Berlin - Freitag, den 8. Oktober 2021 |@Berlin
#Trendumkehr #Inzidenzwerte #Inzidenz #Corona #CoronaUpdate #Intensivstationen
- Trendumkehr - Inzidenz steigt erneut?
- KMK will Schulen offenhalten
- RKI meldet 10.429 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 63,8
- Update aus der Hauptstadt
- Situation auf den Intensivstationen
Trendumkehr bei der Inzidenz? - Junge Menschen weiter am stärksten betroffen
In der wöchentlichen Analyse der Kalenderwochendaten betrachten wir die Daten aus den letzten zehn Kalenderwochen (KW). Diesmal sind dies die Werte von der KW 29 bis 39.
In der letzten Analyse gingen die Kurven in den beiden Grafiken nach unten und somit sank die Inzidenz in allen Altersgruppen, diese Entwicklung hat sich leider nicht fortgesetzt. Bei den meisten Altersgruppen geht die Kurve aktuell nach oben, denn der Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt momentan bei vielen Altersgruppen an.
0 bis 39 Jahre - Meist moderate Zuwächse
Betrachtet man nun die Daten aus der Grafik "Inzidenz pro Altersgruppe 0 bis 39 Jahre", so sieht man auf den ersten Blick, dass die Talfahrt sich bis zum 20. September gut halten konnte. Seit dem Tag geht die Entwicklung bei den meisten Gruppen jedoch erneut nach oben. Drei Ausnahmen finden sich im Datensatz, dies sind die Kinder von 0 bis 4 Jahre, die Jugendlichen von 15 bis 19 Jahre und die jungen Erwachsenen von 20 bis 24 Jahre. Bei den Kindern ging der Wert auch nach dem 20. September weiter zurück, aber deutlich geringer. Der Zahlenwert der jungen Erwachsenen blieb gleich und bei den Jugendlichen sank dieser nur um einen Punkt und ist somit auch relativ stabil geblieben.
Die Entwicklung im Durchschnittswert: Der Sieben-Tage-Inzidenzwert ist in Deutschland insgesamt angestiegen. In der Kalenderwoche 38 lag der Wert bei 64 und stieg in der KW 39 auf den Wert 67 an.
40 bis 90+ Jahre
In der zweiten Grafik kann man eine ähnliche Entwicklung sehen, dennoch kommen die Inzidenzwerte hier von einem ganz anderen Ausgangspunkt. Die Altersgruppe 40 bis 44 Jahre ist dabei die einzige Gruppe, welche über der Gesamtinzidenz liegt. Hier stieg die Inzidenz von 79 auf 85 an. Die Gruppe der 45- bis 49-Jährigen (66) liegt dabei weiterhin auf fast demselben Stand wie der Gesamt-Inzidenzwert (67). Besonders stark war der Anstieg bei der Gruppe 80 bis 84, dort ging es in der KW 38 mit 20 los und endete in der Kalenderwoche 39 mit einem Wert von 27.
Fazit
Im Gesamten ist die Infektionslast bei den Kindern und Jugendlichen immer noch deutlich höher, als bei den anderen Altersgruppen. Die 10- bis 14-Jährigen haben weiterhin die größte Infektionsrate, diese hat in der Woche 39 einen Wert von 178 erreicht. Fraglich dürfte zudem die Abschaffung der Maskenpflicht in Schulen sein, wie dies in einigen Ländern bereits beschlossen wurde. Viele Länder wollen zudem diesen Schritt gehen, wie etwa Nordrhein-Westfalen. In NRW sollen die Masken zumindest im Unterricht fallen, so aktuell der Plan. Berlin hat die Pflicht für die jüngeren Schüler bereits aufgehoben. Ein passiver oder aktiver Schutz ist für die jüngsten so nicht mehr vorhanden. Die Impfung für Kinder unter 12 Jahren ist aktuell noch sehr fern. Aktuell kann man die Strategie der Länder nur als Durchseuchung bezeichnen. Zudem sind die Impfraten bei den Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 sehr gering (gestrige Ausgabe).
Interessant dürfte die weitere Entwicklung in den nächsten 14 Tagen werden. Erst nach den zwei Wochen dürfte man erkennen können, ob es sich hier wirklich um eine Trendumkehr handelt oder eventuell nur um eine Spitze. Mit den tieferen Temperaturen lässt sich jedoch ein Anstieg der Fälle vermuten. Bereits jetzt nehmen besonders bei den Kindern die Infektionsfälle mit anderen Erkrankungen zu. Covid-19 dürfte mit den gesenkten Schutzmaßnahmen ein leichteres Spiel haben.
Die gute Nachricht: Kinder und Jugendliche sterben nur äußerst selten an dieser Erkrankung.
Und die schlechte Nachricht: Auch Kinder können an Long Covid erkranken.
Wie sich die einzelnen Lockerungen auswirken, dürfte man daher in 14 Tagen genauer betrachten können.
KMK will Schulen offenhalten
Die Kultusminister*innen der Länder wollen die Schulen weitestgehend offen halten und sprechen sich für einen Präsenzunterricht aus. Dazu hieß es in einem Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK), es sei "unerlässlich, die Schulen offen zu halten und den Präsenzunterricht dauerhaft zu sichern". Im Grunde beschließen die Minister*innen damit nichts Neues, bereits im Sommer gab man einen ähnlichen Beschluss ab "Schulischen Regelbetrieb im Schuljahr 2021/2022". Die Konferenz sprach sich dafür aus, die Anordnungen für eine Quarantäne "im Interesse eines verlässlichen Präsenzunterrichts" auf Infizierte und enge Kontaktpersonen zu beschränken.
Regelmäßige Testungen sollen bei den Schüler*innen weiter fortgeführt werden.
RKI meldet 10.429 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 63,8
Am heutigen Freitag meldete das Robert-Koch-Institut 10.429 neue Corona-Infektionen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg leicht auf einen Wert von 63,8 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Vor einer Woche lag der Inzidenz-Wert bei 64,3 und im Vormonat lag der Wert bei 82,7.
Die Hospitalisierungsrate (H.-inzidenz) wurde heute noch nicht veröffentlicht.
Update aus der Hauptstadt
@Berlin - Der Sieben-Tage-Inzidenzwert ist innerhalb von 24 Stunden auf einen nur sehr leicht angestiegen und liegt momentan auf einem Stand von 78,4 (Gestern 78,2). Innerhalb von 24 Stunden wurden 514 Neuinfektionen an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
Im Bezirk Reinickendorf stieg der Sieben-Tage-Inzidenzwert weiterhin an und liegt aktuell bei 108,04 (Gestern 105,72) an. 54 Neuinfizierte wurden aus dem Bezirk an das RKI gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie erkrankten hier 16.654 Personen und davon starben 305 (1,88%).
Wo ist die Berlin-Karte? Die Hauptstadtkarte entfällt, da diese in die "Kreis-Karte" inkludiert wurde. Diese Karte findet sich immer unter dem Reiter "RKI meldet". Dort sind weitere Informationen zum Kartenupdate vorhanden.
Situation auf den Intensivstationen:
In der Bundesrepublik Deutschland werden 1.348 Erwachsene auf einer ITS behandelt, davon 55,34 Prozent beatmet (746 Personen | - 14/24h).
9 Kinder und Jugendliche (-1/24h) werden aktuell ebenfalls intensivmedizinisch behandelt, davon werden 2 (+2/24h) beatmet.
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.324 (-229/24h). Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 10.428 Betten (-383/24h), welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären.*
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*Stand der ITS-Daten 08.10.2021 08:15 Uhr
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