Update 12:46
Labore zu 85 % ausgelastet
Wie der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore in Deutschland (ALM) bekannt gab, ist das aktuelle Pandemiegeschehen weiter sehr dynamisch. In der letzten Wochen (KW 47 | 22.11. - 28.11.) wurden 5 Prozent mehr PCR-Tests angefordert und der Anteil der positiven Befunde stieg um 12 Prozent. Die Grundlage dafür bilden die Daten aus 179 Laboren. Die Labore sollen nach Angabe der ALM zu 85 Prozent ausgelastet sein.
"Die in den Laboren etablierten PCR-Systeme detektieren die Patienten zweifelsfrei. Wir haben auch die notwendigen Testverfahren, um die für Omikron typischen Mutationen zu erkennen", sagt Dr. Michael Müller, Vorstandsvorsitzender ALM.
In der Woche davor lag die Auslastung bei 86 Prozent, jedoch konnten die Labore die Kapazität um etwa 2 Prozent erweitern. Die Rate der positiven PCR-Tests stieg auf 21,2 Prozent (Vorwoche: 19,9).
Insgesamt wurden laut ALM 1.838.396 Tests durchgeführt (Vorwoche: 1.754.949.), davon sollen 389.421 positiv gewesen sein.
ALM unterstützt Forderung der Leopoldina
Der Berufsverband schloss sich der Forderung der Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften an und verwies auf die 10. Ad-hoc-Stellungnahme, "Klare und konsequente Maßnahmen – sofort!"
"Wir unterstützen diesen dringenden Appell ausdrücklich. Unabhängig von politischen Entscheidungen sind wir alle jetzt mehr denn je selbst gefordert, eigenverantwortlich Maßnahmen umzusetzen, damit wir die Pandemie möglichst schnell eindämmen und die Zunahme an Infektionen stoppen können", sagte Nina Beikert, die Geschäftsführerin des Labors der Charité Vivantes GmbH.
Berlin - Dienstag, den 30. November 2021 | #BVerfG #Kommentar
#Inzidenzwerte #Inzidenz #Corona @Thüringen @Brandenburg @Sachsen @Berlin #CoronaUpdate #Intensivstationen
- Inzidenz sinkt erstmals in 3 Wochen - Grund zur Entspannung?
- Bundesnotbremse war rechtmäßig
- Söder fordert neue Bundesnotbremse
- Paar bestreitet den Vorwurf der Quarantäne-Flucht
- Omikronfall in Sachsen
- Corona-Leugner werden radikaler?
- RKI meldet 45.753 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt sehr geringfügig
- Hospitalisierungsinzidenz gestiegen
- @Sachsen - Inzidenz: 1.268,9
- @Thüringen - Inzidenz: 936,8
- @Brandenburg - Inzidenz: 727,8 - Update aus der Hauptstadt
- Situation auf den Intensivstationen
Inzidenz sinkt erstmals in 3 Wochen - Grund zur Entspannung?
Ein Kommentar von ...
Die Inzidenz sank erstmal innerhalb von über 3 Wochen, doch ist das ein Grund zur Entspannung? Nein meint OBIausHV, denn
die Lage auf den Intensivstationen der Bundesrepublik ist nach wie vor noch sehr angespannt und dies dürfte auch in einigen Wochen noch deutlich so sein und zudem sank die Sieben-Tage-Inzidenz gerade-mal um 0,2 Punkte.
Gerade die Auslastung der ITS sollte uns allen aktuell Sorge bereiten. Im Normalfall sollten Intensivstationen nicht zu mehr als 80 Prozent ausgelastet sein, doch dies ist bereits seit Wochen anders. Aktuell haben wir eine Auslastung welche deutlich über 80 Prozent liegt, den niedrigste Wert findet sich in Rheinland-Pfalz und liegt bei 82,93 Prozent.
Neben der Auslastung sollte beachtet werden, wie stark die Zahl der Reservebetten in den letzten Tagen und Wochen zurückgegangen ist. Am 1. November waren es noch 10.417 Betten, welche innerhalb von sieben Tage bereitgestellt werden können. Am gestrigen Montag waren es nur noch 8.741 und dennoch nimmt die Zahl der belegten Betten kaum ab, es sind nur die üblichen Schwankungen zu beobachten.
Unser Gesundheitssystem braucht endlich einen Schutz und vor allem die Menschen, welche unser System erst ermöglichen. In der Pandemie rannten uns reihenweise Pflegekräfte davon und wer mag es den Menschen verübeln? Schlechte Bezahlung und in erster Linie miserable Arbeitsbedingungen und ein zumindest zum Teil ausbeuterisches System, welches auch auf Erpressung basiert. "Willst du wirklich streiken? Wer versorgt dann die Patienten?!" - Solche und andere Sätze dürfen sich Pflegekräfte gefallen lassen, doch was tut die Gesellschaft? Aktuell einfach zu wenig. Wir müssten das System stützen, auch wenn es Verzicht bedeutet.
Verzicht, wie es viele Geimpfte und vor allem Personen aus den vulnerablen Gruppen, sowie die zugehörigen Familien, längst tun.
Für die Freiheit der Unvernünftigen, Corona-Leugner und Uninformierten gefährden wir den sozialen Frieden. Die meisten Menschen in Deutschland sind geimpft, wenn es auch noch nicht ausreichend ist und das ist ein Grund für die aktuelle Lage. In der Politik lässt man sich von der Welle treiben und weder die Ampel noch die CDU wollten während der Wahl irgendjemanden verschrecken, doch liebe Ampel brecht endlich euer Versprechen und ruft Kontaktbeschränkungen für Geimpfte aus. Nach dem Käsescheibenmodell wirkt keine Maßnahme zu 100 Prozent und auch nicht die Impfung, doch anders als 2G, 3G und Mundschutz ist die Impfung wenigstens ein mehr oder weniger bleibendes Mittel. Nur reichen eben aktuell die "Emmentaler-Scheiben" nicht aus, es bedarf mehr Käse. Und eine dieser Scheiben muss Kontaktbeschränkung sein oder im schlimmsten Fall werden wir nicht um einen Lockdown herumkommen und das Gesundheitssystem bricht zusammen.
Aber: Wir sollten unsere Krankenhäuser nicht auf Verschleiß fahren. Wenn wir der Pandemie so weiter begegnen, dann dürften uns noch weit mehr Pflegekräfte und Ärzte aus dem System wegbrechen. Die Menschen arbeiten dauerhaft an der Belastungsgrenze und dies erhöht auch noch die Fehlerrate drastisch. Ampel wacht endlich auf und trefft Entscheidungen, auch wenn sie unpopulär sind! Es ist höchste Eisenbahn. Zehn nach Zwölf. Schaut euch die Daten an. Hört auf die Experten der Leopoldina und des RKIs. Kontaktbeschränkung jetzt! Maßnahmen konsequent umsetzen, und zwar sofort.
gez.
Euer OBI aus HV
Bundesnotbremse war rechtmäßig
Wie das Bundesverfassungsgericht heute mitteilte, war die "Bundesnotbremse" rechtmäßig. Laut dem Gericht diente die Maßnahme "in seiner Gesamtheit dem Lebens- und Gesundheitsschutz sowie der Aufrechterhaltung eines funktionsfähigen Gesundheitssystems".
Auch die Schließung der Schulen waren rechtens, wie das BVerfG mitteilte, es erkannte aber erstmal ein "Recht der Kinder und Jugendlichen gegenüber dem Staat auf schulische Bildung" an. Die Klagen von Eltern und Schülern wurden zurückgewiesen.
Mehr dazu findet sich in der Eilmeldung:
Söder fordert neue Bundesnotbremse
Der bayrische Ministerpräsident, Markus Söder, sieht in dem heute veröffentlichen Urteil des Bundesverfassungsgerichtes eine Legitimation für eine neue Bundesnotbremse, dies teilte der CSU-Politiker per Twitter mit.
Laut Söder sei das Urteil eine "Bestätigung auf ganzer Linie."
"Wir müssen jetzt schnell handeln", mahnte der Ministerpräsident.
Paar bestreitet den Vorwurf der Quarantäne-Flucht
Gestern berichteten viele Medien (auch hier) über die Flucht eines Paares, welches aus einem Quarantäne-Hotel geflohen sein soll. Das Paar widerspricht aktuell der Darstellung der Polizei, doch Argumente welche den Vorwurf der Behörden entkräften würden, wurden durch das Paar nicht vorgelegt.
Nach der Festnahme am Flughafen wurde das Paar zwangsweise in die Isolierstation eines Krankenhauses untergebracht, dies war aus Ermittlungskreisen zu erfahren.
Der aus Spanien stammende Mann und seine aus Portugal kommende Frau wollten am Sonntagabend mit einem Flugzeug nach Spanien fliegen. Die Grenzpolizei nahm die beiden an Bord des Fliegers fest.
Nach Angaben der Polizei wurde eine Anzeige wegen der Verletzung der Pflicht zur Quarantäne erstattet, zudem könne auf beide ein Strafverfahren wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dazukommen, doch dies müsse die Staatsanwaltschaft entscheiden, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Omikronfall in Sachsen
Wie die zuständige Behörde in Sachsen mitteilten, bestätigte sich der Verdacht auf die neue Coronavirusvariante Omikron. Der Fall in Leipzig sei durch eine vorgenommene Genomsequenzierung bestätigt, dies teilte eine Sprecherin der Stadt Leipzig mit. Bereits am Vortag berichtete die Chefin des Gesundheitsamtes, Regine Krause-Döring, über den zu diesem Zeitpunkt als Verdachtsfall eingestuften Infektionsfall. Der infizierte 39-Jährige soll sich vorher nicht im Ausland befunden haben und auch ein Kontakt mit einer Person, welche zuvor im Ausland war, wurde ausgeschlossen.
Corona-Leugner werden radikaler?
Laut dem Niedersächsischen Verfassungsschutzpräsidenten, Bernhard Witthaut, radikalisiert sich die Corona-Leugner-Szene immer weiter. Gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung berichtet er von Personen, "die zum Teil offen zur Gewalt aufrufen und das 'System', also unsere demokratische Ordnung, bekämpfen wollen".
Die Leugner der Pandemie stammen laut seiner Einschätzung zwar aus unterschiedlichen Szenen, doch rechte und rechtsextremistische Milieus knüpfen an die Gruppe der Corona-Leugner an und können diese beeinflussen. Laut Witthau, sei festzustellen, "dass die Bewegung nach rechts wandert, zunehmend rechte Parteien und Einstellungen präferiert".
RKI meldet 45.753 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt sehr geringfügig
Seit über 3 Wochen sank der Inzidenzwert erstmalig, jedoch nur sehr gering fügig!
Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 45.753 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 45.326 Infektionsfälle.
Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert sank heute nur geringfügig auf einen Wert von 452,2.
Zum Vergleich: Am Vortag lag der Inzidenzwert bei 452,4 und vor einer Woche bei 399,8.
388 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert. Seit dem Beginn der Pandemie wurden 101.344 Todesfälle in Deutschland gemeldet.
Hospitalisierungsinzidenz gestiegen
Der heutige Wert liegt bei 5,73 und für die Personengruppe ab 60 wurde der Wert mit 13,44 angegeben.
Die Werte vom Montag lagen bei 5,52 und für die Personengruppe ab 60 bei 13,29.
Sachsen, Thüringen und Brandenburg
@Sachsen - Im Bundesland Sachsen sind die Zahlen etwas gesunken und dennoch liegt das gesamte Bundesland über einem Inzidenzwert von 1.200. Der heutige Sieben-Tage-Inzidenzwert wurde mit 1.268,9 angegeben. Zum Vergleich: Gestern lag der Wert bei 1.284,8.
6.627 neue Infektionsfälle wurden innerhalb von 24 Stunden an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie sind alleine in Sachsen 493.481 Menschen nachweislich infiziert worden und 10.944 davon sind verstorben (+37 seit Montag²).
Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert heute bei 2.133,85 und ist damit der höchste Inzidenzwert in der Bundesrepublik.
40.187 Personen infizierten sich hier seit dem Beginn der Pandemie, davon verstarben 1.081 (2,69 %).
@Thüringen - In Thüringen stieg der Sieben-Tage-Inzidenzwert an und liegt bei einem Stand von 936,8 (Gestern: 895,2 ). 3.531 neue Infektionsfälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich in dem Bundesland mindestens 211.144 Personen, davon starben 4.917 (+56 seit Montag²).
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Saale-Orla-Kreis liegt aktuell bei 1.511,95.
Innerhalb von 24 Stunden wurden 78 Neuinfizierte registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 10.353 Menschen, davon starben 212 (2,05 %).
@Brandenburg - Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg innerhalb der letzten Tage stark an und liegt nun bei 727,8 und 2.091 Neuinfizierte wurden durch die Gesundheitsämter registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Brandenburg mindestens 176.996 Menschen, davon starben 4.125.
Korrektur: Im Landkreis Elbe-Elster findet sich die höchste Inzidenz in Brandenburg. Zuvor hieß, es dies wäre im Kreis Dahme-Spreewald, dies war jedoch nicht richtig.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt im Kreis Elbe-Elster bei 1.619.43 und ist damit der höchste Inzidenzwert im Land Brandenburg. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine im Kreis mindestens 12.422 Menschen, davon starben 270 (2,17 %).
Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich im Bundesland Schleswig-Holstein, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 150,1 (Donnerstag: 152,7, Freitag: 152,8, Montag: 151,3).
Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:
Die Karte Corona-Info-Karte: Bundesländer wurde mit weiteren Informationen ergänzt.
Hier findet sich die "gewohnten Karten":
Update aus der Hauptstadt
@Berlin - Im Land Berlin wurden 3.172 Neuninfektionen durch die Gesundheitsämter an das RKI gemeldet. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt nun bei einem Wert von 372,1 (Montag: 371,5). Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 274.431 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.830 (+7 seit Montag²).
Der Bezirk Neukölln verfügt auch heute über den höchsten Inzidenzwert in Berlin, dieser liegt aktuell bei 439,86 (Montag: 456,19).
In den letzten 24 Stunden wurden 250 neue Infektionsfälle registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 31.524Personen (nachweislich) und davon starben 437 (1,39 %).
Situation auf den Intensivstationen:
(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 4.575 (Freitag: 4.211, Montag: 4.498) erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt, davon 51,27 Prozent beatmet (2.366 Personen). Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 864 (Mo.: 842). Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.615 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Mo.: 8.774). Insgesamt sind 19.661, der 22.020 Intensivbetten, belegt.³
#euerOBIausHV
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³ Stand der ITS-Daten 30.11.2021 08:05 Uhr - aktuellere Daten standen zur Zeit des Schreibens nicht zur Verfügung
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