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Corona und ich. Alle Teile:
Fortsetzung von Teil 6:
Corona und ich. Teil 7: Corona ist wohl wirklich vorbei. (Denn das scheint auch meine Hausärztin zu glauben.) - (Version 2.0 - Über ein Jahr später. Mit Kommentaren.)
Dieser Artikel erschien in der ersten Version am 25. Juni 2020
Nachdem ich frustriert die Praxis meiner (jetzt ehemaligen) Zahnärztin verlassen hatte, die ja der Meinung war, dass sie genug gegen die Verbreitung des Coronavirus tun würde, wenn sie ihre Patienten sofort nach dem Betreten der Praxis aufforderte, ihre Hände zu waschen, ging ich direkt zu meiner Hausärztin. Heute war mein freier Tag und der Kleine durfte mal wieder in die Kita. Das musste schließlich ausgenutzt werden.
Bevor jetzt wieder alle mit Globuli nach mir werfen und “Ärzt*innen-Bashing” schreien, sei gesagt, dass es sich hierbei um meine persönlichen Erfahrungsberichte handelt und kein Angriff auf ganze Berufsgruppen darstellt. Jede Berufsgruppe hat schwarze Schafe und wenn man über diese berichtet, heißt das noch lange nicht, dass so auch alle anderen sind. Entspannt euch.
Ich stand also vor der Tür meiner Hausärztin und war verwundert, nicht einen einzigen Zettel daran kleben zu sehen, der irgendwie darauf hinwies, dass eine Maske getragen werden soll oder sonst wie um Anstand/Abstand gebeten wurde. So kenne ich es zumindest aus dem Ärztehaus bei meiner Apotheke.
Gerade, als ich die Tür von außen öffnen wollte, wurde sie von innen geöffnet und eine maskenlose Frau kam mir entgegen. Ich dachte mir erstmal nichts dabei, denn ich kenne das ja schon von meinen Kunden, die sich sofort die Maske vom Gesicht reißen, wenn sie bezahlt haben und endlich die Apotheke verlassen können. Es ist nämlich kein Geheimnis: Corona-Viren können nur von den Menschen ausgestoßen werden, die sich auf dem Weg in die Apotheke befinden. Die, die auf dem Weg aus der Apotheke sind, können niemanden infizieren. Warum das so ist? Das weiß ich nicht. Möglicherweise gilt das gleiche ja auch für Arztpraxen. Ich habe ja seit Monaten keine mehr betreten.
Meine dritte Maske, die angeblich FFP2-Qualität hat und mit kochendem Wasser desinfiziert werden kann, an diesem Tag tragend, betrat ich die Praxis. Dort fand ich lediglich die MFA vor, die hinter einer Plexiglasscheibe saß und einen Kinnschutz trug. Solange sie dahinter blieb, kann ich damit leben.
Kommentar vom 13.08.2021: Na ja...Wir wissen ja, wieviel diese Scheiben bringen. So gut wie nichts. Kann man nicht oft genug erwähnen.
Ich gab ihr also meine Versichertenkarte und setzte mich. Nachdem sie mit dem Einlesen fertig war, stand sie auf und brachte mir die Karte. In der Prä-Coronazeit hätte ich das dankbar zu schätzen gewusst, doch während der Coronazeit, empfand ich es als nicht so angenehm, als sie plötzlich direkt vor mir stand und mich mit ihrer am Kinn hängenden Maske beinahe an der Nase kitzelte. Danke für die Karte und danke für die Rücksichtslosigkeit. Ein anderer Patient hätte vielleicht nur einen einfachen Mund-Nasen-Schutz getragen.
Kommentar vom 13.08.2021: ...der wenig Selbstschutz bietet.
An diese Stelle passt vielleicht die Geschichte mit der jungen Ärztin in der Notaufnahme gut, die vorbildlich einen MNS trug und sich (sehr wahrscheinlich) an einem Patienten infizierte, dem der MNS immer unter die Nase rutschte. Die Viren suchten sich ihren Weg aus seiner Nase, durch ihren MNS, direkt in ihren Rachen und vermehrten sich dort.
So schnell kann’s gehen. Zack: Positiv. Hätte sie eine FFP2-Maske getragen, hätte sie sich wahrscheinlich nicht infiziert. Ist klar. Hätte er den MNS korrekt getragen, aber auch nicht.
Zurück zur Geschichte: Während die MFA also ein wenig ohne Maske durch die Praxis lief, öffnete sich die Tür zum Behandlungszimmer und meine Ärztin kam kurz raus. Auch sie trug keine Maske. Das verwunderte mich doch sehr, machte sie doch sonst immer einen vernünftigen Eindruck. Noch nie kam sie mir mit Globuli oder sonst einem Unsinn. Ich schaute heimlich in ihr Zimmer und sah den Patienten vor ihrem Schreibtisch sitzen. Seine Maske hatte er sich unters Kinn gezogen.
Meine Ärztin ging wieder zurück in ihr Behandlungszimmer und schloss die Tür. Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere und ein älterer Herr, auch gänzlich ohne Maske, betrat die Praxis. Wie ich sogleich erfuhr, war der ältere Herr ihr Ehemann, von dem ich wusste, dass er ebenfalls Arzt war und seine Praxis unter ihrer hatte. Auch er schien kein Risiko darin erkennen zu können, ohne Maske durch das Ärztehaus in eine andere Praxis zu laufen.
Da meine Ärztin aber gerade einen Patienten hatte, ging er wieder, ohne mit ihr gesprochen zu haben, nicht aber ohne möglicherweise infektiöses Aerosol verteilt zu haben. Ein paar Minuten später betrat eine andere Frau die Praxis, ebenfalls komplett ohne Maske. Die Frau ging direkt ins Behandlungszimmer. Sie war keine Patientin. Der junge Mann war mittlerweile fertig und wartete mit Kinnmaske nun auf sein Rezept.
Währenddessen saß ich noch immer mit meiner FFP2-Maske auf einem Stuhl und fühlte mich, als wäre ich der einzige, der nicht mitbekommen hatte, dass Corona endlich vorbei war. Alles wirkte absurd, als wäre ich in einem falschen Film.
Kommentar vom 13.08.2021: Dass Corona nicht vorbei war zeigen die vielen Infizierten und Toten der letzten 14 Monate. Hätte es harte Strafen und Kontrollen gegeben, wäre wahrscheinlich alles weniger schlimm gekommen. Aber Vernunft ist nicht jedermanns Stärke.
Jeden Tag sage ich weit über hundert mal zu meinen Kunden in der Apotheke “Sie müssen hier bitte eine Maske tragen.” und “Ziehen Sie bitte Ihre Maske über die Nase, so bringt das nichts.”
Kommentar vom 13.08.2021: Kein Geheimnis: Viel besser ist das auch heute noch nicht. Es wird eher wieder schlimmer.
Es wäre für mich einfacher, mich nicht den ganzen Tag über das Verhalten der Menschen aufzuregen und einfach nichts zu sagen. Aber es geht hier nicht um mich. Es geht darum, dass kein virushaltiges Aerosol in der Luft steht, durch das der nächste Kunde dann durchläuft. Denn selbst wenn er aus Anstand einen einfachen MNS tragen würde, kann das Virus da, wie erwähnt, mehr oder weniger hindurch und ihn dann möglicherweise infizieren.
Und hier in der Praxis meiner Ärztin schien man, genau so wenig wie bei meiner Zahnärztin, noch nie etwas von Aerosol gehört zu haben.
Für mich gibt es mindestens zwei Dinge, durch die ein Arzt oder eine Ärztin bei mir in Ungnade fallen kann. Wenn er oder sie mir Homöopathie oder andere Pseudomedizin empfiehlt, und/oder wenn er oder sie Impfgegner*in ist. Das nimmt ihnen die Glaubwürdigkeit. Punkt. Und wenn ich meinen Arzt oder meine Ärztin nicht ernst nehmen kann, muss ich mir eine*n neuen suchen. Von nun an kommt noch ein dritter Punkt hinzu, wie ein Arzt oder eine Ärztin bei mir in Ungnade fallen kann: Wenn er oder sie durch seine oder ihre Unvernunft die Gesundheit der Patient*innen in Gefahr bringt.
Die meisten werden mir zustimmen, wenn ich sage, dass ein Arzt oder eine Ärztin, der/die nicht dafür sorgt, dass jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin, jeder Patient und jede Patientin ordentlich eine Maske trägt und vor allem, wenn er/sie es selbst nicht tut, mit diesem Verhalten seine/ihre Patienten und dessen Angehörige, sowie alle anderen mit denen der Patient oder die Patientin Kontakt hatte, in Gefahr bringt, sich mit Covid-19 zu infizieren.
Wir haben eine Pandemie und sie ist noch nicht vorbei und sie wird noch viel länger dauern, wenn keiner sie mehr ernst nimmt.
Kommentar vom 13.08.2021: ...was sie auch tut.
Nachdem die Frau das Behandlungszimmer verließ, durfte ich zu meiner Ärztin.
“Wie geht es Ihnen?”
“Gut. Wie geht es Ihnen?”
“Auch gut. Wie ist es während der Coronazeit in der Apotheke?”
“Sehr anstrengend! Bei Ihnen?”
“Ja, auch. Vor allem den ganzen Tag eine Maske zu tragen, ist wirklich anstrengend. Deshalb setze ich sie öfter mal ab. Mit offenem Fenster geht das dann schon.”
Das offene Fenster reduzierte das Risiko. Zumindest in diesem Raum. Trotzdem war es aber noch immer vorhanden. Außerdem saß man sich gegenüber und sprach miteinander. Und bei der Untersuchung war nicht mal mehr dieser Abstand gewahrt.
Kommentar vom 13.08.2021:Durchzug gab es natürlich nur, wenn die Tür geöffnet wurde.
“Also mir wäre das zu riskant.”
Sie schien das alles nicht ganz ernst zu nehmen.
Als ich bei ihr fertig war, verließ ich die Praxis und setzte meine vierte Maske an diesem Tag auf, da auch die dritte bereits durchnässt war. Zu Hause werden sie für 90 Minuten bei 90 °C in den Backofen gepackt und selbstverständlich anschließend wiederverwendet.
Kommentar vom 13.08.2021: Zu dem Zeitpunkt waren noch 90 Minuten und 90 °C aktuell.
Ich hatte ein ungutes Gefühl. Erst die Geschichte mit meiner Zahnärztin und nun die mit meiner Hausärztin, die ich eigentlich mochte. Bei ihr saß ich öfter mal eine ganze Stunde im Behandlungszimmer. Sie nahm sich immer viel Zeit. Aber jetzt hatte sich mein Bild von ihr geändert, denn darüber konnte ich, so leid es mir tat, nicht hinwegsehen. Und das ist wirklich schade.
Eine kleine Geschichte fällt mir aber noch dazu ein:
Ein junge Frau betrat zwei Tage später — ohne Maske — die Apotheke.
“Sie müssen hier drin bitte eine Maske tragen”,
rief ich ihr freundlich zu, als sie auf mich zukam. Sie schaute mich erstaunt an und erwiderte:
“Ich habe keine Maske dabei.”
Das überraschte mich etwas, da sie ja in ihrer rechten Hand ein Rezept hielt.
“Sie müssten trotzdem irgendwie Mund und Nase bedecken.”
Sofort zog sie ihr T-Shirt bis über die Nase.
Kommentar vom 13.08.2021:Was zu dem Zeitpunkt noch akzeptiert wurde...
“Warum haben Sie denn Ihre Maske weggeworfen, nachdem Sie bei Ihrem Arzt waren?”,
wollte ich wissen, nachdem sie mir ihr Rezept in die Hand drückte. Sie schaute mich verwundert an und erwiderte:
“Ich hatte keine Maske. Bei meinem Arzt brauchte ich keine!”
Ich kann das nicht nachvollziehen!
Trotz allem schienen meine beiden Ärztinnen, sowie der Arzt der jungen Dame, eher die Ausnahmen zu sein. Wie ich von einigen auf Twitter gehört habe, läuft bei ihren Ärzten alles vorbildlich.
Das macht Hoffnung.
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