfte #Kinder #Omikron #OmikronBA2
Heute im #CoronaUpdate: Wer ist am stärksten von der Hospitalisierung betroffen, wie stark Kinder von symptomatischen Infektionen betroffen sind und alles über die Omikron Sublinie BA.2.
- Ungeimpfte über 60 am häufigsten im Krankenhaus
- Kinder mit massenweise symptomatischen Infektionen
- Anstieg der Infektionen von über 286 Prozent - RKI: Gefährdung bei Corona "sehr hoch"
- Omikron: Sublinie BA.2 - Was ist das?
- RKI meldet 190.148 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 1.073!
- @Berlin - Inzidenz: 1.829,4
- @Hamburg - Inzidenz: 1.673,4
- @Bremen - Inzidenz: 1.588,7
Hospitalisierungsinzidenz steigt deutlich an
Ungeimpfte über 60 am häufigsten im Krankenhaus
Auch in der dieswöchigen Auswertung der Hospitalisierung zeigt sich, dass die Altersgruppe der über 60-Jährigen besonders stark von einer Einweisung in ein Krankenhaus bedroht sind. Nur gibt es einen zahlenmäßig großen Unterschied zwischen den Geimpften und Ungeimpften.
Während bei den Ungeimpften in der zweiten Jahreswoche 16,3 Personen pro 100.000 Einwohner in eine Klinik mussten, waren es bei den Geimpften nur 4,8 und bei den Menschen mit Booster-Impfung sogar nur 1,4.
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Kinder mit massenweise symptomatischen Infektionen
Was sich jedoch auch zeigt, dass es aktuell ein Wachstum bei der Inzidenz bei den 5 bis 14 Jahre alten Kinder und Jugendlichen gibt. In der letzten Woche des Jahres 2021 lag die Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz bei 0,89. In der dritten Woche des Jahres liegt diese bereits bei 2,97. Innerhalb dieser vier Wochen gab es somit einen Anstieg von 233,71 Prozent. Die Zunahme dürfte mit dem Ende der Ferien zu tun haben. Kinder unter 12 Jahren können sich aktuell nur kaum gegen eine Infektion schützen, da es noch keine zugelassene Impfung für diese Altersgruppe gibt. Ärzte dürfen diese Kinder theoretisch impfen, doch viele schrecken wegen Haftungssorge davor zurück.
Schulen sollen bislang in allen Bundesländern offen gehalten werden. Ob es Langzeitfolgen bei einer Infektion mit Omikron gibt, gerade für Kinder und Jugendliche, ist aktuell noch nicht ganz klar. Bei den anderen Coronavirus-Varianten schienen besonders Menschen, welche einen leichten Verlauf hatten, von Long- bzw. Post-Covid betroffen zu sein.
Bei den Covid-19 Erkrankten mit Symptomen führt, seit der Kalenderwoche 35 (30.08.2021), die Gruppe der Ungeimpften 12- bis 17-Jährigen und dies sehr deutlich. Zudem zeigt sich, dass bei dieser Altersgruppe allgemein, also unabhängig von der Impfung, die Erkrankungen mit Symptomen deutlich zunehmen.
Anstieg der Infektionen von über 286 Prozent
Bei den Ungeimpften, in dieser Altersgruppe, gab es einen Anstieg bei den Coronainfektionen mit von über 54 Prozent seit Ende Dezember 2021, bei den Geimpften gab es einen Anstieg von sogar über 172 Prozent und bei den Geboosterten von über 286 Prozent.
Aus diesen Zahlen darf man jedoch nicht den Rückschluss ziehen, dass diese Kinder nun in großer Gefahr sind. Wichtig bleibt zu betonen, dass die Impfstoffe bei Omikron immer noch zuverlässig vor einem Aufenthalt im Krankenhaus schützen. Während die Ungeimpften im Altersbereich von 12 bis 17 Jahre mehr als doppelt so oft im Krankenhaus liegen, wie die Geimpften, sind die Kinder und Jugendlichen mit Booster-Impfung nur selten von einer solchen Einweisung betroffen.
Es zeigt sich jedoch, dass der Schutz in der Altersgruppe aktuell zu schlecht ist und dort förmlich eine Durchseuchung stattfindet, welche in den nächsten Wochen noch deutlich ansteigen dürfte. Die realen Infektionszahlen dürften dabei noch höher liegen und einige Bundesländer verzichten auf PCR-Einzeltest, wie etwa das Bundesland NRW. Das Augenmerk der Politik scheint aktuell mehr auf dern Schulen zu liegen als auf das Wohl der Schüler*innen. Ob sich diese Entscheidung rechnet?
"Für eine abschließende Bewertung der Schwere der Erkrankungen durch die Omikron-Variante insbesondere bei der älteren Bevölkerung ist die Datenlage aber weiterhin nicht ausreichend", lautet ein Hinweis im aktuellen Wochenbericht des RKIs. Zusätzlich empfiehlt man beim Institut die Booster-Impfung für alle über 12 Jahre ("gemäß STIKO-Empfehlungen").
Um den Vergleich zwischen den unterschiedlichen Zahlen der hospitalisierten 12- bis 17-Jährigen deutlich zu machen, dient die folgende Grafik. In dieser werden die vorhanden Daten angezeigt und auf der rechten Seite sieht man die erst gestern Abend veröffentlichten Daten.
Zwischen den einzelnen Grafiken kann mittels eines Klicks auf den Schaltflächen hin und her gewechselt werden.
RKI: Gefährdung bei Corona "sehr hoch"
Laut dem Robert-Koch-Institut sei die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung durch Covid-19 weiterhin "sehr hoch", dies lässt sich aus dem aktuellen Wochenbericht entnehmen. Ursächlich für diese Bewertung sei Omikron und vor allem die schnelle Verbreitung dieser Variante, welche in fast allen Bundesländer bereits mehr als 80 Prozent der Infektionen ausmache, "nur in Mecklenburg-Vorpommern liegt dieser Anteil noch bei 21 Prozent".
Laut RKI bestehe "die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems und ggf. weiterer Versorgungsbereiche". Die Möglichkeit sich mit Omikron anzustecken wird aktuell für Ungeimpfte als sehr hoch beschrieben, bei Geimpften als hoch und für Menschen mit einer Booster-Impfung schätzt man dies auf moderat ein.
Wer "Symptome einer neu auftretenden Atemwegserkrankung wie z.B. Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten (unabhängig vom Impfstatus)" solle zu Hause bleiben, so das RKI weiter. Ob ein Test notwendig sei, solle die hausärztliche Versorgung einschätzen.
Die Reduzierung der Kontakte solle unbedingt weiter durchgehalten werden und Reisen gelte es zu vermeiden. Sollten sich Kontakte nicht vermeiden lassen, dann sollten diese auf gleichbleibende Kreise "beschränkt werden, Masken getragen, Mindestabstände eingehalten und die Hygiene beachtet werden. In Innenräumen sollten kontinuierlich medizinische Masken getragen werden".
Omikron: Sublinie BA.2 - Was ist das?
In Deutschland hat Omikron aktuell einen Anteil von mehr als 84,6 Prozent (KW 02-2022), doch dieser Anteil liegt bei zwei Sublinien, welche BA.1 und BA.2 genannt werden. BA.1 hat in Deutschland einen Anteil von 82,3 Prozent bei den Coronainfektionen. Bereits seit einiger Zeit lässt sich jedoch die Variante BA.2 beobachten, welche sich international gerade stärker verbreitet, so zum Beispiel in Dänemark oder dem Vereinigten Königreich.
Die Sublinie ist dabei so etwas, wie eine Unter- oder Schwestervariante, welche zu Omikron gezählt werden kann, aber einige Unterschiede hat. In etwa so als, wenn man sich in seinem Auto einen Bezug auf den Sitz packen würde. Es bleibt immer noch fast dasselbe Auto, aber irgendetwas ist doch anders, auch wenn nicht allzu groß (Sublinie). Bei einem neuen Motor wäre es schon ein ganz anderes Auto (Variante).
Oder wissenschaftlich ausgedrückt: Der Sublinie BA.2 fehlt unter anderem die Deletion delH69/V70 (Deletion bezeichnet den Verlust eines DNA-Abschnitts).
Was dies jedoch genau heißt, ist aktuell noch schwer zu sagen. Ob die Infektiösität, Impfwirkung oder Krankheitsschwere verändert ist, dies lässt sich noch nicht evident belegen. Aktuell nehmen einige Forscher jedoch an, dass dieser Sublinie in der Verbreitung einen Vorteil hat, denn in einigen Ländern verbreitet sich BA.2 schneller. So lassen sich Unterschiede finden, welche größer sind als in der ursprünglichen Variante und der Alpha-Variante. Aktuell erwartet man jedoch, dass die Impfstoffe auch bei BA.2 gegen eine schwere Erkrankung wirken werden.Nach einer Mitteilung des staatlichen dänischen Gesundheitsinstituts (SSI) gebe es bei dem Aufnahmerisiko keine Unterschiede zwischen BA.1 und BA.2. In Dänemark gehen etwa die Hälfte aller Fälle bereits auf BA.2 zurück. Nach vorläufigen Berechnungen sei BA.2 jedoch etwa anderthalbmal so ansteckend, als die ursprüngliche Omikron-Variante.
RKI meldet 190.148 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 1.073!
Innerhalb von 24 Stunden wurden 190.148 Neuinfektionen registriert. Weiterhin gibt es eine deutliche Steigerung bei den Infektionszahlen, so gab es vor einer Woche 140.160 Fälle. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt heute auf einen Rekordwert von 1.073 (Vortag: 1.017,4). Vor genau einer Woche lag der Inzidenzwert bei einem Stand von 706,3 (Vormonat: 215,6). Innerhalb von nur einer Woche gab es eine Steigerung der Inzidenz von 51,92 Prozent.
Bereits seit dem 30. Dezember steigt der Sieben-Tage-Inzidenzwert kontinuierlich an.
In der Hauptstadt stieg die Inzidenz weiterhin stark an, so liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute bei einem Stand von 1.829,4 (Donnerstag: 1.863,2).
Nach den Angaben des Robert-Koch-Institutes gab es in den letzten 24 Stunden 170 Todesfälle, welche in Verbindung mit der Coronainfektion stehen. In Deutschland gab es im Zuge der Pandemie bereits 117.484 Tote.
Hochinzidenzgebiete nehmen weiter zu: Heute gibt es 372 Kreise mit einer Inzidenz von über 500 (90,51 %) und 197 Kreise mit einer Inzidenz von über 1.000 (47,93 %).
Übersichtskarten
Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:
Zwischen den einzelnen Karten lässt sich per Klick wechseln, dafür einfach auf die gewünschte Karrte klicken (zum Beispiel Kreis). Die Karten laden dann automatisch (in Einzelfällen kann dies einige Sekunden dauern).
Hospitalisierungsinzidenz
Hospitalisierungen nehmen nach der aktuell veröffentlichten Rate weiter zu. Heute liegt der Gesamtwert bei 4,72 und für alle ab 60 Jahre bei 7,33.
Die Donnerstagswerte lagen bei 4,64 (Mittwoch: 4,26) und für die Personengruppe ab 60 Jahren bei 7,12 (Mittwoch: 6,45).
Hospitalisierungsinzidenz bezieht sich darauf, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Situation auf den Intensivstationen:
(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 2.231 erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt (Donnerstag: 2.283), davon 56,7 Prozent invasiv beatmet (1.265 Personen).
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.352 (Do.: 1.386).
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.193 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Do.: 8.206). Insgesamt sind 19.082 von aktuell 22.175 Intensivbetten belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 82,92 Prozent.
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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein
³ Stand der ITS-Daten 28.01.2022 08:05 Uhr
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