Eigentlich sollte das heutige Wort zum Sonntag eine Hommage an Greta Thunberg sein. (Auch um ein wenig die Greta-Hater zu dissen. diabolical laughter)

So hätte der heutige Beitrag anfangen sollen:

Zu Greta Thunberg kann man unterschiedlicher Auffassung sein. Auch ich habe zu der Unbedingtheit, mit der sie vor allem in Deutschland (und nicht etwa in China, Indien oder Qatar) auftritt und Forderungen stellt, gemischte Gefühle.
Doch ich mag sie (oder ihre Reden-Schreiberin) für die Wendungen, die Formulierungen, für das fast schon Performative an ihren Ankündigungen:
"Wir lassen euch damit nicht davonkommen." Bämm! Eat this!
"Ich will, dass ihr die Angst spürt, die ich spüre!" So etwas an alle MdBs von den ungeimpften Pflege- und Inklusionskräften!
"Was habt Ihr bisher für uns getan? Nichts! Nur Blah blah blah!" So ist es!

Doch ich habe neulich mit großer Rührung und Gänsehaut und auch tiefer Traurigkeit den fast 12 Minuten einer Rede von Guido "Guido fehlt" Westerwelle gelauscht.

Und dabei kam mir eine Flut an Gedanken in den Sinn und vor allem Wut auf die fdP in mir hoch.

Daher schrieb ich in der Früh .....

..... das Wort zum Sonntag: Offener Gruß an die #FDP.

Liebe @fdp @fdpbt, liebe @LiberaleNews und @JungeLiberale
lieber Herr @Buschmann, lieber Herr @c_lindner

Könnten Sie der Freiheit in diesem Land einen Gefallen tun:

Und einfach eine Papp-Figur von Guido Westerwelle ans Rednerpult stellen und diese Rede abspielen?

Danke schön.

Ein derartiges Plädoyer für die Freiheit hat es seit mindestens zehn Jahren in der heiligen Halle der Demokratie nicht mehr gegeben.

sPd spackt rum im Bundestag. Und wir zahlen den Klamauk.

Viel Klamauk und Rumgetanze, dazu allerhand Albernheiten, bunte Fahnen und Tralala – ja, davon hatten wir jetzt reichlich! Und das mag für Sie auch lustig gewesen sein.

War es für die Menschen im Land jedoch hilfreich?

Hierzulande stirbt die Freiheit in der Tat zentimeterweise. Seit 2011. Kontinuierlich.
Und das beobachten Sie doch auch, oder?

Falls Sie das nicht beobachten, erhalten Sie hier ein Zeit-Dokument, das zeigt:

Seit zehn Jahren gibt es noch mehr Bevormundung, noch mehr paternalistischen Nanny-Staat, noch mehr Steuern, noch mehr Spaltung.

Und als Ausgleich dafür gibt es: Noch weniger Freiheit (bei der Kranken-Versicherung, bei der eigenverantworteten Altersvorsorge, beim Sparen, beim Rundfunkbeitrag und jetzt auch – quasi als Sahnehäubchen der staatlichen Übergriffigkeit – null Freiheit mehr bei der körperlichen Unversehrtheit unserer Pflegekräfte).

Hier das Zeit-Dokument*, das wie ich meine Ihnen das eine oder andere des Gesagten verdeutlichen kann:

"Und meine sehr geehrten Damen und Herren.
Es geht in der Demokratie um den Wettbewerb der Geisteshaltungen. […]
Alle anderen Parteien entscheiden sich im Zweifel für die Ordnung oder die Gleichmacherei. […]
Es braucht eine Partei in Deutschland, die sich im Zweifel immer und immer wieder bei all den Kompromissen, die man machen muss im Leben für die Freiheit entscheidet. […]
Die] Kraft eines Landes ist die Gesellschaft und nicht die staatliche Bevormundung. […]
Die Freiheitsbedrohung in Deutschland die kommt nicht mit Gewalt und laut daher, sondern sie kommt leise daher, sie kommt mit allerlei Begründungen daher. Mit oftmals auch gutgemeinten Begründungen. […]
In solchen Zeiten kommen dann Parteien her und Politiker und sagen: 'Das ist die Zeit, wo man wieder mal günstig Bürgerrechte, die uns sowieso ein wenig immer stören, scheibchenweise reduzieren kann.'
'Freiheit stirbt immer zentimeterweise!', hat einmal Karl Herrmann Flach formuliert.
Und Freiheit stirbt nicht durch Politiker,
stirbt nicht dadurch, dass man Bürgerrechte und Freiheitsrechte von Politik wegen einschränken will,
sondern dann wird es gefährlich für die Freiheit, wenn die Bürgerinnen und Bürger ihr eigenes Immunsystem vergessen, das sie wappnen muss gegen jede Freiheitsbedrohung.
Und für mich ist es das entscheidene Selbstverständnis unserer Partei:
Dass wir eben sagen: Für uns kommt zuerst der Bürger, dann der Staat.
Andere Parteien vertrauen zuerst dem Staat und vertrauen erst dann dem Bürger.
Wir wollen ein Volk selbstbewussten Staatsbürgern und nicht von Staatskunden, nicht von Untertanen!
Man kann mit dem Vorwand, man schaffe Sicherheit, jedes Bürgerrecht in Zweifel ziehen!
Man kann mit dem Vorwand, die Sicherheit brauche das, jede gesetzliche Verschärfung beschließen!
Wir wehren das ab, wo wir können. […]
Aber meine Damen und Herren, wir brauchen auch die Bürgerinnen und Bürger, wir brauchen auch selbstbewusste Bürgerinnen und Bürger, die sich den Satz nicht gefallen lassen 'Wer nichts zu verbergen hat, soll sich doch gefälligst nicht beklagen.'
Nein! Wir wollen ein Volk selbstbewussten Staatsbürgern und nicht von Staatskunden, nicht von Untertanen!

Eat this, FDP! 👇

Bürgerrechte zu verteidigen, das ist eine heilige Aufgaben der FDP, zu allen Zeiten, in der Vergangenheit und auch in Zukunft. […]
Und dabei ist die Freiheit zur Verantwortung natürlich auch die unbequemste Botschaft: Weil sie fordert.
Freiheit wollen alle haben.**
Aber die Verantwortung, die damit verbunden ist, zu übernehmen, da wird es dann schon schwieriger. Das ist fordernd, das ist anstrengend, strapazierend.
Aber, meine Damen und Herren, dennoch ist es absolut richtig,
dass wir uns in Zeiten, wo Staatsbevormundung bei einer bestimmten Konkurrenz-Partei [=die Grünen] als liberal ausgelegt wird, dass wir uns in solchen Zeiten so etwas nicht gefallen lassen.
Wer mir morgens schon erklären will,
was ich frühstücken soll,
welches Auto ich fahre,
wohin ich in den Urlaub zu fliegen hätte,
sprich welchen Lebensentwurf ich leben sollte,
der ist doch nicht liberal!
Der ist gefährlich für die Liberalität in unserem Lande!
Das hat mit Freiheit nichts zu tun und mit Liberalismus auch nicht, meine Damen und Herren."

Man bedenke und bewege in seinem Herzen: Diese streitbaren und für die Feindinnen und Feinde der Freiheit anstößigen Worte wurden gesprochen im Jahre des Herrn 2011!

Und zehn Jahre später haben die ILLIBERALEN in diesem Land und zwar die ILLIBERALEN in allen Parteien(!) noch eines draufgesetzt!
Was Guido Westerwelle wohl 2021 für eine Rede gehalten hätte, ja wie er sich zu Beugehaft-Boris und wie er sich zu Kretschmanns "Hyper-Liberalismus"-Bashing geäußert hätte?

Gesetzt den Fall, Guido wäre noch FDP-Mitglied .....

Ihr hättet die Chance zu jener Kaft zu werden, von der Guido Westerwelle hier spricht.
Zu einer Partei, die den Menschen die Freiheit und die Eigenverantwortung über ihr Leben gibt:

Ich bringe mich ein in die Gesellschaft und will selbst entscheiden, welche Art von Kranken-Versicherung zu mir und meiner Krankheit passt – der staatliche Klumpatsch tut es definitv nicht!

Ich will mich gegen Arbeitslosigkeit absichern, gwiss, aber doch nicht für 12 Monate am Stück und gewiss nicht beim Staat, wo ich noch allerlei Unsinn wie Strickkurse mitfinanzieren muss. Ich will Wahltarife und Wahlfreiheit.

Ich will gerne eine Altersvorsorge besparen, aber doch nicht das Schwarze Loch aka Rente und die fetten Gehälter und Pensionen der Sesselpubser dort!

Ich möchte mich dann und wann mal aus neutralen Quellen informieren, aber doch nicht 250,00 EUR im Jahr für Dreck wie "Auf dem Klo mit dem ZDF" oder Böhmerclowns AfD-Sprech („Kinder sind Ratten“) oder Bosettis verbale Entgleisungen ("Wurmfortsatz der Gesellschaft") bezahlen müssen. Und schon gar nicht die bald 30.000 EUR Intendanten-Gehalt für Kai Gniffke mitfinanzieren.

Was ist an all dem Genannten liberal? Nichts ist daran liberal! Es ist Zwang! Gängelung! Bevormundung! Schlecht verpackt und mühsam getarnt als "Solidarität".

Wir sind weder eine echte Marktwirtschaft (und sozial schon gar nicht) noch eine echte Demokratie mit Bürgerbeteiligung und Bürgerrechten und Kontrollmacht der Bürgerinnen und Bürger. That much is clear.

Ihr von der FDP könntet das noch ändern.

Ihr müsstet nur regelmäßig so reden und so aufrütteln und so für die Freiheit werben wie Guido Westerwelle.

That's it.

¯_(ツ)_/¯

Genießt den Sonntag und Grüßle aus dem Ländle

David

PS

*der Auszug findet sich bspw. hier: 👇
https://youtu.be/h65kKh8QE9c

**Hier irrte Herr Westerwelle schon damals: viele Deutsche schafften wie blöde für eine bessere Zukunft und hatten keinen Kopf für Demokratiegedöhns. Aber vielen Deutschen ist die Freiheit auch ziemlich schnuppe, solange es Titten in der BILD, billig Kippen und Wodka-Cola oder Hansa-Pils für 0,49 gibt. Den spieß-bürgerlichen, gehobenen Leuten im Volke reichten drei bis vier Urlaube, nen schicker Drittwagen und ab und an mal der Gang in der "Oppa" oder zu nem "Musikäll". So easy-peasy war den Trägen, um der Alliteration willen: den Dummen unter den Deutschen die Freiheit für ein Linsengericht abzukaufen.

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