Deutschland|Europa|Welt
Immer wieder heißt es: Die Population der Eisbären nehme zu, trotz des Klimawandels - Doch stimmt das?
Kurz: Dies entspricht nicht der Faktenlage.
Diese Behauptung entstammt aus einem Bericht, welcher von verschiedenen Expert*innen widerlegt wurde. Feldstudien wurden von der Autorin selbst nie durchgeführt. Die Wissenschaftlerin arbeitet für ein Institut, dass unter anderem von einem Ölkonzern finanziert wird.
Unabhängige Untersuchungen zeigen: Die Population hat ,zwischen 1978 und 2011, abgenommen. Eine genaue Zahl ist dabei schwierig, da kein genaues Monitoring existiert - jedoch lässt sich die Abnahme deutlich beobachten. Man nimmt etwa ein Verlust von 30 Prozent an.
Der Lebensraum von Eisbären ist durch den Klimawandel gefährdet und lässt die Zahl so weiter schrumpfen. Jagdgebiete verkleinern sich in einem immer größeren Ausmaß und setzten die verbleiben Eisbären unter Druck, so kann man dies auch dem Status Report 2019 von Polar Bears International entnehmen.
Der wissenschaftliche Leiter Dr Steven Amstrup äußerte sich gegenüber der BBC folgender Maßen: "Was wir sehen werden: Zuerst können die Jungtiere nicht mehr überleben, Jungen werden zwar geboren, doch die Mütter werden nicht über genug Körperfett, für die Produktion der Muttermilch, verfügen und so kommen die Tiere schließlich nicht mehr über die Eisfreie-Zeit."
Schätzungen aus den Jahren 1950/1960 gingen von etwa 5.000 Tieren aus, diese Zahlen zeigten sich als deutlich zu niedrig geschätzt und wurden schon damals kritisch von der Fachwelt gesehen. Einen positiven Effekt stellte die Einschränkung der Jagd in den 60/70er Jahren dar, jedoch stoppte diese positive Wirkung ab spätestens Ende der 90er. Heute gehen Forscher von etwa 20.000 Tieren aus.
Ian Stirling und Andrew Derocher kamen in ihrer Studie Stirling/Derocher 2012 zum Schluss:
„Wenn das Klima sich (wie prognostiziert) erwärmt und das Meereis schwindet, werden Eisbären bis zur Mitte des Jahrhunderts aus den südlichen Teilen des Lebensraumes verschwinden. Mag sein, dass sie im hohen Norden auf den kanadischen Arktis-Inseln und im nördlichen Grönland für die absehbare Zukunft überleben ... langfristig ist der Bestand ... unsicher.“
#euerOBIausHV
Quellen
Studie zu Eisbären:
http://pbsg.npolar.no/export/sites/pbsg/en/docs/2019-StatusReport.pdf
BBC über die Studie:
https://www.bbc.com/news/science-environment-53474445
Stirling/Derocher 2012
Dir gefällt, was OBIausHV schreibt?
Dann unterstütze OBIausHV jetzt direkt: