Die Transformation des Handels und die Stärkung der Produktionskapazitäten sind der Schlüssel zur Lösung der globalen Wirtschaftsprobleme. Dies postuliert die United Nations Conference on Tariffs and Trade (UNCTAD). Generalsekretär Mukhisa Kituyi legte mit Blick auf die auf Oktober 2021 verschobene Vollversammlung einen Fahrplan für Gesundheit, Produktivität, Wohlstand und die Behebung der durch die Pandemie belasteten Weltwirtschaft fest.
Die Pandemie sei sowohl ein Beschleuniger als auch ein Bremser für bereits verwurzelte Trends in der Weltwirtschaft, heißt es. Auf der Negativseite traf sie auf zunehmende Ungleichheit, sinkende wirtschaftlicher Aussichten, wachsende Anfälligkeit für den Klimawandel und einen geschwächten Multilateralismus. Doch die UNCTAD sieht einen "soliden Ausweg aus dem zerrissenen Bild": Die Ausweitung der transformativen Produktionskapazitäten aller könnte den Kern eines neuen, widerstandsfähigeren multilateralen Konsenses zur beschleunigten Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) bilden, wird aus Kituyis aktuellem Bericht an die Mitgliedstaaten zitiert.
"Der Aufbau produktiver Kapazitäten, die strukturelle Transformation und wirtschaftliche Diversifizierung erleichtern, wird entscheidend sein, um die derzeit zerklüftete globale Wirtschaftslandschaft zu überwinden und die neuen Herausforderungen durch die Pandemie zu bewältigen", so der Generalsekretär. In seinem Bericht "Transforming Trade and Development in a fractured, Post-Pandemic World" betont er die Schlüsselthemen, zu denen die UNCTAD-Mitglieder einen Konsens finden könnten. Er bildet den Rahmen für die Diskussion auf der UNCTAD 15 in Barbados, auf der das Mandat der Organisation aktualisiert und an neue und aufkommende Bedürfnisse angepasst werden soll.
"Seit der letzten UNCTAD-Konferenz vor vier Jahren haben sich die Brüche und Verwerfungen in der Weltwirtschaft vertieft, was die Erreichung der SDG gefährdet", so Kituyi. Dazu zählten wachsende Ungleichheiten, die die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Globalisierung geschürt hätten, sich vertiefende digitale Klüfte und ungleiche Anfälligkeiten für den Klimawandel. Zudem gebe es eine wachsende Diskrepanz zwischen Investitionen in die Realwirtschaft und überbordenden Finanzmärkten, die dazu führten, dass die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung unterfinanziert sei, während die Schuldenlast wachse und die illegalen Finanzströme zunähmen.
Die Antwort sieht der kenianische Politiker in der Förderung eines inklusiven Strukturwandels, dem Aufbau von Wohlstand unter Beachtung der "planetarischen Grenzen" und der Verbesserung des fiskalischen Spielraums sowie des Zugangs zu internationaler Liquidität für Entwicklungsländer.