Man ist versucht, der noch amtierenden US-Regierung zu unterstellen, sich über die britische Regierung lustig zu machen. Gerade erst hat sich London gen Washington gewandt, um die Zollstreitigkeiten aus der Welt zu schaffen, und dabei angekündigt, auf die von der EU verhängten Boeing-Strafzölle zu verzichten. Das Büro des US-Handelsbeauftragten teilte nun mit, man begrüße diese Entscheidung und teile das Ziel, eine Verhandlungslösung zu erreichen.
Doch zugleich spricht Washington der britischen Regierung „irgendeine Befugnis“ ab, solche Abgaben überhaupt zu erheben. „Nur die EU hat die Vereinigten Staaten bei der WTO verklagt. Das Vereinigte Königreich hat in seiner Eigenschaft als Einzelperson keinen Fall vorgebracht“, heißt es. Daher sei London von der WTO gar nicht befugt, sich an einer solchen Klage zu beteiligen, nachdem es nicht mehr Teil der Union sei. Im Gegensatz dazu verklagten die Vereinigten Staaten die EU sowie Frankreich, Deutschland, Spanien und das Vereinigte Königreich einzeln wegen massiver Subventionen für Airbus.
Die USA hätten mit ihren Vergeltungszöllen jedoch „große Zurückhaltung“ geübt. Wie die britische Regierung sei man der Ansicht, dass eine Verhandlungslösung den Interessen aller Parteien am besten diene. In dieser Hinsicht ermutige man das Vereinigte Königreich, die Gespräche über eine Lösung wieder in den Mittelpunkt zu rücken.