Diskriminierung, ungerecht, ausgrenzend, was hört man nicht alles, wenn man anspricht, dass Geimpfte und nicht-Geimpfte anders behandelt werden sollen.
Kalte Impfpflicht ist auch ein bewährtes Gegenargument. Und das sei alles nur eine Strafe, weil man sich nicht impfen lassen würde.
Keine Strafe sondern berechtigte Ungleichbehandlung
Ich bin aktuell nicht für eine Impfpflicht. Ich schließe das nicht aus, aber jetzt und in der nächsten Zeit, haben wir noch genug andere Mittel, um voran zu kommen.
Deswegen bin ich auch gegen Strafen oder Sanktionen für Geimpfte. Es ist schlicht kein Umgang miteinander.
Und ich bin dafür Menschen und Gruppen, mit unterschiedlichen Eigenschaften auch entsprechend ihrer Eigenschaften zu behandeln. Geimpfte und nicht-Geimpfte unterscheiden sich an vielen Stellen. Daher macht es auch Sinn, sie unterschiedlich zu behandeln.
Das ist keine Strafe. Das ist keine Diskriminierung. Das erkennt einfach nur die Unterschiede an und begrenzt die Maßnahmen auf die Maßnahmen, die mit hohem Wirkungsgrad helfen.
Höhere Inzidenzen
Nicht-Geimpfte haben aktuell in vielen Ländern eine Inzidenz, die einen Faktor 10 über der Inzidenz von Geimpften liegt. Das Ansteckungsgeschehen geschieht zum allergrößten Teil unter den nicht-Geimpften.
Eindämmungsmaßnahmen, die sich auf nicht-Geimpfte beziehen, sind daher auch 10-Mal so wirksam wie Maßnahmen, die auf Geimpfte abzielen würden.
Es macht Sinn diesen Fakt nicht zu ignorieren und bei der Festlegung von Maßnahmen zu berücksichtigen.
Größeres Ansteckungspotential
Es gibt Hinweise darauf, dass Geimpfte, wenn sie doch erkranken das Virus mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit weitergeben. Sie stecken weniger Leute an. Das lässt auch erkrankte Geimpfte zu einem geringeren Risiko für alle anderen werden. Auch das rechtfertigt eine unteschiedliche Behandlung von Geimpften und nicht-Geimpften.
Größere Empfänglichkeit
Und letztlich stecken sich Geimpfte weniger leicht selber an. Der Schutz gegen Ansteckung ist zwar lange nicht so hoch, wie der Schutz gegen schwere Verläufe oder Tod, klar ist aber auch, dass es einen deutlichen Unterschied gibt.
Es macht Sinn nach Impfstatus zu unterscheiden
Gruppen mit niedrigerer Inzidenz stellen eine geringere Gefahr für andere dar. Menschen, die sich selber schlechter anstecken und das Virus selber weniger weitergeben sind eine geringere Gefahr für andere. Natürlich kann man diese Menschen anders behandeln als nicht-Geimpfte.
Nochmal: Das ist keine Strafe, das ist keine kalte Impfpflicht. Das erkennt einfach nur den Fakt an, dass Geimpfte deutlich weniger die Pandemie anheizen als nicht-Geimpfte.
Auch Kinder sind nicht geimpft
Auch Kinder sind übrigens nicht geimpft. Die U12 schon gar nicht, und Ü12 mit deutlich niedrigerer Impfquote als die Erwachsenen. Deswegen sollten auch Kinder den gleichen Einschränkungen unterliegen wie andere nicht-Geimpfte. Das ist zwar für Familien lästig, aber anders werden wir die Pandemie nicht in den Griff bekommen.
Einfach mal ein Impfangebot machen
Und dann noch mein Lieblingspunkt: Wir sollten den nicht-Geimpften immer wieder ein Angebot machen. Keine Pflicht, kein Zwang. Aber ein bisschen ausnutzen, dass es Situationen gibt, in denen es sich (aus völlig berechtigten Gründen) doof anfühlt, nicht geimpft zu sein, das sollten wir mitnehmen und als Rückenwind für eine Impfung akzeptieren.
Niederschwellig impfen gerade dann, wenn die Leute bereit sind, sich impfen zu lassen.
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