Das war der Tenor der Empfehlungen einiger meiner Mitbürger zu einer Streitigkeit im lokalen Supermarkt.
Das, zusammen mit einer blinden Regelgläubigkeit, welche ich in der letzten Hart-aber-fair-Sendung im alten Jahr zu erkennen glaubte, ließen mich daran zweifeln, ob ich solch eine Gesellschaft überhaupt schützen will.
Aber gehen wir zurück an den Anfang:
Krankheiten gab es schon immer, und die Menschen waren auch schon immer in unterschiedlichem Maße für die diversen Krankheiten anfällig.
Die Grippe kehrt jedes Jahr in der Erkältungssaison zurück, und es sterben auch jedes Jahr zigtausend an der Grippe.
Deswegen wird auch die Grippe-Impfung den älteren Menschen, bzw. "vulnerablen Gruppen" empfohlen, und nachdem ich das Prinzip der Herdenimmunität begriffen hatte, mache auch ich bei den angebotenen Betriebs-Impfungen mit, um als zusätzliche Barriere gegen die Ausbreitung der Grippeviren mitzuhelfen.
Ich hatte bisher keine Probleme damit, aber kann es verstehen, wenn Kollegen mit entsprechenden Negativ-Erfahrungen lieber auf die Impfung verzichten.
An der Krankheit Covid-19 sterben wohl mehr Menschen, als an Grippe, nicht, weil die Krankheit gefährlicher wäre, sondern weil das Sars-Cov-2-Virus, aufgrund der längeren, symptomlosen Inkubationszeit, viel leichter unbemerkt verbreitet wird, als Influenza-Viren.
Dies habe ich bereits im letzten Frühjahr immer wieder erklärt, und daran hat sich bisher auch nichts geändert.
Was sich leider ebenfalls nicht geändert hat, sind die hilflosen Reaktionen aus der Politik, welche einerseits nicht wissen, wie sich die Infektionen ausbreiten, und daher wahllos alles verbieten, was ein mögliches Viren-Leck sein könnte, und andererseits noch immer kein Gespür für Menschenführung haben, und daher durch ihr Vorgehen immer mehr Unmut im breiten Volk schüren.
Gehen wir das Ganze mal systematisch an:
1.Die bisherige Praxis, und moralisch akzeptabel für die Gesellschaft:
Bei einer bekannten Krankheit schützen sich diejenigen, welche wissen, daß sie gefährdet sind, indem sie sich impfen, und/oder an AHA-Regeln halten.
2.Covid-19 ist neu, weswegen es keinen Impfstoff gibt, und daher auch keine Möglichkeit der "vulnerablen Gruppen", sich selber zu schützen, außer den AHA-Regeln.
Die Gesellschaft hat daher die AHA-Regeln übernommen, um diese Minderheit mit zu beschützen.
3.Es gibt jetzt Impfstoffe, und, auch wenn es produktionsbedingt ein Weilchen dauert, können sich die "vulnerablen Gruppen" somit selber schützen.
4.Sowohl bei den Debatten um den harten Lockdown, als auch bei den Diskussionen um die Impfung, scheint in letzter Zeit die Forderung nach gesellschaftsweitem Zwang zu Solidarität durch, ob nun in den #zerocovid-Bewegungen, oder in dem verkappten Impfzwang durch Vergabe von Sonderrechten an Geimpfte.
Um zum Anfang zurückzukehren:
Die gesamte Gesellschaft wird gezwungen eine Minderheit zu schützen, ohne Rücksicht auf Verluste, und ohne Rücksicht auf die Minderheit, welche aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen kann.
Die Menschen, welche die Frau ohne Maske dazu aufforderten, nicht mehr einkaufen zu gehen, taten dies nicht aus Sorge um die Gesunheit der Frau, sondern aus Sorge, daß die Frau womöglich Viren verbreiten könnte, oder sogar eher noch aus Neid, auf jemanden, der sich nicht an die Masken-Regeln halten muß.
Als Mitglied der dritten Gruppe werde ich wohl erst nächstes Jahr Gelegenheit zu einer Impfung haben.
Ob ich mich dann tatsächlich impfen lasse, hängt davon ab, wie sich Gesellschaft und Politik verhalten.
Von der Gesellschaft erwarte ich, weniger egoistisch, neidisch und denunziatorisch zu sein.
Die überwiegende Mehrheit der Corona-Toten sind nunmal die Ü80, und daher ist es auch logisch, daß diese Gruppe zuerst geimpft wird.
Ist dies erst einmal geschehen, so können auch alle Corona-Sondermaßnahmen politisch aufgehoben werden, und die Krankheit wie jede Grippe behandelt werden.
Das Gerede von Herdenimmunität ist ideologisch motiviertes Gequassel, und außerdem total daneben, wenn noch nicht einmal erwiesen ist, daß die Impfung sterile Immunität verleiht.
Ohne sterile Immunität (der Geimpfte verbreitet keine Viren mehr) funktioniert auch das Prinzip der Herdenimmunität nicht.
Die neue Definition der WHO für Herdenimmunität als, allein durch Impfung erzielte, Immunität ist mMn ebenfalls dem Wunsch entsprungen, die Impfbereitschaft im Volk zu erhöhen.
Bei mir hat es eher gegenteilig gewirkt.
Aber ich bin ein Außenseiter, und vielleicht eine aussterbende Art.
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