Eigentlich hätte die Klimaerwärmung bis 2050 auf 1,5 Grad begrenzt werden sollen. Doch es sieht immer mehr danach aus, dass es schon in den nächsten fünf Jahren soweit sein wird.

Eisberge vor der Küste Grönlands. Um bis zu dreimal höher könnten die Temperaturen an den Polkappen steigen als im globalen Durchschnitt. (Bild: Denis Burdin)

Auf fünfzig Prozent beziffert die meteorologische Anstalt Grossbritanniens (MET) die Wahrscheinlichkeit, dass eines der nächsten fünf Jahr einen neuen Wärmerekord aufstellen wird. Das wärmste bisher aufgezeichnete Jahr war 2016. Bei fast 50 Prozent liegt die Wahrscheinlichkeit, dass in den nächsten fünf Jahren die Klimaerwärmung  auf über 1,5 Grad steigen wird – gemessen an den Werten vor der Industrialisierung. Noch im vergangenen Jahr war diese Ziffer bei 40 Prozent gelegen. Damit könnten in naher Zukunft die Ziele des Pariser Klimagipfels für immer verfehlt werden. Dann wird es darum gehen, wenigstens zwei Grad bis 2050 zu schaffen. Doch auch diese Uhr tickt weit schneller. Aktuell dürften es, wenn zumindest die bis heute beschlossenen Massnahmen umgesetzt werden, 2,7 Grad sein. Petteri Talas, Direktor der Weltorganisation für Meteorologie, warnt vor extremen Temperaturanstiegen in der Arktis, die den weltweiten Durchschnitt um das Dreifache übertreffen könnten. «Was in der Arktis geschieht, geht uns all an.» So dürfte das Abschmelzen der Polkappen direkt zu itzewellen, Fluten und Schneestürmen auf der Nordhalbkugel beitragen.