Die heutige Situation in der Krim schaut nicht mehr so optimistisch aus, wie das noch vor 6 Jahren war. Die Bevölkerung und besonders schöne Natur der Krim leiden unter dem Wasserknappheit. Die Lage ist akut.

Die Krim war schon immer ein strategisches Objekt und stand im Vordergrund des militärischen Interessen Russlands. Über die Bereitstellung der ausreichenden Wasserressourcen für die Krimeinwohner macht sich Moskau aber nicht viele Gedanken. Warum braucht dann der Kreml die Halbinsel, wenn die Wasserfrage so akut steht und auf welche Kosten will Russland die Krim weiter annektiert halten?

Erst im Jahr 1873 bekam Russland den Zugang zur Weltwirtschaft im Schwarzen Meer. Mit der Krimherrschaft konnte Russland seine Grenzen (einschließlich kaukasisches Territorium) vor dem Osmanischen Reich schützen. Die Krim war von großer wirtschaftlicher sowie strategischer Bedeutung für viele Länder. Deswegen kämpften unterschiedliche Volksgruppen und Militärtruppen der vielfältigen Länder um die Herrschaft der Halbinsel. Die Krim wurde zum Zankapfel in verschiedenen Perioden der Geschichte zwischen Slawen, Skythen, Griechen, Türken, Kosaken und Mongolen-Tataren.

In den sowjetischen Zeiten wurde die Krim der Ukraine im Jahr 1954 übergegeben. Mit dem Zerfall der UdSSR (1991) ist die Halbinsel Teil der unabhängigen und souveränen Ukraine geworden. Aus den strategischen Gründen wollte Russland das Schwarzmeergebiet nicht aus dem Auge verlieren. Die weitere Erhaltung der Martine in Sewastopol war eine der größten Ziele. Der Abgang der Martine könnte den Möglichkeitsverlust bedeuten, an den zahlreichen Militäroperationen (wie zum Beispiel in Syrien und Libyen) teilzunehmen. Verstärkung des militärischen Potentials gilt als der Hauptgrund der Annexion der Krim im Jahr 2014.

Seit 2014 verschlechterten sich die Lebensbedingungen der Krimeinwohner mehr als je zuvor. Es geht vor allem um den Mangel an Wasserressourcen, dessen Bereitstellung derzeit ein großes Problem darstellt. Das Problem liegt an den natürlichen klimatischen Bedingungen. Wegen der globalen Klimaerwärmung sind mehrere Gewässer versickert. Durch die Klimalage  ist es ungewiss, ob sich die natürlich Wasserressourcen selbst regenerieren können.. Die Wissenschaftler warnen: der Krim gefährde Dehydration.

Das Problem liegt nicht nur an globalen Erwärmung. Es handelt sich auch um neue Migrationswelle aus Russland, die von Annexion verursacht wurde. Der vergrößerte Anteil der Einwohner verdoppelte den Wasserverbrauch. Hier besteht noch ein weiteres Problem: Mit der Mehrheit der russischen Bevölkerung scheint es dem Kreml leichter, die Halbinsel unter Kontrolle zu behalten. Es geht nicht nur um territoriale Kontrolle, sondern auch um mentale. Indem die neue russische Infrastruktur dargestellt wurde (noch dazu kommt die Ausstrahlung ausschließlich der russischen Rundfunksender), ist es möglich geworden, Weltanschauung der Einwohner zu beeinflussen und die weitere Propaganda unter dem Namen „Russische Eintracht“ fortzusetzen.

Bevor das Gehirn der Propagandaopfer gewaschen wird, müssen die Menschen zuerst ihre wichtigsten Bedürfnisse befriedigt haben. In diesem Fall geht es erstens um Wasser, mit dem die Krim die größten Probleme die letzten 150 Jahre hatte. Die 2/3 der Insel haben zu wenig Wasser. Der Wassermangel verursacht nicht nur neue unmögliche Lebensbedingungen. Darunter leidet auch die Landwirtschaft. Seitdem die Krim Russland gehört, sank die Fruchtbarkeit der Felder um das Achtfache. Manche Bauern mussten aufhören, die Nutzpflanzen wie Reis und Sojabohnen zu züchten. Obwohl Russland die heutige Lage als eine Klimaadaptation bezeichnet, schaut alles wie große Vernachlässigung und Missbrauch der Halbinsel-Krim aus.

Jedes Jahr im Februar füllten sich die Krimreservoire normalerweise mit Wasser auf. Die Situation im Jahr 2021 ist völlig anders geworden. In manchen Städten der Krim haben die Leute nur 6 Stunden am Tag den Zugang zu Wasser. Selbst wenn Wasser gibt, ist die Qualität ganz niedrig. Einige Dorfbewohner müssen mehrere Kilometer spazieren, um ihr Wasser zu holen. Die Bewohner der Krim sind oft unzufrieden mit dem Service der Wasserträger: Manchmal müsse man mehrere Stunden warten, bis Wasserversorger endlich kommen, teilte eine der Dorfeinwohner mit.

Um die gefährliche Lage für die Menschen sowie für Natur verbessern zu können, werden neue Wasserquellen benötigt. Die Haushaltgewässer können nur 15% des Territoriums befriedigen. Die anderen 85% stellte die ukrainische Regierung mit dem Dnepr-Fluss zur Verfügung. Nach der Krim-Annexion sperrte Kiew den Zugang der Krim zu den ukrainischen Gewässern. Obwohl der Großteil des Flusses sich auf ukrainischen Territorium befindet (1095 km), liegt selbst die Flussmündung in der Smolensk Region in Russland (485 km). Der Dnepr fließt auch durch Weißrussland (700 km). Also rechtlich sei der Dnepr aus der Ansicht des Kremls ein internationaler grenzüberschreitender Fluss. Wie können aber die Weltspitzen dem Kreml vertrauen, wenn Moskau selber die zahlreiche internationale Rechte vernachlässigt?

Eine Lösung könnten die Entsalzungsanlagen sein. Für Projekt wurden schon 650 Millionen Dollars bereitgestellt. Die Herausforderung besteht darin, dass in der Welt die Krim als illegal besetztes Gebiet gilt. Man muss merken, dass Entsalzung nie eine der stärksten Fähigkeiten Russlands war. Deswegen wird der Kreml Hilfe von ausländischen Partnern benötigen. Auslandsfirmen werden wiederum sehr unwahrscheinlich ein Risiko eingehen, mit dem Kreml zusammenzuarbeiten. Eine weitere Möglichkeit ist, die Krim durch die neuen Wasserleitungen mit den russischen Flüssen Don und Kuban zu verbinden. Sonst könnte der Kreml sich für radikale Maßnahmen entscheiden, indem der von Ukrainern neugebaute Damm zerstört wird und das Gebiet im Süden der Ukraine entlang des Nordkrimkanals besetzt wird. Das Szenario ist sehr unwahrscheinlich. Aber man muss in die Geschichte der Gegenwart eintauchen: im Jahr 2014 konnten sich die Russen sowie Ukrainer  - die Brudervölker- nicht vorstellen, dass sie zu den so großen Feinden werden.

Der gebaute Damm zeigt Entschlossenheit der ukrainischen Spitzen gegen Russland. Somit wird der Wasserabfluss in die Krim beschränkt. Moskau beabsichtigt wiederum, ein Strafverfahren einzuleiten, um der Republik Krim durch die Maßnahmen der ukrainischen Behörden Schäden in Höhe von mehreren Milliarden Dollar zuzufügen. Darüber schrieb der Vorsitzende des Staatsrates der Republik Krim, Wladimir Konstantinow auf seinem Instagram. Ukrainische Rhetorik bleibt entschlossen: Die Krim wird erst nur dann mit Wasser versorgt, sobald die Halbinsel wieder der Ukraine gehört.

Der akute Wassermangel könnte den 6-jährigen Konflikt zwischen der Ukraine und Russland beeinflussen und möglicherweise mehr eskalieren. Sollten Kiew und Moskau keinen Kompromiss zumindest bezüglich der Wasserfrage in der Krim finden, wird der Krieg im Osten der Ukraine noch lange dauern. Der Schneeball der Auseinandersetzungen entfernt die kriegsbeteiligten Länder jeden Tag von Frieden. Russland wird auf jeden Fall seine Sicherheit verteidigen. Wasser als Ressource spielt hier eine wesentliche Rolle. Sollte der Kampf um Wasser im 21 Jahrhundert in der Welt ausgelöst werden, könnte die Krim zum Ausgangspunkt (Startpunkt) der Militärkonflikte zwischen den Ländern werden.

Dir gefällt, was Viktoria Diadia schreibt?

Dann unterstütze Viktoria Diadia jetzt direkt: