In den letzten Tagen habe ich für Publikum mehrmals über die merkwürdige  ,Walach Affäre‘ berichtet. Jetzt hat auch seine Universität reagiert, und zwar mit aller Deutlichkeit. Nachdem am 2. Juli das Journal ‚Vaccines‘ Walachs Publikation zurück gezogen hatte, hat die Universität für Medizinische Wissenschaften Poznan in 3 kurzen Tweets klar Stellung bezogen zu Prof Walach und seiner neulich publizierten Studie zu COVID-Impfungen. Hier ist meine Übersetzung dieser Tweets:

Wir möchten betonen, dass die Behauptungen im jüngsten Artikel von Dr. Harald Walach in ‚Vaccines‘ nicht die Position der Universität für Medizinische Wissenschaften Poznan ist. Wir finden, dass es dem Artikel an wissenschaftlicher Sorgfalt und angemessener Methodik mangelt. Dr. Walachs Zugehörigkeit zur Universität für Medizinische Wissenschaften Poznan wurde nun gekündigt. Während der gesamten Pandemie hat die Universität für Medizinische Wissenschaften Poznan aktiv für Impfprogramme geworben, wissenschaftliche Expertise in den Medien angeboten, Seminare veranstaltet und über den Fortschritt des Impfprogramms berichtet. Wir betrachten Impfungen als das wichtigste Instrument im weltweiten Kampf gegen die Pandemie. Über 85 % unserer Akademiker wurden bereits mit Unterstützung und Ermutigung durch die Universität geimpft.

Walach hat sich seit vielen Jahren mit bizarren Themen im Bereich der Alternativmedizin hervor getan. Daher habe ich diese Publikationen wiederholt auf meinem Blog diskutiert, der auf alternativmedizinische Themen fokussiert ist. Hier zur Erinnerung eine Auswahl:


Sie fragen sich vielleicht, ob jetzt, wo Walach keinen Uni-Posten mehr besetzt, wir diese Affäre ad acta legen können. Schön wärs! Ich fürchte jedoch, dass solch fromme Hoffnungen enttäuscht werden könnten. Walach ist nämlich immer noch mit der Universität Witten-Herdecke affiliiert - und die ist anthroposophisch ausgerichtet. Es steht somit zu befürchten, dass die Uni in Witten-Herdecke nichts auszusetzen hat an Walachs Artikeln mit Mangel an ‚wissenschaftlicher Sorgfalt und angemessener Methodik‘.

Die traurige Mähr des Psychologie Professors und seiner denkwürdigen Forschung könnte dementsprechend noch weitere Folgen haben.

Time will tell.

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