Unter diesem Betreff habe ich am 23.8.17 einen Aufruf zur Fahrt nach Ramstein an meinen privaten Mail-Verteiler geschrieben, weil ich mich fragte, wo denn der Aufschrei bleibt angesichts der Entwicklungen, wo denn die Friedensbewegung ist, die 2014 genau so sturmreif geschossen wurde, wie es heute mit den gleichen Mitteln wieder versucht wird. Der Unterschied: Damals waren Tatsachen zur Ukraine, die man heute nicht mehr sagen darf, noch Allgemeinwissen. Am Jahrestag des russischen Einmarsches habe ich mich hieran erinnert und teile den Text. Ich hoffe sehr, dass sich am Samstag, den 25.2.23 niemand durch die seelenlose Propaganda gegen den Frieden abschrecken lässt und dass Berlin bei einem Aufstand für Frieden aus allen Nähten platzt, um ein gewaltiges Zeichen für den Frieden zu setzen. Hier der Aufruf von damals:


Auch seit der Zunahme der völkerrechtswidrigen militärischen Konflikte in der jüngsten Vergangenheit bleibt es ruhig um die Friedensbewegung. An den Ostermärschen war mal wieder eine recht überschaubare Handvoll Leute unterwegs. Dabei würde es sich lohnen, für Frieden auf die Straße zu gehen. Die Medien zeichnen von den Konflikten kein realistisches Bild. Zum Einen nicht davon, was in Syrien passiert, zum anderen finden andere Konflikte so gut wie gar nicht medial statt, zB Jemen. Zwar gab es auch nach langer Zeit Friedensschlüsse wie zB in Kolumbien und 2016 entstand zumindest kein neuer Krieg. Dafür starben in den weltweiten Konflikten wieder so viele Menschen wie es seit über einem Vierteljahrhundert nicht mehr der Fall war. Der halbe Nahe Osten liegt im Chaos und auch in weiten Teilen Afrikas gibt es kriegerische Auseinandersetzungen, die bei uns medial ebenso wenig Aufmerksamkeit erfahren wie die in Asien. Der Papst spricht von einem stückeweisen Weltkrieg, weil es so viele schreckliche Konflikte gibt. Und es gibt mehrere laufende Konflikte, die das Potential zu einer richtigen Verselbständigung haben. Da sind evtl. weitere drohende Konflikte noch gar nicht eingepreist.

Und immer mehr schleicht sich ein, dass Deutschland eine eigene Atombombe braucht und seinen Rüstungsetat verdoppeln muss, die Atomwaffen in Büchel sollen modernisiert werden. Deutschland stimmt in der UNO im Oktober 2016 gegen ein Verbot von Atomwaffen und hält sich von der Konferenz hierzu Ende März 2017 fern. Das Völkerrecht wird von den Mitgliedern der Bundesregierung marginalisiert, das Drohnenprogramm läuft über deutschen Boden und Afghanistan ist ein sicheres Herkunftsland. Das alles passiert, ohne dass es den nötigen medialen Widerhall gibt. Ein Skandal nach dem anderen. Es lohnt sich also schon, für Frieden auf die Straße zu gehen, auch wenn Frieden uncool erscheint, wenn man im Frieden lebt und sich auf den Demos nur wenige und dann auch noch keine coolen Leute rumtreiben.

Abgesehen davon: Wenn man für maximalen Klimaschutz auf die Straße gehen will – was absolut richtig ist – sollte man dies auch für Frieden tun. Kriege zählen auch noch zu den größten Umweltzerstörern. Gerade vor dem Hintergrund ist es kaum zu verstehen, dass Kriege als Teil dieser größten Herausforderung keine Rolle zu spielen scheinen. Weder medial noch in der Politik, obwohl die Politiker einen Klimavertrag beschlossen, der medial gefeiert wurde. Der Klimawandel wird noch für viel Leid, Flüchtlingswellen und Kriege sorgen. Die Flüchtlingswelle des Jahres 2015 hat ihren Ursprung aber vor allem in einem schrecklichen Krieg und konnte nur dank des beispiellosen Einsatzes hunderttausender Ehrenamtlicher bewältigt werden. Ansonsten hat Deutschland hierbei versagt bzw. an den Fluchtursachen sogar noch mitgewirkt. Aber die Bürger sind doch bereit sich in unglaublicher Anzahl zu engagieren. Was ist es also, das Leute davon abhält, sich öffentlich für mehr Frieden, handlungsfähige internationale Institutionen und das Primat des Rechts einzusetzen?  Ich bin ratlos, aber nicht rastlos und fahre daher am Samstag, den 9. September mit einem Bus über Augsburg und Ulm nach Ramstein: Menschenkette mit Schlusskundgebung vor der Air Base Ramstein

9. September · 13:00 - 15:00

Die Menschenkette ist die Aktion des Protests gegen den Drohnenkrieg, die Aufrüstung und die Air Base Ramstein. Sie ist ein klares Symbol des Zusammenhalts für den Frieden und hat bereits 2016 für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Sie wird am Samstagnachmittag (09.09.) um 13 Uhr in Form von zwei parallelen Auftaktkundgebungen eröffnet – eine vor dem Haus des Bürgers in Ramstein-Miesenbach, die andere vor dem Denkmal für die 1988 ums Leben gekommenen Flugshow-Opfer. Dann soll von beiden Kundgebungen aus bis vor die Tore der Air Base Ramstein die Menschenkette gebildet werden. Vor der Air Base Ramstein ist auch die Abschlusskundgebung um 15 Uhr geplant. Auf den Kundgebungen werden zahlreiche KünstlerInnen und RednerInnen die Teilnehmenden informieren und ein buntes Programm präsentieren.

Das Münchner Friedensbündnis bietet einen Bus am 9. September 2017 an

Abfahrt:
EineWeltHaus München (Schwanthalerstraße 80, 80336 München) um 6 Uhr...


Aktuell geht es natürlich nicht nach Ramstein, sondern alle die können bitte hier hin:

KUNDGEBUNG AM 25. FEBRUAR 2023, 14 UHR, AM BRANDENBURGER TOR IN BERLIN

Bild und Aufruf: https://aufstand-fuer-frieden.de

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