Am 06.11. jährt sich eine der bittersten Niederlagen eines deutschen Meisters in der Championsleague zum 30. Mal. Der FCK kam trotz einem der besten Spiele der Vereinsgeschichte gegen Barcelona nicht in die Gruppenphase des Landesmeisterpokals. Man spielte brillant. Goldbaek hat niemals mehr solch ein Spiel gespielt. Ich greife dem Artikel vor. Es stand nach einer 0:2 Niederlage in Nou Camp, sage, ja Sage und schreibe 3:0 für den Underdog ... Eine Chance nach der anderen. Dass es nicht 10:0 stand war alles. Johan Cruyff war nie hilfloser bis zur letzten Minute... Er sagte: Die sollen spielen. Wir gewinnen! Da hatte er sich getäuscht... Ich glaube, er schiss sich fast in die Hose! Bakero rettete die Spanier... Viel Spaß mit meiner Erinnerung.... Euer UK
FCK. Wenn man bedenkt, wie wundervoll der Fußball in all seinen Facetten sein kann, so muss man sich vor allem an die großen Jahre des FCK in den Neunzigern erinnern. Mein erstes Spiel gegen Köln endete 2:2 auf dem heimischen Betze. Es war ein verlegtes Spiel in der Meisterserie 90/91, als der FCK 0:2 zurücklag und in einem rasanten, einem Teufelsritt ähnlichem Aufholspiel, das 2:2 besiegelte. Damals spielten die Roten Teufel gegen den Deutschen Vizemeister, der in der vorherigen Saison beinahe den UEFA-Pokal gewonnen hätte. Im Rückspiel das unvergessene 6:2 in Müngersdorf, ein Fußballwunder, einem Epos gleich, war vollendet - von einer reinen Kampfmannschaft, die keinen damaligen deutschen Nationalspieler in ihren Reihen zählte.
Zuvor wäre man beinahe abgestiegen in einer grausigen Saison 1989/90, als man sich auf den 12. Tabellenplatz rettete. Dank des Motivators Kalli Feldkamp wurde sogar der Pokal in einem rasanten Spiel gegen Bremen gewonnen. Dies war der Grundstein für ein Fußballjahrzehnt, das mit zwei Meisterschaften, zwei Pokalsiegen und einer Vizemeisterschaft unter Friedel Rausch zu einem glorreichen, teuflischen wurde.
Ebenfalls unvergessen eines der größten Spiele der Vereinsgeschichte: Im Hinspiel gab es im Nou Camp ein klares 2:0 für Barcelona, den späteren Europapokalsieger. Vom Rückspiel auf dem Betze erzählt Pep Guardiola noch heute mit Gänsehaut seinen Teams von einem „zweiten Kaiserslautern“, falls sie ihre Rückspiele in der Champions League im sicheren Gefühl des Sieges nicht ernst genug nehmen sollten. Der FCK hätte für dieses Spiel 100.000 Karten verkaufen können, die Nebelbank des brennenden Betze waberte minutenlang, bis man beide Mannschaften einlaufen sah. Namen wie Zubizareta, Beguristein, Michael Laudrup, gegen puren Kampfeswillen und Leidenschaft. Ich war damals 12 Jahre alt, als ich dieses Spiel im Fernsehen schaute. Damals kamen mir wie so oft die Tränen, als ich die eindrucksvolle Westkurve vor meinen Augen sah.
Der FCK führte nach einem brillanten Spiel 3:0 gegen Barca, ehe man in letzter Sekunde das fatale Gegentor durch Bakero hinnehmen musste. Es hätte die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte sein können. Man war auf Augenhöhe mit Liverpool, Real Madrid und AC Milan und nur durch eine furchtbar unnötige Nachspielzeit wurde man aus allen Träumen gerissen. Der FCK wäre womöglich noch heute ein erfolgreicher Bundesligist und Champions-League-Teilnehmer. Man hatte Kuntz, Feldkamp, Hotic und Ehrmann. Wenn ein Spieler wie Ehrmann heute spielen würde, etwa bei Bayern, wäre Oliver Kahn kein Nationalspieler geworden. Kuntz machte sein erstes Länderspiel erst 1993 gegen die USA und bestritt lediglich 25 A-Nationalspiele. Man weiß nicht, was aus der WM in der Vereinigten Staaten geworden wäre, wenn man so manchem Spieler des FCK eine Chance gegeben hätte! Für heute soll es nun genug sein mit diesen wunderbaren Erinnerungen!
Uwe Kraus
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