287- 7.Teil der Fantasyserie von Josh Fagora, KI Bing und Johannes Schütte
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Königin Fagora auf www.publikum.net







Am frühen Morgen rieb Amme Firo sich verschlafen die Augen, als sie in den schmalen Gang vor Alinas Kammer trat. Kalter Steinboden knirschte unter ihren leichten Pantoffeln.
„Ach, du armes Kind“, flüsterte sie, während sie die schwere Eichentür einen Spalt öffnete und das schwache Licht der aufgehenden Sonne hereinschimmern ließ.
Im Zimmer saß König Pascara Vladima am Rand von Alinas Bett und hielt seine fiebernde Tochter zitternd in den Armen. Als Firo eintrat, sah er sie verzweifelt an und fragte mit brüchiger Stimme:
„Firo, soll ich den Arzt Luke Adamus holen? Er ist ja Fagoras Verwandter aus der Urzeit.“
Die Amme blickte den König lange Zeit durchdringend an, als wenn auch sie den Schmerz verspürt um den Zustand seiner Tochter.
„Nein, Majestät“, antwortete die Amme sanft und achtete darauf, Alinas Stirn nicht zu berühren.
„Ich lege ihr jetzt kalte Wickel an und koche gleich frischen Lindenblüten- und Salbeitee. Das lindert den Schweiß und wirkt beruhigend.“
Während Firo zwei dünne Leinentücher in einem Topf mit kühlem Wasser tränkte, kaute Pascara nervös auf seiner Unterlippe. Firo legte den ersten Wickel sachte um Alinas Nacken, dann zog sie den zweiten behutsam um ein Handgelenk. Alina atmete flach, doch ihr Fieber schien allmählich zu sinken. Firo nickte zufrieden, als sie den dampfenden Kräutertee ans Bett stellte.
„Ruh dich aus, mein Herz“, flüsterte sie und strich dem Kind über das goldblonde Haar.Alina, die Tochter von Fagora, war grade sechs Monate alt.
Pascara verließ das Gemach und betrat den weitläufigen Innenhof der Burg. Die Bögen der steinernen Sitznischen warfen lange Schatten, und die Fahnen über dem Burggraben wehten noch von Tau triefend im kühlen Morgenwind. Er atmete tief durch, um sich zu sammeln, als hinter ihm das leise Grollen von Drachenflügeln erklang.
Ein kleiner Flugdrachen landete mit kraftvollem Schlag vor ihm, der Sattel klirrte, als der Kurier in weißen Leinenkleidung von seinem Rücken stieg. Er verneigte sich, das Herz klopfte hörbar in seiner Brust.
„Mein König“, begann er stockend, „Königin Fagora hat Rethor im Bergwerk Dornfels besiegt und uns von seiner Knechtschaft befreit. Doch sie … sie tötete mit dem Schwert Viskur den Vampirfürsten Nytral. Salina ist sehr böse auf Fagora.“
Pascara spürte, wie ihm das Blut heiß und schnell in den Kopf schoss – ein brennender Strom aus Wut und Scham, der seine Gedanken überflutete. Seine Hände verkrampften sich zu harten Fäusten, die Finger so fest umschlossen, dass sich die Knöchel weiß hervorhoben. Die Lippen waren zu einem schmalen, zitternden Strich gepresst, als wolle er jedes ungezügelte Wort hinter einem stummen Wall zurückhalten.
„Das kann nicht sein“, rief er leise, während seine Augen in den grauen Himmel wanderten. „Fagora würde niemals ohne Grund töten. Sie handelte stets gerecht . Sethur, Zerlin und Rethor fielen durch sie nur, weil sie Unrecht begangen hatten. Wer aber hat Nytral so rasch verurteilt? Er war früher stets an meiner Seite und wohnte hier, wo Sethur begraben wurde. “
Pascara spürte, wie ihm das Blut heiß und schnell in den Kopf schoss – ein brennender Strom aus Wut und Scham, der seine Gedanken überflutete. Seine Hände verkrampften sich zu harten Fäusten, die Finger so fest umschlossen, dass sich die Knöchel weiß hervorhoben. Die Lippen waren zu einem schmalen, zitternden Strich gepresst, als wolle er jedes ungezügelte Wort hinter einem stummen Wall zurückhalten.
Der Kurier trat hastig einen Schritt zurück, als sich die Schatten um ihn verdichteten und der Regen stärker auf das Pflaster niederprasselte. Er hob den Blick und seine Augen fanden die mächtige Silhouette seines Drachen, der sich in stoischer Ruhe neben ihm erhob. Die dunklen Schuppen des gewaltigen Wesens glänzten im trüben Licht der Fackeln, die am Rand des alten Pfades flackerten. Jeder Tropfen, der auf die schuppenbedeckte Haut traf, rann in silbernen Bahnen herab, als ob der Himmel selbst ehrfürchtig über den uralten Begleiter weinte.
„Salina vom Lande Junkar und deine Gattin haben ihn zur Fronarbeit im Bergwerk verurteilt. Dann aber … dann nahm Fagora das verfluchte Schwert und tötete Nytral brutal. Salina schwor Rache. Es steht die Freundschaft auf dem Spiel. “
Ein tiefes, grollendes Donnergrollen zerriss die Stille des Innenhofes und hallte wie das drohende Brüllen eines fernen Ungeheuers durch die dunklen Wolken. Kurz darauf begann der Regen, zuerst in vereinzelten Tropfen, dann immer dichter werdend, wie aus einem aufgerissenen Himmelsvorhang.
Pascara hob die Hand zum Himmel, als wollte sie die letzten goldenen Strahlen der untergehenden Sonne einfangen. Seine Finger zitterten leicht im warmen Licht, während sie ein leises Murmeln aussprach – ein uraltes Gebet, kaum hörbar, doch voller Ehrfurcht. In ihrem Blick spiegelte sich eine Mischung aus Hoffnung und Sehnsucht, als ob sie den Himmel selbst um eine Antwort bat.
„Ein Zeichen von Gott Ashonar. Ich werde zu Nosphre fliegen, um Fagoras Unschuld zu beweisen. Es muss eine Erklärung geben. Das Schwert Viskur birgt dunkle Magie. Es darf nicht mehr Fagora tragen. Es muss da einen Weg geben.“
Zurück in der Kammer, wo die Schatten der Nacht wie seufzende Schleier über die Wände glitten, kniete er langsam auf dem abgenutzten Teppich nieder. Die Luft war erfüllt vom schwachen Duft getrockneter Lavendelzweige und dem leisen Knacken des Kaminholzes, das noch glühte.
Mit einer beinahe zerbrechlichen Hingabe streckte er die Hand aus. Seine Finger berührten Alinas Wange – erst zögerlich, dann mit vertrauter Wärme. Ihre Haut fühlte sich sehr warm an, wie Porzellan im Mondlicht, und doch lebendig, bebend unter der Erinnerung gemeinsamer Stunden.
Er beugte sich vor. Seine Lippen fanden ihre Stirn in einem Hauch von Nähe, kaum mehr als ein Flüstern der Seele. Der Kuss war kein bloßes Ritual – er war ein stilles Versprechen, eine stumme Bitte, ein leiser Gruß aus einem Herzen, das in diesem Moment nichts mehr wollte, als gehört zu werden.
„Schlafe nun, mein Kind. Dein Vater kehrt zurück mit der Wahrheit. Die Amme wird sich um dich kümmern, sowie dein Großvater Horo, Fagoras Vater.“
Dann wandte er sich zum Drachen, dessen sattelgeschmückte Flügel sich bereits ausbreiteten. Mit einem letzten Blick zu Firo, die ihm Mut zulächelte, stieg er hinauf und ließ die Burg von Sakar hinter sich im sturmgepeitschten Morgengrauen verschwinden.



