"Die Homöopathie hat durchaus keinen „ganzheitlichen“ Ansatz. Bei akuten Erkrankungen glaubt sie, diesen Anspruch durch die Aufnahme einer Gesamtsymptomatik, des „Symptombildes“ des Patienten zu leisten. Schon dies hat mit einer sinnvollen Diagnostik im Krankheitsfalle nichts zu tun..." meint der anonyme Autor eines Aufsatzes von INH.
- Meint der Schreiberling das wirklich ernst?
- Die "Gesamtsymptomatik des Symptombildes des Patienten" soll nicht zur Diagnostik gehören? Das hat der Autor dieses Essays in seiner gesamten Medizinlaufbahn aber anders gelernt!
- Vielleicht ist diese Einschätzung von "sinnvoller Diagnostik" der Fachfremdheit obigen Autors geschuldet?
"Bei den chronischen Erkrankungen entwickelte er zwar so etwas wie eine Ätiologie, eine Krankheitsentstehungslehre. Hahnemann glaubte daran, dass die sogenannten „Miasmen“ , Grundkrankheiten, die immer wirksam bleiben, die Ursache für jede Art von chronischer Krankheit seien."
- Indirekt erkennt der Autor damit an, dass Hahnemann im wissenschaftlichen Denken seiner Zeit weit voraus war, denn
- Hahnemann hat - wenn man den Ausdruck "Miasmen" ganz einfach durch "genetische Ursachen" ersetzt - neueste Erkenntnisse von Krankheitsursachen durch seinen genialen Forschergeist vorweggenommen.
"Ganz in der vorwissenschaftlichen Tradition, Dingen, die noch nicht verstanden und erklärt waren, eine „Systematik“ zu unterlegen."
- Ist das nicht Kennzeichen eines Forschers mit offenem Geist, nach der Systematik hinter den Phänomenen zu suchen, wenn sie "noch nicht verstanden und erklärt waren"?
"Die homöopathische Methode ist auf der Erfassung einer möglichst weitgehenden Symptombeschreibung aufgebaut, nicht auf der Diagnostik von Erkrankungen. Die Erkrankung an sich ist –nur – die Störung der „Lebenskraft“, die sich in Symptomen äußert und – das ist wichtig – im Hinblick auf ihre Entstehungsgründe, ihre tieferen Ursachen, überhaupt nicht hinterfragt wird."
- Gibt es "tiefere Ursachen" als genetische Disposition [Miasma!] einschließlich Epigentik und Genexpression, welche die "Lebenskraft" entscheidend beeinflussen? [Und im übrigen vermutlich genau die Ansatzpunkte homöopathischer Therapie sind!]
- Und kommt nicht die medizinische Wissenschaft aktuell genau zu dieser Erkenntnis "im Hinblick auf [...] Entstehungsgründe [von Krankheiten]" ?
"Dazu gehören neben Fragen zu körperlichen Symptomen und zur allgemeinen Befindlichkeit auch Fragen zur persönlichen und sozialen Situation."
- Gibt es einen ganzheitlicheren Ansatz?
"Es geht dabei nicht um die Diagnostik von Krankheiten"
- der Autor, der sich bisher als auffallend guter Kenner homöopathischer Literatur, der sog. "Materia medica" und der "Repertorien" auswies, zeigt sich mit dieser Aussage nicht ganz auf dem neuesten homöopathischen Wissensstand, denn
- die neueren homöopathischen Repertorien beinhalten sehr wohl Diagnosen und auch diagnostische Merkmale
"Die Homöopathie verfügt nicht – wie sollte sie, nach 200 Jahren Erkenntnisstillstand – über eine Ätiologie, eine Lehre von Krankheitsentstehung und -erklärung, die eine „ganzheitliche“ Therapie überhaupt erst möglich macht."
- "Hahnemann erschien mir als ein Genie, ein großer Denker und Vorreiter seiner Zeit..." so Dr. Grams-Nobmann in ihrem Buch "Homöopathie neu gedacht".
"Ganzheitlichkeit in der Medizin ist viel eher bei der ständig in ihren Erkenntnissen fortschreitenden evidenzbasierten Medizin, von Homöopathen auch „Schulmedizin“ genannt, zu finden."
- ...sie bemüht sich redlich...
"Woran es noch mangelt, ist eine Struktur des Gesundheitswesens, die diesen Ansätzen zu einem echten Durchbruch in der medizinischen Praxis verhilft."
- Euphemisch ausgedrückt!
Und was sagt chatGPT zu alldem:
"Die Homöopathie bezieht in der Tat genetische Faktoren in ihre Theorie mit ein, insbesondere in Form der sogenannten Miasmenlehre. Diese besagt, dass bestimmte chronische Krankheiten auf einer angeborenen Anfälligkeit oder Disposition beruhen, die von einer oder mehreren Miasmen verursacht wird. Miasmen werden als "vererbte Belastungen" betrachtet, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden können und sich im Körper manifestieren."