Berlin - Dienstag, den 01. Februar 2022 |Long-Covid Spezial |#LongCovid #CoronaUpdateSpezial
Heute im #CoronaUpdate: Long-Covid Spezial - Wer kann betroffen sein? Welche Folgen gibt es? Kann man sich schützen? Was ist bisher bekannt? Dies und mehr - Heute.
- Long-Covid - Rätsel mit fatalen Folgen |Long-Covid Spezial
- Wer bekommt Long-Covid?
- Post- oder Long-Covid?
- Wie sieht es bei den Kindern/Jugendlichen aus? - Südafrika: Maßnahmen weitgehend abgeschafft
- Kurzmeldungen:
- Schwimm-WM verschoben
- Russland: Höchstwert an Neuinfektionen - RKI meldet 162.613 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 1.206,2!
- @Berlin - Inzidenz: 1.761,5
- @Hamburg - Inzidenz: 1.598,4
- @Hessen - Inzidenz: 1.477,7
Hospitalisierungsinzidenz
Long-Covid - Rätsel mit fatalen Folgen
Von Erschöpfung bis aufreibende Schmerzen - Wie Long-Covid das Leben ändern kann.
Long-Covid stellt für die Wissenschaft aktuell immer noch ein Rätsel dar. Auch wenn die Pandemie schon zwei Jahre läuft, gibt diese Folge von einer Infektion mit Sars-CoV-2, immer noch große Rätsel auf. Betroffene klagen über verschiedene Symptome. Einige sind ständig erschöpft und kaum in der Lage, einen normalen Alltag zu verleben und wieder andere haben starke Schmerzen, was die Lebensqualität massiv einschränkt.
Ein Drittel der Genesenen hat anhaltende Probleme
Nach Schätzungen werden etwas mehr als ein Drittel der Genesenden anhaltende Problem mit ihrer Gesundheit haben. Forschende machen sich angesichts der aktuell hohen Fallzahlen um dieses Thema Sorgen und so geriet dieses Problem immer stärker in den Fokus der Forschung. Theorien über die Entstehung gibt es aktuell viele, doch gesicherte Erkenntnisse sind noch selten. Die Corona-Impfstoffe sollen zumindest die Gefahr, dass man nach einer Infektion Long-Covid bekommt, senken - so zumindest einige aktuelle Vermutungen, welche jedoch noch bestätigt werden müssen. Bei diesem Thema zeigt sich vor allem eine Sache: Wir wissen kaum etwas über die Folge einer Covid-Erkrankung.
Gerade die Omikron-Variante bietet in diesem Zusammenhang noch große Spielräume zum Erforschen, was am Ende nichts anderes bedeutet als das Wissen fehlt. Einige Fachleute befürchten jedoch schon eine regelrechte Welle von Long-Covid-Fällen. Das Spektrum an Folgen ist zudem sehr groß und auch Veränderungen an den Organen sind denkbar. So zeigen sich bei einigen Betroffenen die Entstehung von Diabetes, dies auch bei Kindern.
Auch in meiner Familie gibt es leider einen Fall. Mein Stiefvater hat durch seine Coronainfektion Diabetes davongetragen. Die behandelnden Ärzte sind sich hierbei sicher. Vor der Erkrankung arbeitete er bei der Stadt und war täglich draußen unterwegs. Gesund, rauchte nie und wahr in einem guten Allgemeinzustand. Die Infektion verlief bei ihm nicht so einfach und er musste beatmet werden. Seit der Erkrankung ist die Sauerstoffversorgung gestört, auch wenn dies sich zwischendurch verbesserte. Einige Folgen sind immer noch vorhanden. Der Zusammenhang von Corona und Diabetes zeigte sich in einer Studie, bei welcher man zeigen konnte, dass das Virus Zellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) infizieren kann. Das betroffene Gewebe ist für die Produktion von Insulin verantwortlich. Insulin soll dabei den Blutzuckerspiegel in Gleichgewicht halten. Ist dies gestört, wie bei Diabetikern, muss Insulin künstlich hinzugefügt werden, dies geschieht bei meinem Stiefvater per Spritze. Nach den Daten hätten rund 15 Prozent der Patienten ein neu diagnostizierten Diabetes entwickelt.
Doch auch langanhaltenden Schmerzen, Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns oder gar der Verlust dieser Sinne, Probleme mit dem Gleichgewicht, Müdigkeit, Erschöpfung, eingeschränkte Belastbarkeit, Atemstörungen, Muskelschwäche und -schmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, (depressive) Verstimmungen und Schlafprobleme gehören zu den eher häufigen Symptomen. Möglich sind aber auch Haarausfall, Herzschmerzen und -klopfen, Herzmuskelentzündungen, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus, Thromboembolien).
Am Ende bleibt die Ungewissheit
Letztendlich bleibt bei dem Thema nur eine große Ungewissheit. Viele Faktoren sind nach wie vor unbekannt. Zu wenig ist über die Entstehung der Folgen bekannt. Nur was bekannt ist, dass eine vollständige Impfung gegen schwere Verläufe schützen kann und somit den wirksamsten Schutz darstellt, dennoch ist es keine Garantie. Wer Long-Covid vermeiden will, dürfte sich nicht mit dem Virus Sars-CoV2 infizieren. Ob die Patienten später wieder ihr gewohntes Leben, wie vor der Pandemie verleben können, ist ungewiss. Bei einigen Menschen verbessern sich die Symptome auch noch nach langen Zeit, doch andere leben seit der Infektion mit Einschränkungen der Lebensqualität.
Wenn man diesen Fakt in Kopf hat und weiß, dass auch Kinder davon betroffen seien können, stellt sich schon die Frage, ob bei all der Ungewissheit die Priorität auf Schulöffnung richtig sein mag? Wer will später die Verantwortung übernehmen, wenn tausende Kinder Einschränkungen in der Lebensqualität haben? Auch volkswirtschaftlich könnte ein großer Schaden durch Long-Covid entstehen. Wenn nur 1 Prozent der gesamten Infizierten dauerhaft eingeschränkt wären, dann wären dies rund 99.782 Menschen. Die Zahl bezieht sich dabei nur auf die bekannten Infektionen, aber weiter unten im Artikel kann man nachlesen welche Fakten zum Thema bisher bekannt sind.
Nur noch eins: Bitte lasst euch und eure Kinder impfen, es ist der einzige Schutz.
Wer bekommt Long-Covid?
Wer später an den Folgen der Infektion leiden wird, ist nicht genau bekannt.
Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, welche laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Long-Covid begünstigen können:
Hohes Lebensalter
Übergewicht (Adipositas)
Vorerkrankungen von Lunge und/oder Herz
Frauen sind dabei häufiger betroffen, unabhängig vom Alter, und hier zeigt sich besonders häufig Fatigue, ein Erschöpfungssyndrom. Selbst Kinder und gesunde Menschen, auch mit einem gesunden Lebensstil, können betroffen sein.
Vorbeugende Maßnahmen sind kaum bekannt. Der beste Schutz ist es, sich nicht zu infizieren. Schutz vor schwerem Verlauf bieten die Impfungen mit anschließender Booster-Impfung. Bekannte Hygiene-Maßnahme sollten eingehalten werden.
Post- oder Long-Covid?
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Post- und Long-Covid? Diese eine Frage wurde mir in letzter Zeit auch gestellt und daher sollte diese in so einem Text auch Beantwortung finden. Laut den Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gliedert sich die Covid-Infektion in drei Stufen, wenn es dabei zu Long-Covid kommt.
- Die erste Stufe ist dabei eine akute Covid-19-Erkrankung.
- Etwa vier Wochen später geht es in die subakute Phase über (zweite Stufe).
- 12 Wochen später bezeichnet man es als Post-Covid-Syndrom (dritte Stufe). Bereits ab der zweiten Stufe spricht man von Long-Covid, also von Symptomen, welche im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2 Erkrankung aufgetreten sind oder danach. Natürlich wird dabei abgeklärt, ob die Symptome andere Gründe haben können und man ordnet dies dann entsprechend zu.
Nach den Daten der BZgA leiden nach zwölf Wochen noch 2 bis 20 Prozent der Erwachsenen nach einer Infektion an Beschwerden. 76 Prozent der Menschen, welche im Krankenhaus behandelt werden mussten, haben mindestens noch sechs Monate nach der Entlassung Symptome.
Laut BZgA werden zurzeit nationalen, wie auch internationalen, Studien durchgeführt, welche ein verbessertes Verständnis über die Folgeerkrankungen als Ziel haben. Im Rahmen dieser Studien würden nicht nur die Long-COVID-Symptome untersucht werden, sondern auch die indirekten gesundheitlichen Folgen dieser Pandemie (erhöhter Stress, verändertes Gesundheitsverhalten oder auch Einschränkung der medizinischen Versorgung).
Wie sieht es bei den Kindern/Jugendlichen aus?
Kindern können ebenso Betroffene sein und gesundheitliche Langzeitfolgen davon tragen. Hier berichtet man von ähnlichen Problemen wie bei Erwachsenen, also beispielsweise Müdigkeit, Erschöpfung, Atemnot, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen.
Welche Beschwerden wie hervorgerufen werden und auch die Ausprägung, sowie Häufigkeit, bei Kindern und Jugendlichen, ist aktuell noch nicht geklärt. Nach 12 Wochen weisen jedoch noch 2 bis 12 Prozent der Kinder und Jugendlichen nach einer Covid-Infektion Krankheitszeichen auf. Wenn Kinder und Jugendliche im Krankenhaus behandelt werden mussten, dann weißen etwa 25 Prozent langfristig ein Symptom auf und rund 10 Prozent auch mehrere Symptome.
Auch zu diesem Thema finden intensive Untersuchungen statt.
Quellen:
Eigne Recherche
Ärztliche Unterlagen
Gespräche mit Betroffenen und Ärzten
SARS-CoV-2 infects human pancreatic β cells and elicits β cell impairment
BZgA
Südafrika: Maßnahmen weitgehend abgeschafft
Weil die vierte Infektionswelle in Südafrika bereits abgeebbt ist, entschied man sich nun, die meisten Corona-Maßnahmen zurückzunehmen. Die Distanzregelung in Schulen wird damit aufgehoben. Selbst positiv getestete Personen müssen dort ab Montag nicht mehr in Quarantäne, wenn diese keine Symptome zeigen.
Symptomatische Infizierte müssen weiterhin in Isolierung, jedoch nur noch für sieben Tage anstatt der bisherige zehn Tage. Kontaktpersonen müssen nur noch mit Symptomen einer Quarantäne nachkommen.
Die Maskenpflicht, wie die allgemeinen Hygieneregeln, bleiben jedoch weiterhin bestehen und müssen umgesetzt werden. In Südafrika sollen bereits 70 Prozent der Bevölkerung eine Infektion mit Sars-CoV-2 durchgemacht haben und damit begründet die Regierung die Lockerungen. Gerade einmal 1.366 Neuinfektionen gab es am Montag in dem Land mit 60 Millionen Einwohnern.
Südafrika ist der Staat, welcher auf dem afrikanischen Kontinent am stärksten von der Pandemie betroffen ist. Bei mehr als 3,6 Millionen Menschen wurde eine Infektion registriert und das Land hat rund 95.000 Tote zu beklagen.
Kurzmeldungen:
- Schwimm-WM verschoben: Wegen der Pandemie wurde die Schwimm-WM erneut verschoben. Eigentlich sollte diese bereits 2021 im japanischen Fukuoka stattfinden. Wie der Weltverband FINA mitteilte, soll die WM nun vom 14. bis 30. Juli 2023 durchgeführt werden.
- Russland: Höchstwert an Neuinfektionen: Die Behörden registrierten innerhalb eines Tages 125.836 Neuninfektionen, so viele wie noch nie zuvor. Weitere 663 Todesfälle wurden im Zusammenhang mit dem Corona-Virus registriert. In Russland gab es seit dem Beginn der Pandemie 736.000 Todesfälle. Mehr Tote haben nur die USA zu beklagen.
RKI meldet 162.613 NeuinfektionenSieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 1.206,2!
Innerhalb von 24 Stunden wurden 162.613 Neuinfektionen registriert. Weiterhin gibt es eine deutliche Steigerung bei den Infektionszahlen, so gab es vor einer Woche 126.955 Fälle. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt heute auf einen Rekordwert von 1.206,2 (Vortag: 1.176,8). Vor genau einer Woche lag der Inzidenzwert bei 894,3. Innerhalb von nur einer Woche gab es eine Steigerung der Inzidenz von 34,92 Prozent.Bereits seit dem 30. Dezember steigt der Sieben-Tage-Inzidenzwert kontinuierlich an.
In der Hauptstadt sank die Inzidenz auch heute weiter. Der heutige Wert der Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 1.761,5 (Gestern: 1.821,0).
Nach den Angaben des Robert-Koch-Institutes gab es in den letzten 24 Stunden 188 Todesfälle, welche in Verbindung mit der Coronainfektion stehen. In Deutschland gab es im Zuge der Pandemie bereits 117.974 Tote.
Hochinzidenzgebiete nehmen weiter zu: Heute gibt es 381 Kreise mit einer Inzidenz von über 500 (92,7 %) und 258 Kreise mit einer Inzidenz von über 1.000 (62,77 %).
Übersichtskarten
Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:Zwischen den einzelnen Karten lässt sich per Klick wechseln, dafür einfach auf die gewünschte Karrte klicken (zum Beispiel Kreis). Die Karten laden dann automatisch (in Einzelfällen kann dies einige Sekunden dauern).
Hospitalisierungsinzidenz
Die Hospitalisierungsinzidenz bei den Personen ab 60 Jahren liegt heute bei 7,35. Der Gesamtwert (Durchschnitt) bei 4,59.
Die Montagswerte lagen bei 4,64 (Freitag: 4,72) und für die Personengruppe ab 60 Jahren bei 7,43 (Freitag: 7,33).
Hospitalisierungsinzidenz bezieht sich darauf, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Situation auf den Intensivstationen:
(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 2.270 erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt (Montag: 2.240), davon 53,08 Prozent invasiv beatmet (1.205 Personen). Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.438 (Mo.: 1.438). Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.264 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Mo.: 8.302). Insgesamt sind 18.748 von aktuell 22.081 Intensivbetten belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 81,75 Prozent (letzte Woche Dienstag: 81,86Prozent).
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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein
³ Stand der ITS-Daten 01.02.2022 08:05 Uhr
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