Ein modernes Studium ist ein Fulltime-Job: Vorlesungen, Seminare und weitere Univeranstaltungen nehmen große Teile deines Terminkalenders in ihren Besitz. Das Durcharbeiten unzähliger Bücher, Skripte und Fachartikel beansprucht die restliche Zeit. Hinzu kommt häufig ein Nebenjob und in regelmäßigen Abständen eine herausfordernde Prüfungsphase, die ebenfalls vorbereitet werden muss.

Für viele Studenten bedeutet das: Stress. Dauerstress um genau zu sein. Diese Studenten werden durch ihren Alltag getrieben. Eine Aufgabe jagt die nächste; die To-do-Liste platzt aus allen Nähten. Das größte Problem liegt jedoch nicht in der Anzahl der täglichen Verpflichtungen, sondern in der eigenen Zeiteinteilung. Denn die meisten Studenten haben nicht gelernt, wie man strategisch und klug studiert. Wie auch? Es hat ihnen schließlich niemand beigebracht!

Eigenverantwortung ist der Schlüssel zum Erfolg. Doch diese Fähigkeit muss erst einmal erlernt und etabliert werden. Kein Professor, keine Vertrauensdozentin und kein älterer Kommilitone wird dich an die Hand nehmen und dir zeigen, wie du selbstständig und eigenverantwortlich studieren kannst. In der Regel musst du selbst herausfinden, wie du am geschicktesten zurechtkommst. Bis jetzt.

Warum Eigenverantwortung im Studium so wichtig ist

Eigenverantwortung im Studium bedeutet, dass du dein Studentenleben in die eigene Hand nimmst. Du machst dich weniger abhängig von anderen und ziehst dein „eigenes Ding“ durch. Natürlich hältst du dich an die Spielregeln und beachtest wichtigste Rahmenbedingungen – doch du entscheidest selbst, was du tust und wie du es tust.

Diese Freiheit gibt dir die Möglichkeit, dein Studium nach deinen eigenen Vorstellungen zu leben. Du wechselst sozusagen dein Mindset: vom funktionierenden Mitläufer hin zum selbstbestimmten Querdenker. Und genau das ist es, was ein Studium so wertvoll für dich und deine persönliche Entwicklung machen kann.

Nur, wenn du eigenverantwortlich handelst, wird dich dein Studium nachhaltig glücklich machen. Sobald du eigene Ziele verfolgst, individuell planst und selbstständig agierst, wird es dir gelingen, deine persönlichen Grenzen zu sprengen. Nur so wächst du über dich hinaus. Deswegen ist Eigenverantwortung im Studium so wichtig. Und in diesem Artikel zeige ich dir fünf einfache Wege, wie du einen gewaltigen Schritt in diese Richtung machen kannst.

5 Wege, wie du selbstständiger und erfolgreicher studieren kannst

Eigenverantwortliches Studieren kann man lernen. Es ist nicht kompliziert, doch der Prozess dorthin kann mühsam sein. Du wirst alte Gewohnheiten aufgeben und neue Verhaltensmuster aufbauen müssen. Der Aufwand lohnt sich allerdings, und ich empfehle jeder Studentin und jedem Studenten, mehr Verantwortung für das eigene Studium zu übernehmen. Diese fünf Tipps helfen dir dabei, sofort selbstständiger und erfolgreicher zu studieren.

1. Finde dein Warum!

Viele Studenten verschwenden Zeit und Energie beim Studieren. Sie quälen sich durch Vorlesungen, die sie nicht interessieren, schieben alles bis zur letzten Minute auf und erledigen nur das Nötigste für ihr Studium, um am Ende mit einer halbwegs passablen Note abzuschließen. Diese Studenten haben alle etwas gemeinsam; ihnen fehlt etwas: eine Vision. Eine Vision ist ein übergeordnetes Ziel für dein Studium. Sie ist eine motivierende Vorstellung, die dich an die Hand nimmt und durch schwierige Zeiten führt.

Wenn du dein „Warum“ nicht kennst, bist du beim Studieren nahezu vollständig fremdbestimmt. Du reagierst nur noch auf Termine, Deadlines und Aufgaben, die an dich herangetragen werden. Darum musst du dir Gedanken über deine Werte und grundlegenden Einstellungen machen. Folgende Fragen helfen dir dabei: Wo stehe ich? Was möchte ich erreichen? Wann möchte ich es erreichen? Wie möchte ich es erreichen? Warum möchte ich es erreichen?

2. Bestimme eigene Ziele!

Viele Studenten denken, dass sie Ziele haben. In Wirklichkeit haben sie aber nur ein paar Träume und Ideen, die ihnen durch den Kopf schwirren. Und genau das ist das Problem: Ohne Ziele wirst du niemals eigenverantwortlich und konsequent studieren können. Wenn du keine eigenen Ziele hast, richtest du dich automatisch nach den Zielen anderer. Deine Eltern, dein Professor oder deine Kommilitonen bestimmen dann indirekt, womit du deine Zeit verbringst und wofür du deine Energie aufwendest. Mit Eigenverantwortung hat das wenig zu tun.

Bestimme daher eigene Ziele. Lege konkret fest, was du im Studium (und in deinem Leben!) erreichen möchtest. Dabei wird ein Ziel erst dann zu einem richtigen Ziel, wenn du es schriftlich fixierst. Gewöhne dir also an, deine Ziele aufzuschreiben. Ganz klassisch auf Papier. Auf den ersten Blick sieht das zwar nur wie ein kleiner Schritt aus, aber dieser Punkt hat großen Einfluss auf deine Erfolgsaussichten und auf deine Handlungsbereitschaft. Ein schriftliches Ziel wird dich motivieren und anstacheln. Es ist mehr als eine reine Interessensbekundung; es handelt sich eher um eine offizielle Vereinbarung mit dir selbst.

3. Plane dein Studium!

Eine starke Vision und eigene Ziele sind der Ausgangspunkt für ein selbstbestimmtes Studium. Doch bevor du zur Tat schreitest, solltest du deinen Handlungen Struktur geben. Und das machst du am besten mit einem klugen Plan. Ein Plan unterscheidet erfolgreiche von weniger erfolgreichen Studenten. Ein Plan macht den Unterschied zwischen Regelstudienzeit und Langzeitstudium. Ohne Plan bleibst du ständig nur im Mittelmaß, während du mit ein klein wenig Planung bequem einen Einserschnitt anpeilen kannst.

Sobald du dein Studium eigenverantwortlich planst, holst du dir die Kontrolle über dein Studentenleben zurück. DU entscheidest nun, wo es langgeht. Du legst fest, ob du ein Auslandssemester absolvierst, wie viele Klausuren du in diesem Semester schreibst oder wann du deine Hausarbeit abgibst. Es ist dein Studium – und nur mit einer individuellen Planung wirst du dieser Tatsache gerecht.

4. Stehe zu deinen Plänen!

Ich muss dich warnen: Wenn du bisher eher pragmatisch studiert und dich dabei häufig nach dem Willen anderer Menschen gerichtet hast, wirst du mit deinen neuen, eigenen Plänen anecken. Du wirst auf Verwunderung und vielleicht sogar auf Spott oder Ablehnung stoßen. Deine Kommilitonen könnten dich fragen, was du dir bei dem exotischen Wahlmodul gedacht hast; deine Eltern könnten erstaunt darüber sein, warum du plötzlich ein Praktikum in Peru machen möchtest; und dein Partner könnte dich auslachen, wenn du donnerstags bis 21:00 Uhr im Hörsaal sitzen musst, weil du deinen Stundenplan individuell gestaltet hast.

All das ist es wert. Freiheit und Selbstbestimmung haben ihren Preis. Wenn du nach deinen eigenen Vorstellungen studieren möchtest, wirst du bestimmte Opfer bringen müssen. Deshalb ist es wichtig, dass du zu 100 Prozent hinter deinen eigenen Plänen stehst. Lass dich nicht auf halbe Sachen ein, sondern verfolge deine persönlichen Ziele mit aller Konsequenz. Eigenverantwortung im Studium bedeutet, dass du für deine Entscheidung geradestehen musst – im Positiven wie im Negativen. Doch das Positive wird überwiegen. Vertrau mir.

5. Bleib dran – jeden Tag!

Ein selbstbestimmtes Studium baust du dir nicht über Nacht auf. Du brauchst einen langen Atem und solltest den Grad deiner neugewonnenen Freiheiten langsam steigern. Planlose Einmalaktionen bringen dich hingegen nicht weiter. Es reicht nicht aus, wenn du an einem Tag im Semester deine Ziele aufschreibst und den Zettel dann zum Vergilben in die Schublade legst. Du musst jeden Tag an deinen Plänen arbeiten und selbstbestimmt handeln.

Dabei wirst du Fehler machen und auf Hindernisse stoßen. Doch aus diesen Rückschlägen wirst du lernen. Jedes Mal, wenn du deine Eigenverantwortung trainierst, um deine persönlichen Grenzen zu erweitern, wirst du wachsen. Und das macht dich auf lange Sicht unaufhaltsam. Unaufhaltsam erfolgreich und unaufhaltsam glücklich.

Fazit

Eigenverantwortliches Handeln ist eine Schlüsselfähigkeit für ein erfolgreiches Studium und grenzenloses persönliches Wachstum. Wenn es dir gelingt, diese Gewohnheit in deinem Alltag zu etablieren und nach deinen eigenen Vorstellungen zu studieren, hast du nicht nur einen gewaltigen Wettbewerbsvorteil vor deinen Kommilitonen, sondern die besten Voraussetzungen für ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben geschaffen.

Halte dich an die fünf Tipps aus diesem Artikel und gestalte dein Studium so, wie du es für richtig hältst. Du bestimmst, wie dein Stundenplan aussieht, welche Vorlesungen du besuchst und zu welchen Zeiten du lernst. Organisiere deinen Tag so, wie es am besten für dich passt und übernimm die Verantwortung für dein Zeitmanagement. Dann kommt der Erfolg von ganz allein. Dein Dauerstress verwandelt sich dann in Leichtigkeit und  Dauerspaß – und genauso sollte sich ein großartiges Studium anfühlen.


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Viel Erfolg!

Dein Tim


Autor

Tim Reichel von studienscheiss.de

Tim ist Fachstudienberater, Autor und der Gründer von Studienscheiss. In seinem Blog schreibt er über die Themen Zeitmanagement, Motivation und Persönlichkeitsentwicklung. Dort gibt er auch Tipps, wie man den stressigen Alltag in den Griff bekommen, fokussiert arbeiten und sein Leben proaktiv gestalten kann. Hier kannst du kostenlos die ersten 34 Seiten seines Buchs runterladen.