Gestern berichtete THE GUARDIAN, dass die Britische Regierung Anfang des Jahres ein Unternehmen für künstliche Intelligenz beauftragt hat, die Gründe für die zögerliche Haltung vieler Briten gegenüber COVID Impfungen zu ermitteln. Man räumt ein, dass die Gründe komplex sein könnten, aber mangelndes Wissen und falsche Vorstellungen der Betroffenen stehen an der Spitze der Möglichkeiten.

Am gleichen Tag war im STANDARD zu lesen, dass der österreichische Wissenschaftsminister Martin Polaschek eine Studie bei der Statistik Austria in Auftrag gegeben hat, die den COVID Impfstatus der Bevölkerung nach sozioökonomischen Merkmalen untersuchen sollte.

Diese Studie lieferte faszinierende Ergebnisse :

  • Über alle Altersgruppen hinweg liegt der Anteil der Geimpften, einschließlich der COVID Genesenen, bei 67%.
  • Etwa 30 % sind weder geimpft noch immun durch eine überstandene COVID Erkrankung..
  • Zwischen Männern und Frauen gibt es keine nennenswerten Unterschiede.
  • Die Impfbereitschaft ist eng mit dem Bildungsniveau assoziiert.
  • In der Gruppe der 25- bis 64-Jährigen mit Hochschulabschluss liegt die Impfquote bei 84 %.
  • Bei denjenigen, die nur über eine Grundschulausbildung verfügen liegt sie dagegen bei 68 %.
  • In dieser Altersgruppe scheint es auch wichtig zu sein, ob jemand einen Arbeitsplatz hat (76 %) oder nicht (69 %).
  • Personen, die im Informations- und Kommunikationssektor (85 %) und in der öffentlichen Verwaltung (83 %) beschäftigt sind, sind relative häufig geimpft.
  • Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft (67 %) und im Baugewerbe (65 %) sind am wenigsten bereit, sich impfen zu lassen.
  • Beim Personal des Gesundheits- und Sozialwesens liegt die Impfquote bei 79 %.
  • Mehr als die Hälfte der 600.000 Schulkinder ist bereits geimpft, in der Sekundarstufe II waren es sogar 72 %.
  • Auch bei den Lehrern ist die Quote mit 85 % überdurchschnittlich hoch.
  • Von den rund 395.000 Studenten an den Universitäten sind 86 % geimpft.
  • Bei den Medizinstudenten sind es sogar 92 %.
  • Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, ist bei Personen aus der Türkei (73%) höher als bei in Österreich geborenen Personen (68%).
  • Die niedrigsten Impfquoten weisen Personen aus Rumänien (43 %) und der Russischen Föderation (45 %) auf.
  • Insgesamt ist der Prozentsatz der Geimpften bei den 75- bis 84-Jährigen am höchsten.

Ähnliche Ergebnisse wurden natürlich auch aus anderen Ländern gemeldet, und in Deutschland dürften sie kaum anders lauten. Neu scheint mir jedoch der Befund zu sein, dass die Impfraten stark mit dem Bildungsniveau korrelieren. Mit anderen Worten, Impfgegner sind tendenziell ungebildet und ignorant. Sollte sich dieses Phänomen bestätigen, könnte es einen Weg auftun, die Akzeptanz von Impfungen zu verbessern.

WER NICHTS WEISS, MUSS ALLES GLAUBEN!

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