Maik schreibt...


2019 wurde das Kinderbuch „Komm mit raus, Entdeckermaus!“ veröffentlicht. Dieses ab vier Jahren empfohlene Werk nimmt Kinder wie auch Eltern mit auf die Reise einer kleinen Maus, welche der Frage nachgeht, was das für viele kleine Wurzeln sind, welche in ihrem Mäusebau auftauchten. Dabei sollen Leser*innen viel über die Natur und die dort aufzufindenen Lebewesen lernen. Mittlerweile wurde unter anderem für die Nintendo Switch ein dazugehöriges Videospiel veröffentlicht, welches die Geschichte des Kinderbuchs erneut aufgreift. Wir haben uns sowohl die Buchvorlage als auch das Videospiel genauer angesehen und teilen euch unsere Eindrücke mit.

Die Geschichte der kleinen Maus startet unabhängig vom gewählten Medium in ihrem Mäusebau und nimmt die Leser*innen wie auch Spieler*innen mit auf die Reise vom Mäusebau, über Teich und Wald bis hin in den heimischen Garten. Dabei wird das Ziel verfolgt, ein Grundgerüst an Wissen aufzubauen, welches in der Natur angewendet werden kann. So werden heimische Tierarten näher vorgestellt und Pflanzen anhand ihrer Erscheinung benannt und erklärt. Dabei gehen die Buchvorlage und das Videospiel jedoch gänzlich unterschiedliche Wege, auch wenn sie im Kern Ähnliches mitteilen.

Die Buchvorlage
Das Buch zu „Komm mit raus, Entdeckermaus!“ erzählt eine charmante Geschichte. Als Leser*in erfahrt ihr ganz genau, was die kleine Maus denkt und warum sie bestimmte Wege einschlägt. So erklärt sie beispielsweise, dass sie beim Schwimmen durch den Teich Unterschiede bei den Tieren festgestellt hat, wie sie sich durch das Wasser fortbewegen. Gleichzeitig erkennt sie dabei Parallelen zwischen ihren eigenen Flossen und den Schwimmhäuten der Tiere. Zudem sind alle gezeigten Tiere und Pflanzen mit Namen versehen, um diese gleich mitzulernen. Ihr erhaltet dadurch also ein gutes Grundgerüst an Wissen über die heimischen Lebewesen – unabhängig ob es sich dabei um Tiere oder Pflanzen handelt.

Das Kinderbuch ist schön gestaltet und lädt zum Entdecken ein.

Ergänzt wird die Reise durch die insgesamt vier Gebiete durch spannende Seiten, welche Möglichkeiten zum Basteln, Gestalten und Mitmachen bieten. So bekommt ihr unter anderem eine Anleitung an die Hand gegeben, wie ihr selbst ein Herbarium mit euren Kindern herstellen könnt oder wie ihr am einfachsten Insekten untersucht. Zudem werden euch Begriffe aus der Biologie auf anschauliche Art und Weise erklärt, wodurch ihr unter anderem lernt, was eine Nahrungskette ist. Thematisch passen diese ergänzenden Seiten immer wunderbar zum aktuellen Gebiet, was zu spannenden Ausflügen in die reale Natur führen kann und soll.

Besonders gut gefallen uns neben der Geschichte und den detailreichen Zeichnungen selbst, vor allen Dingen die Mitmachangebote. Diese sind simpel nachzuahmen und gleichzeitig sehr lehrreich. Zudem lernt ihr beim Lesen immer wieder Neues kennen, wobei viele Kinder sich vor allem an den schön gestalteten Tieren orientieren werden.

Das Videospiel
Im Vergleich zur Buchvorlage schlägt das Videospiel einen anderen Weg ein. Über ein Hauptmenü habt ihr die Wahl, eines der vier Gebiete unabhängig voneinander auszuwählen. Anschließend übernehmt ihr die Rolle der Entdeckermaus und könnt euch dabei frei bewegen. Hierbei trefft ihr auf die Pflanzen- und Tierwelt der Buchvorlage, ohne dass dabei jedoch eine wirkliche Geschichte erzählt wird. Stattdessen könnt ihr per Tastendruck kurze Interaktionen der Tiere hervorrufen, um ihr Verhalten in ihrem Lebensraum zu beobachten.

Leider fehlt beim Videospiel nicht nur die schön erzählte Geschichte der Entdeckermaus, sondern auch die Angebote zum Mitmachen wurden gestrichen. Dafür wurden die Pflanzen- und Tierarten jedoch mit individuellen Steckbriefen versehen, welche ihr entweder per Klick oder über ein Inhaltsverzeichnis öffnen könnt. Diese Steckbriefe sind zwar klasse, da sie sowohl detailreich sind als auch eine Menge Informationen beinhalten, aber es ist auch viel zu Lesen. Insgesamt bemerkten wir, dass ein roter Faden fehlt, der uns beim Spielen an die Hand nimmt. Eine Möglichkeit wäre es beispielsweise gewesen, die gezeigten Ökosysteme anhand der Nahrungsbeziehungen zu erkunden. Dadurch würden eure Kinder gleich die Beziehungen zwischen der Pflanzen- und Tierwelt besser verstehen und welche Rolle jeder in seinem Lebensraum einnimmt.

Die Steckbriefe im Spiel sind eine tolle Möglichkeit, neues über Lebewesen zu erlernen.

Somit bleibt beim Videospiel im Vergleich zur Buchvorlage Potenzial auf der Strecke, obwohl mit den Steckbriefen eine sehr tolle Vorlage gegeben wurde. Gerade wenn ihr die Nintendo Switch zur Hand nehmt und auf die mobile Variante des Spielens setzt, wäre sie als Enzyklopädie beim Gang in den Wald eine tolle Ergänzung. In meinem Beitrag zu möglichen Naturerlebnissen mit Kindern schrieb ich bereits über das Bestimmen von Tier- und Insektarten. Hierzu wäre das Spiel wie gemacht! Ähnliches gilt jedoch auch für die Buchvorlage, auch wenn diese weniger zu den einzelnen Tieren und Pflanzen zu bieten hat, wie das Videospiel.


„Komm mit raus, Entdeckermaus!“ überzeugt uns insgesamt. Wir haben sowohl die Buchvorlage als auch das Videospiel gern angeschaut und sprechen eine klare Empfehlung aus. Bei der Kaufentscheidung müsst ihr jedoch abwägen, wie ihr die Geschichte der Maus erleben wollt. Als gemütliches Buch im Wohnzimmer, welches ihr als Familie lest oder als interaktive Lernplattform, welche sich durchaus als kleiner Bestimmungsschlüssel für Tiere und Pflanzen verwenden lässt.

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