Bei ihren Aktionen haben es Klimakleber nicht ausschließlich auf Autofahrer abgesehen – vielfach ist auch die Beschädigung von Kunst- und Kulturschätzen das Ziel ihrer Aktionen.

Auf diesen Kunstvandalismus gibt der österreichische Künstler und Schriftsteller Thomas Sailer nun ein kreatives Kontra: Mit einer Installation seines Werkes "Klimakleber" übt er Kritik an destruktivem Aktivismus und setzt gleichzeitig Impulse für konstruktive, kreative Lösungswege. Damit liefert er eine Reaktion der Kunst auf Aktionen von Klimaklebern, bei denen Kunst- oder Kulturschätze mutwillig beschädigt werden.

Mit seinem Werk möchte Sailer die Fragwürdigkeit aufzeigen, durch zerstörerische Aktionen nichts weiter zu erreichen, als aufzufallen, während gleichzeitig Mehrheiten gegen das aufgebracht werden, wofür man eigentlich demonstriert.

Allerdings möchte der Künstler mit seiner Installation nicht nur kritisieren, sondern vor allem auch die Idee vermitteln, dass positive Veränderungen nicht durch Zerstörung erzwungen werden können, sondern viel besser durch konstruktive, kreative Ansätze erreicht werden können.

Kein politisches Statement

Explizites Ziel dieser Installation ist es, ein Phänomen unserer Zeit abzubilden und kritisch zu hinterfragen. Hingegen ist es nicht Aufgabe der Kunstinstallation, Position für oder gegen Klimapolitik zu beziehen. Es ist eine Kunstinstallation, die Aktivismus mimt – kein politischer Aktivismus. Ein Werk, das einen Spiegel vorhält und dazu aufruft, Aktivismus viel konstruktiver zu denken.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Was konstruktiver Aktivismus bedeutet, hat Sailer bereits vorgemacht: Erst im Februar dieses Jahres hat er sein Werk "Dreckschwein" vorgestellt, das er aus selbst aufgesammeltem Müll aus dem Gebüsch des Eisenstäder Schlossparks kreiert hat. So hat er ein aktionskünstlerisches Statement geschaffen, wobei schon die Herstellung des Werkes einen unmittelbaren, konstruktiven Nutzen hatte – nämlich der Befreiung der Grünräume im Eisenstädter Schlosspark von achtlos weggeworfenem Müll.


Aus diesem Grund ist das Werk "Dreckschwein" auch Teil seiner Klimakleber-Installation.

Digitale Präsentation

Seine Installation stellt Sailer in einer Videobotschaft vor, die er am 01.07.2024 auf mehreren Social-Media-Plattformen veröffentlicht hat. Öffentliche Ausstellungen sollen im nächsten Schritt folgen.

Die Videopräsentation kann auf YouTube angesehen werden: https://youtu.be/wJRNfUTjNQ0