FAKTEN zur Homöopathie
•Die Homöopathie schadet niemandem (bei verantwortlicher Anwendung und mit Blick auf ihre Grenzen). Homöopathische Therapie kommt meist erst dann zur Anwendung, wenn sich Therapien der sog. wissenschaftlichen Medizin als unwirksam oder mit zu vielen Nebenwirkungen behaftet zeigen.
•80% der Bevölkerung spricht sich für den Erhalt der Therapievielfalt einschließlich Homöopathie aus
•Sie hilft sehr vielen Menschen und dies offensichtlich laut überwiegender Anzahl der Metaanalysen (s.a. Beitrag "Repliken...") auch über Placebo-Effekt hinaus
•Die Evidenz ist nicht schlechter als die von Therapien der sog. wissenschaftlichen Medizin (laut Cochrane-Analysen, s. unten)
•Ebenso wie die Studienlage der sog. wissenschaftlichen Medizin verbesserungswürdig ist, wird auch die Homöopathie noch eine eindeutigere Evidenz nachweisen müssen
•Wo und wie die homöopathische Wirkung ansetzt läßt sich beim derzeitigen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse und Nachweismethoden (noch) nicht festlegen (Genexpression?, Epigenetik?)
•auch das Prinzip der Wirkung potenzierter Substanzen erscheint insofern (bisher) noch unplausibel
•Die Homöopathie kostet einen Bruchteil anderer Therapien
•Möglicherweise kann sie zur Einsparung von Antibiotika beitragen.
Nachdem sich also DEFINITIV KEINE RATIONALEN ARGUMENTE GEGEN die Homöopathie anführen lassen, was ist das wirklich Bedrohliche an ihr?
Was in Fallbeschreibungen gegen die ausschließliche Placebo-Wirkung der Homöopathie spricht
- sofortige, unmittelbare Reaktionen in Richtung einer Heilung
- sofortige positive Reaktionen auf die Gabe eines weiteren Mittels nach vorherigen Fehlschlägen (ggf. trotz intensiver Einlassung mit hohem Zeitaufwand)
- Erst-Reaktionen, die zu erwarten waren aber nicht vorher kommuniziert wurden
- ungewöhnliche, nicht zu erwartende, aber plausible Begleitreaktionen im Sinne der homöopathischen Wirkung [Träume von Schlangen nach der Gabe eines – nicht kommunizierten – Schlangenmittels]
- Heilung von Erkrankungen, bei denen eine alleinige Placebo-Wirkung äußerst unwahrscheinlich ist [Krebs: „Unmittelbare Remission eines mit großzelligem B-Non-Hodgkin-Lymphom befallenen inguinalen Lymphknotens unter alleiniger homöopathischer Behandlung mit Conium„
- prompte Heilungen, die entsprechend den Vorbedingungen von Kausa oder ungewöhnlichem Symptom der Erkrankung und bisherigen Erfahrungen mit spezifisch darauf ausgerichteten Mitteln erwartbar ablaufen
Koinzidenz versus Kausalität
Für die monokausale homöopathische Heil-Wirkung sprechen
- zeitlich enge Korrelation von Mittelgabe auf Anfangsreaktionen und Heiltendenz
- geringe Tendenz zu Spontan-Heilungen beim zu heilenden Krankheitsbild
- Abwesenheit von möglicherweise Heilwirkung beinhaltenden Kofaktoren jeglicher Art
- reproduzierbare Heilwirkungen, welche die empirischen Erfahrungen mit spezifischen Arzneimitteln bei definierten Krankheitsbildern bestätigen
David Sackett zu den drei Säulen der Evidenz
Bezugnehmend auf die Bedeutung für den Beweis einer wirksamen therapeutischen Intervention von einerseits persönlicher Erfahrungen von Ärzten und Patienten [Falldarstellungen!] und Studien auf der anderen Seite sagt David Sackett in seiner berühmten und allseits anerkannten Abhandlung mit dem Titel „Evidenzbasierte Medizin: Was sie ist und was sie nicht ist. Es geht um die Integration individueller klinischer Expertise und der besten externen Evidenz„:
„Gute Ärzte nutzen sowohl individuelle klinische Expertise [persönliche Heil-Erfahrungen von Arzt und Patient] als auch die beste verfügbare externe Evidenz [Studien], und keine reicht allein aus. Ohne klinische Expertise droht die Praxis durch die Studien-Evidenz [mit z.T. vorgeblich signifikanten Wirkungen von Heilverfahren] tyrannisiert zu werden, denn auch eine hervorragende externe Evidenz kann für einen einzelnen Patienten nicht anwendbar oder ungeeignet sein.“
Dr. Heinrich Hümmer