Impfstopp mit AstraZeneca – spätestens jetzt stellt sich die Frage, ob die Entscheider unserer Bundesregierung noch ganz bei Trost sind. Und ob die Leute im Lande tatsächlich so blöd sind, dass sie diesen Gestalten immer noch abnehmen, zum Wohle der Menschen zu handeln.
Erst mal ein bisschen was Wissenschaftliches vornweg, denn es wird ja immer betont, dass die Politik der Bundesregierung in dieser Corona-Zeit der Wissenschaft folge (auch wenn sich schon längst das Gegenteil herausgestellt hat, s. hier): Es geht hier gerade einmal um sieben Fälle von Blutgerinseln der Hirnvenen bei etwa 1,6 Millionen verimpften Dosen von AstraZeneca. Das entspricht, wie beispielsweise auch Karl Lauterbach (SPD), auf dessen Expertise ja alle in den letzten Monaten stets bedingungslos geschworen haben, bestätigt, in etwa der Rate dieser Erkrankung in der Normalbevölkerung (s. hier). Zudem ist auch noch nicht mal klar, ob diese Gerinnungsstörungen überhaupt mit der Impfung in Zusammenhang stehen.
Das Thomboserisiko bei Antibabypille oder auch bei etlichen anderen Medikamenten (beispielsweise die Hormonersatztherapie, die meine Frau regelmäßig einnehmen muss), die nicht dazu dienen, eine tödliche Pandemie zu beenden, ist deutlich höher als diese Werte, die nun zum Impfstopp mit AstraZeneca führten. Und auch in Großbritannien sind die Menschen ja nun auch nicht wie die Fliegen an der Impfung gestorben, obwohl da schon etliche Millionen mehr geimpft wurden als hier. Ach ja: Langstreckenflüge bergen auch ein nicht unerhebliches Thromboserisiko – werden die nun etwas verboten?
Auf der Facebook-Seite von quer wird diese Absurdität recht gut auf den Punkt gebracht:
Das setzt dem, was zu Recht als Impfdebakel bezeichnet wird, nun wahrlich die Krone auf. Man muss sich ja nur mal den Ablauf dieser ganzen Impfung vor Augen führen:
Erst heißt es, die Impfstoffe seien sicher, gerade auch bei AstraZeneca wurde dies von Fachleuten bestätigt (wie zum Beispiel beim Faktenfinder der Tagesschau kommuniziert). Und natürlich gibt es bei einer solchen Impfung zuweilen Nebenwirkungen, denn schließlich soll sich ja das Immunsystem auf den Erreger einstellen. Das ist bei Grippeimpfungen nicht anders, und die werden nun ja schon lange routinemäßig verabreicht. Dass junge Menschen stärkere Nebenwirkungen aufweisen als Ältere (weswegen wohl beim vor allem älteren Menschen verabreichten Impfstoff von Biontech/Pfizer weniger Nebenwirkungen bekannt wurden), ist auch vollkommen normal, da eben das Immunsystem in der Regel umso stärker reagiert, je jünger man ist.
Also insofern alles im grünen Bereich, auch wenn natürlich die Organisation der Impfungen so dermaßen mies ist, dass es nur sehr schleppend voranging – ganz im Gegensatz zu solch martialischer Rhetorik, dass wir mit dem Virus im Krieg lägen, die ja immer wieder vonseiten der Bundesregierung verwendet wurde, um ein bisschen populistisch rumzuplärren.
Dann kommt als Nächstes eine Medienkampagne gegen den AstraZeneca-Impfstoff ins Rollen, was zur Verunsicherung von vielen Menschen führt, sodass Impfdosen ungenutzt rumliegen. Klar, nicht verwunderlich, denn die meisten Medien gehören sehr reichen Menschen und Familien, und die profitieren ja in großem Maße von den Lockdown-Maßnahmen. Ein gutes Gegensteuern hiergegen wäre es gewesen, die Hausärzte schneller in den Impfprozess mit einzubeziehen, da viele Menschen eben ihrem Arzt, den sie oft seit vielen Jahren kennen, mehr vertrauen als den anonymen Impfzentren. Aber dies wurde ja von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gezielt unterbunden (s. hier). So kann man wohl davon ausgehen, dass diese Zweifel durchaus im Sinne der Bundesregierung waren.
Und nun führen ein paar Fälle von Gerinnungsstörungen, die bei Geimpften nicht häufiger auftreten als ohnehin beim Rest der Bevölkerung, dazu, die ohnehin schon viel zu lahmarschige und aufgrund von politischem Handeln verschleppte Durchimpfung noch mal auszubremsen. Auf Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts. Das ist übrigens keine unabhängige wissenschaftliche Institution, sondern eine dem Bundesgesundheitsministerium untergeordnete Behörde, die man, vermutlich um auf diese Weise eine gewisse Unabhängigkeit zu suggerieren, im Jahr 2009 von „Bundesamt für Sera und Impfstoffe“ so umbenannt hatte. Und das Paul-Ehrlich-Institut steht zudem mit seiner Ansicht ziemlich allein da, wie ein Artikel im Ärzteblatt aufzeigt. Es drängt sich also der berechtigte Verdacht auf, dass der Impfstopp keine medizinische, sondern eine politische Entscheidung sein könnte.
Es wird also erst Hoffnung erweckt bei den Menschen, dass wegen der Impfungen schon alles gut wird, dann werden Zweifel gesät, die Verunsicherung schaffen, nur um dann eine vollkommen unbegründete „Vollbremsung“ hinzulegen – gerade als aufgrund der Lockerungen wieder ein bisschen mehr Hoffnung auf „Normalität“ bei den Menschen aufkam.
Nennt sich Zuckerbrot und Peitsche, ist vor allem aus der schwarzen Pädagogik bekannt – und einer demokratischen Regierung unwürdig!
Und Jens Spahn gibt das ja auch ganz unumwunden zu: „Uns allen ist die Tragweite der Entscheidung bewusst“, sagte der CDU-Politiker in Berlin. „Es wird viel Verunsicherung geben.“ (Quelle)
Und verunsicherte Bürger lassen sich eben einfacher regieren. So simpel, so schäbig, so antidemokratisch.
Hier soll mit aller Gewalt ein Zustand, der dabei hilft, verängstigten Bürgern weitere Überwachung aufzudrücken, der lukrativ für korrupte Politiker und deren Klientel aus Vermögenden, Investoren, Spekulanten und Konzernen ist und der sich wunderbar eignet, politische Schweinereien ungeheuren Ausmaßen wie die Wirecard-Affäre aus dem öffentlichen Fokus herauszuhalten, aufrechterhalten werden. Koste es, was es wolle – und wenn es Menschenleben sind.
Und da nun gerade auch absehbar nach der Freigabe von Schnelltests die Inzidenzwerte wieder steigen (wie ich ja schon in einem Artikel vor drei Wochen beschrieben habe), kommt der Impfstopp natürlich sehr gelegen, um dann die gerade beschlossenen Lockdown-Lockerungen wieder infrage zu stellen.
Apropos Menschenleben: Hier hätte es wirklich mal Handlungsbedarf gegeben, denn wie mittlerweile ziemlich klar belegt ist, sterben viele Covid-19-Patienten nicht am Virus, sondern an der Behandlung, nämlich der invasiven Beatmung. Das wurde von der ARD-Sendung Monitor in einem Bericht vom April letzten Jahres bereits festgestellt und nun in einem aktuellen Bericht von letzter Woche noch einmal bestätigt. Und dennoch ist es oftmals Standard, Covid-19-Patienten auf Intensivstationen zu intubieren – viele der Opfer sind unter solcher Beatmung verstorben.
Wenn man also tatsächlich etwas würde machen wollen, um Menschen zu schützen, dann wäre es geboten, hier zu intervenieren und die Praxis des Intubierens von Covid-19-Patienten zu hinterfragen – und gleichzeitig zuzusehen, dass möglichst schnell möglichst viele Menschen einen Impfschutz bekommen.
Die Bundesregierung macht allerdings gerade das genaue Gegenteil. Wer nun immer noch glaubt, dass es diesen korrumpierten Gestalten dabei um das Wohl und den Schutz der Bevölkerung geht, dem ist echt nicht mehr zu helfen …
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