Eine Grundlage der Naturwissenschaften besagt, dass es ohne Nebenwirkung keine Wirkung geben kann. Schließlich ist eine Nebenwirkung selbst eine Wirkung. Was absolut harmlos ist, hat also im Endeffekt gar keinen Effekt. Jeder, der mit dieser Prämisse in Diskussionen einsteigt, disqualifiziert sich damit sofort durch Voreingenommenheit. Je nach Herkunft gibt es andere Forderungen daran, wie eine Studie aufgebaut, wer daran beteiligt ist, von wem sie in Auftrag gegeben und finanziert sein sollte etc pp usw omg wtf BBQ. Der letzte Teil war größtenteils mein eigenes Geschwafel. Aber was ich bei den Recherchen finden konnte, war einfach zu gut, um es zu ignorieren: „The One Study To Rule Them All1" von Allison Hagood. Lediglich übersetzen musste ich noch. Viel Vergnügen!

Mehrere Studien in mehreren Ländern mit mehreren Modellen und mehreren Forschungsgruppen mit mehreren Geldgebern haben keinen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus gefunden. Das gilt auch für ADHS, Asthma, Diabetes, Auto-Immunerkrankungen und all die anderen Sachen, die Impfgegner-Propagandisten versuchen Impfungen zuzuschreiben.

Jede einzelne dieser Studien wurde von Impfgegnern abgelehnt, weil sie die falschen Geldgeber, den falschen Aufbau oder das falsche Ziel hatten, weil Antigene nicht von übrigen Inhaltsstoffen getrennt wurden oder wahlweise weil Antigene von übrigen Inhaltsstoffen getrennt wurden, aber dann wieder nicht richtig, weil nicht dieses getestet wurde oder jenes oder irgendwas anderes.

Impfgegner wollen EINE Studie. Die Eine Studie sie alle zu knechten. Die Eine Studie, die jeden möglichen Aspekt von Impfungen untersucht.

Und das ist es, was sie im Grunde von uns verlangen:

1. Die sofortige Vernichtung sämtlicher Impfstoffe in allen Ländern, ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Bevölkerung.

2. Die zufällige Auswahl einer akzeptablen Anzahl von Kindern jeweils für Versuchs- und Kontrollgruppe der weiter unten genannten Gruppen.

Um statistische Erfordernisse für Validierung und Signifikanz zu erfüllen, müsste jede dieser Gruppen einige hunderte bis tausende Kinder umfassen - jeweils aus jedem Land, jeder Ethnie, jedem sozio-ökonomischem Hintergrund, mit jeder möglichen genetischen Kombination der Eltern, und mit jeder möglichen medizinischen Vorgeschichte aller Vorfahren. Impfgegner haben Studien mit 3.000 oder mehr Probanden abgelehnt, also müssten es gewaltige Zahlen sein, um sie zufriedenzustellen. Andererseits sind sie auch schon mit 12 Teilnehmern zufrieden gewesen (Wakefields zurückgezogene Studie), also kann man das nie wissen.

Impfgegner werden nicht müde, immer wieder zu erwähnen, dass es bereits jede Menge ungeimpfte Kinder gäbe, die man dafür nehmen könne. Man kann aber nicht einfach bereits existierende Gruppen wählen, die gezielt impfen oder gar nicht, weil die Forschung bereits gezeigt hat, dass diese Eltern sich jeweils schon von anderen Eltern unterscheiden, was sie zu einem unkontrollierbaren Störfaktor macht. Für eine glaubwürdige Studie, zumindest für Impfgegner glaubwürdig, müssen die Kinder zufällig gewählt werden, sie müssen zufällig den Versuchsgruppen zugeordnet werden und die Eltern dürfen da nicht mitreden.

3. Einholen einer Einverständniserklärung der Eltern bezüglich Injektionen. Weder Eltern noch Kinder dürfen erfahren, was injiziert wird. Den Eltern wird damit auch untersagt, dem Kind durch eine andere Quelle eine andere Injektion verabreichen zu lassen. So wird der Datensatz nicht gefährdet. Einige Kinder werden gegenüber Ausbrüchen der jeweiligen Krankheiten völlig ungeschützt und deren Eltern ahnungslos sein.

4. Die Injektionen, die verabreicht werden, enthalten zufällig eine(n) der folgenden Inhaltsstoffe oder Stoffkombinationen:

- Antigen in Kochsalzlösung

- Nur Kochsalzlösung; dieser Vergleich wird nötig für jede einzelne Versuchsgruppe in der Studie. Kein einziger Proband wird jemals irgendeinen möglichen Inhaltsstoff einer Impfung erhalten, sondern nur reine Kochsalzlösung.

- Jeweils einen Inhaltsstoff, beispielsweise Formaldehyd, in Kochsalzlösung

- Zwei oder mehr weitere Inhaltsstoffe in verschiedenen Kombinationen, beispielsweise Formaldehyd und Antigen, Formaldehyd und Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat und Antigen etc.. Die möglichen Inhaltsstoffe, die nach dem CDC pink book für einen MMR-II-Impfstoff infrage kommen:

- Vitamine

- Aminosäuren

- fetales Kälberserum

- Sucrose

- Natriumphosphat

- Glutamat

- rekombinantes Humanalbumin

- Neomycin

- Sorbitol

- hydrolisierte Gelatine

- Zellkulturen von Hühnerembryos

- WI-38 humane diploide Lungenfibroblasten

Angefangen mit dem ersten Stoff dieser Liste benötigen wir nun jeweils eine Gruppe für jedes einzelne Vitamin, das verabreicht wird, jeweils eine Gruppe für jedes einzelne Vitamin in Kombination mit einem weiteren Vitamin, jeweils eine Gruppe für jedes einzelne Vitamin in Kombination mit zwei weiteren Vitaminen etc. Nehmen wir an, es sind vier Vitamine enthalten (A, B, C, D). Wir haben jeweils eine Gruppe nur für A, B, C und D, dann jeweils eine Gruppe für A/B, A/C, A/D, B/C, B/D und C/D, dann jeweils eine für ABC, ABD, ACD, BDC und schließlich für ABCD. Das sind 15 Vergleichsgruppen für vier Inhaltsstoffe. Dazu kommen weitere Gruppen für jedes Vitamin in Verbindung mit einem oder mehreren der übrigen Inhaltsstoffe und dann dasselbe Prozedere für jeden weiteren gelisteten Inhaltsstoff. Also für jede Impfung einige tausend Gruppen voll mit tausenden Kindern, hunderttausende Kinder weltweit, jeder Ethnie, jeder Herkunft etc. Denn dieser Vorgang muss unabhängig von den anderen für jede einzelne Impfung jedes Mal wiederholt werden. Es dürfen keine Daten von anderen Versuchen herangezogen werden. Gleiches gilt auch für eventuell nötige Auffrischungsimpfungen.

5. Jedes Kind aus jeder Gruppe muss für den Rest seines Lebens konstant überwacht werden (also für ungefähr 70 bis 80 Jahre in Industrieländern), um jede Änderung des Gesundheitszustandes festzuhalten und diese Änderungen mit sämtlichen anderen Kindern sämtlicher anderer Gruppen zu vergleichen. Wenn nämlich auch nur eine dieser tausenden Studien auch nur einen Teilnehmer verlieren würde (durch einen Wohnortwechsel oder Tod), würden Impfgegner die gesamte Studie für null und nichtig erklären, selbst, wenn diese Fälle völlig im zu erwartenden Rahmen liegen und das Studiendesign diese Vorkommnisse berücksichtigt.

6. Alle Gruppen müssen untereinander in Bezug auf mögliche Krankheiten oder Änderungen des allgemeinen Gesundheitszustandes verglichen werden.

7. Für jede einzelne dieser Gruppen muss jetzt eine entsprechend große Kontrollgruppe erstellt werden, die gar keine Injektion erhält. Keine Kochsalzlösung, kein Antigen, nichts.

8. Die Impfgegnerbewegung will dieses Verfahren für jeden Impfstoff einzeln haben, im Anschluss daran in Kombination mit anderen Impfstoffen. Wir haben jetzt also eine Generation von Kindern mit allen möglichen Kombinationen aller Inhaltsstoffe eines Impfstoffes getestet, nun müssen wir das mit Auffrischungsimpfungen wiederholen. Und sie für den Rest ihres Lebens überwachen. Dann machen wir das mit allen anderen Impfstoffen erneut, dann mit verschiedenen Impfstoffen in Kombination. Also immer erst zwei Impfstoffe zusammen, einmal zeitlich getrennt, einmal zeitgleich, dann dasselbe für drei Impfstoffe und so weiter. Das sind die Bedingungen für Die Eine Studie, die dann mindestens so lange dauert, bis die Sonne explodiert. Dabei nehmen wir keinerlei Rücksicht auf Moral oder Ethik, die Schwierigkeiten dabei, diese Gruppen zusammenzustellen oder die unglaubliche Menge Geld, die dafür aufgewendet werden muss. Geld, das übrigens nicht von Regierungen oder Regierungseinrichtungen, Stiftungen, Forschungseinrichtungen oder Wissenschaftlern kommen darf, die jemals an einem Impfstoff geforscht haben.

An dieser Stelle sollte klar sein, dass eine solche Studie unmöglich ist.

Sie ist auch nicht notwendig.

Verschiedene Studien haben verschiedene Aspekte der Fragen behandelt, die zu den oben genannten Szenarien führen, und zusammen haben sie alle möglichen Bedenken der Impfgegner abgehandelt. Beispielsweise gehören zu den Inhaltsstoffen Aluminiumsalze (kein reines Aluminium), welche als Wirkverstärker für eine stärkere Immunreaktion dienen. Die Sicherheit dieser Stoffe ist seit Jahrzehnten gut erforscht und bekannt. Das2ist nur eine Meta-Analyse über die Sicherheit eines Inhaltsstoffes. Es ist nicht Die Eine Studie, die Impfgegner fordern, also lehnen sie sie ab.

Man muss die einzelnen Studien in diesem Zusammenhang wie ein Puzzle sehen. Das Puzzle besteht nicht nur aus einem Teil. Es hat viele Teile, die wunderbar zusammen passen und in ihrer Gesamtheit ein Bild ergeben. Dieses Bild zeigt, dass Impfungen sicher sind und Leben retten.

Wissenschaft geht weiter als nur bis zu einer Studie. Es geht um ALLE Studien.

Quellen:

1          https://www.skepticalraptor.com/skepticalraptorblog.php/study-rule-all-the-vaccine-deniers-dream/

2          https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14871632/