Also, das, was ich jetzt erzähle, ist zum Teil wahr, denn den Heinz gibt’s wirklich und ich will nun mal von ihm und seinen Abenteuern berichten!
Es war ungefähr vor einem dreiviertel Jahr, als eine Familie mit Namen Maus den kleinen schwarzen Kater Heinz von einem Bauernhof holte, um endlich wieder ein Haustier zu haben, doch so wie die Mauses sich das vorstellten, daß der Kater bei ihnen bleiben würde, erwies es sich als falsche Vorstellung.
Der kleine Kater wollte nämlich nicht nur bei den Mauses bleiben, er wollte viel spielen und vor allen Dingen die Welt erkunden. Ein paar Wochen vergingen und alles schien in der Familie in Ordnung, bis eines Tages der kleine Heinz nicht mehr nach Hause kam und alle sich große Sorgen um ihn machten. Bis dahin stimmt die Geschichte, doch was dann passierte, weiß niemand so genau und deswegen hab ich mir diese Geschichte für euch ausgedacht!

Ich glaube, daß das nämlich so war:

Auf dem Bauernhof hatte der Heinz ja ganz viele kleine Brüder und Schwestern, die er scheinbar ziemlich vermisste und deswegen machte er sich wohl auf den Weg, um zu seinen kleinen Freunden zurückzukommen. Er lief bestimmt durch den Wald und so wie ich den Heinz kenne, der ja eine Menge Unsinn im Kopf hat, hat er sich bestimmt auf die Suche nach einem kleinen Weggefährten gemacht.
Im Wald gibt’s ja viele Tiere und da der Heinz ein ganz Lieber ist, hat er mit Sicherheit einen kleinen Freund gefunden.
Also, der Heinz läuft durch den Wald und mit einem Male begegnet ihm ein kleines Erdhörnchen, mit dem er Freundschaft schließt und den ganzen Tag spielt, bis auf einmal der Heinz Hunger gekriegt haben muß und die beiden Freunde Heinz und Rosi, das Erdhörnchen, sich auf den Weg machten, um was Essbares zu finden. Auf ihrem Weg entdeckt der Heinz eine kleine Maus, die er so süß findet, daß er mit ihr auch Freundschaft schließen muß, ohne der Maus ein Haar zu krümmen. Als sie so auf Nahrungssuche sind, entdecken die drei ein Bienennest, und da Heinz und seine zwei Freunde Rosi und Paul alle drei ganz große Schleckermäuler sind, wollen sie von dem Honig der Bienen fressen und müssen schließlich flüchten, da die Bienen nicht grade freundlich auf Naschkatzen gestimmt sind. Bei ihrer Flucht vor den Bienen kommen die drei Freunde von ihrem Weg ab und verlaufen sich. Noch dazu kommt ihnen der Fuchs Füchsli in die Quere, der auch gerade auf Nahrungssuche ist, und da der so gierig ist, müssen die drei sich vor ihm in einem kleinen Erdloch verstecken, weil Erdhörnchen wie Rosi eine beliebte Leckerei auf der Fuchsspeisekarte sind. Paul, Rosi und Heinz müssen, um nicht entdeckt zu werden, bis zum Abend in ihrem Versteck bleiben, bis Füchsli nicht mehr zu sehen ist. Nach der langen Wartezeit beschließen die drei ein kleines Nickerchen bis zum Morgengrauen zu machen, da es jetzt sowieso unmöglich ist, den richtigen Weg zum Bauernhof zu finden. Am nächsten Morgen haben die drei Freunde schon ihr Mißgeschick vergessen, daß sie sich ganz und gar verlaufen haben, erst als Heinz die anderen fragt, ob sie nun aufbrechen können, erinnern sich Rosi und Pauli, daß sie eigentlich gar nicht wissen, wo sie sind.
Die drei sind ratlos. Wie sollen Paul, Rosi und Heinz bloß wieder den Weg finden, fragen sie sich und Heinz ist ganz traurig, da er ja zu seinen Brüdern und Schwestern will. Da der Heinz traurig ist, werden seine beiden Spielkameraden auch ganz traurig, bis Pauli, die schlaue Maus, eine Idee hat: „Warum fragen wir nicht einen Vogel nach dem Weg zu deinem Bauernhof, der weiß bestimmt den Weg“, sagt er zu Heinz.
Heinz ist begeistert: „Das ist die Lösung“, jubelt er und fängt vor Freude zu schnurren an.
Die drei rufen also einen Vogel, den Hansi, herbei und der zeigt ihnen schließlich den Weg zum Bauernhof, indem er ihnen den Weg vorfliegt. Die drei folgen dem Vogel, bis sie endlich an der Scheune des Bauernhofes sind, in der die ganzen schwarzen kleinen Verwandten von Heinzi leben und als sie den Heinz erkennen und merken, daß er wieder bei ihnen ist und für immer mit ihnen spielt, feiern alle Kater und Kätzchen des Bauernhofes zusammen mit Paul und Rosi ein ganz großes Katzenfest.

Ende

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