Berlin - Nach Ansicht von Fachleuten wird es jedes Jahr eine halbe Milliarde Euro kosten, die Innenstädte und Ortskerne vor der Verödung zu retten. "Um diese große Aufgabe, die allen Bürgern zugutekommt, stemmen zu können, werden Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro jährlich nötig sein", schreiben Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), und der Handelsberater Joachim Stumpf in einen Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagsausgabe).

Genth und Stumpf begrüßen, dass die neue Bundesregierung die Städtebauförderung stärken und mit Mitteln für den Umbau der Stadtzentren ausstatten will. "Zusätzlich sollte ein auf mindestens fünf Jahre angelegtes, flexibles Sonderprogramm zur Innenstadtstärkung aufgelegt werden", fordern die Fachleute. Die Pandemie habe dem stationären Einzelhandel stark geschadet. Daher müsse die Politik Chancengleichheit herstellen, um stationäre Händler bei der digitalen Transformation zu unterstützen.

"Unverschuldet durch die Coronakrise in Not geratene Geschäfte brauchen einen Digitalisierungsfonds, der Investitionen in die Zukunftsfähigkeit bezuschusst", so Genth und Stumpf. "Gefragt ist hier insgesamt ein Volumen in Höhe von 100 Millionen Euro." Die Investitionen sollen auch kleinere und mittelständische Händler in die Lage versetzen, etwa Kundenkommunikation in sozialen Medien durchzuführen oder Daten zu sammeln, um ihre Sortimente oder die Preiskalkulation zu optimieren.

Foto: Innenstadt von Koblenz (über dts Nachrichtenagentur)

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