285- 5.Teil der Fantasyserie von Josh Fagora. KI Bing und Johannes Schütte.





Die Geiseln waren aus dem Gefängnis befreit worden und saßen nun im hohen, steinernen Sitzungssaal des Bergwerkes Dornfels. Königin Fagora und Salina standen dicht beieinander an der Stirnseite des Nykwaldes am Bergwerk, während Nytral, Salinas Gatte, in schweren Eisenhandschellen kniete. Um sie herum wachte Dunkeltroll Morghat, der inzwischen gemeinsam mit Fagora über die Schichtleitung von Dornfels herrschte.
Fagora schwieg zunächst, doch Nytral hob seinen Blick, seine Augen flehten um Gnade. Schließlich durchbrach die Königin die Stille.
„Was hast du, Verräter, mir zu sagen? Es wird Zeit, das du deinen Mund öffnest.“
Nytral richtete sich in den Fesseln auf, ein höhnisches Lächeln zuckte um seine Lippen. Als wolle er das sagen und jenes unternehmen. Etwas, was den Planeten noch mehr in den Ruin führen könnte. Sein Blick glitt von Fagora zu Salina, ehe er mit gesenkter Stimme sprach:
„Vampire müssen zusammenhalten. Wir sind es, die auf das Blut und die Opfer von Menschen und Fabelwesen verzichten, obwohl es unserer Natur entspricht. Stattdessen trinken wir anderes Blut, auch von toten Tieren. Rethor hat uns den rechten Weg gezeigt. Perna ist für uns Vampire erschaffen worden, nicht für Drachen und Menschen.“
Fagora zog die Stirn kraus und hob die Hand, bevor Salina überhaupt reagieren konnte. Die hellhaarige Königin schlug Nytral hart ins Gesicht. Sein Kopf knallte gegen das kalte Steinpodest, und Blut rann ihm aus der Lippe.
Salina sprang erschrocken vor, doch Fagora blieb regungslos. Ein eisiger Windzug fuhr durch den düsteren Wald, während Salinas Augen sich weiteten.
„Stopp, Fagora, so nicht!“, rief Salina entsetzt, doch Fagora ließ die Faust gesenkt. Ihr Blick bohrte sich in Nyrals Augen, als könne sie bis in sein Innerstes sehen. "Was ist mit Dir los? Du bist doch sonst nicht so gewalttätig."
Nachdem einige Momente vergangen waren, erhob Fagora die Stimme wieder kalt und bestimmt. Sie atmete schwer ein und aus, als wenn sie eine Last der Entscheidung zu tragen hätte. Ihr Herz schlug nicht mehr im gewohnten Takt und ihr Blut kochte. Sie verstand sich nicht mehr.
„Ich beabsichtige, die Völker zu vereinen und die Drachen zu fördern. Entscheide du über deinen Gatten. Ich könnte ihn töten oder ins Gefängnis von Dornfels oder Ashonar werfen lassen.“
Zwei schwielige Wächter rückten vor und zogen die Handschellen enger – Nytrals Hände bluteten, er stöhnte vor Schmerz. Salina biss sich auf die Lippe, rang mit der Entscheidung. Ihr Blick glitt zum wolkenverhangenen Himmel, wo die Sonne Xuna gerade dabei war, sich hinter dichten Schleiern der dunklen Wolken zu verbergen.
Schließlich hob Salina die Stimme. Zuerst war es nur ein Flüstern, kaum mehr als der Hauch eines Gedankens, der sich gegen die Enge ihrer Kehle stemmte. Doch dann, getragen von einer Welle aus unterdrückter Angst und wachsender Entschlossenheit, drängten sich die Worte nach außen. Ihre Stimme zitterte nicht – sie schnitt durch die Stille wie der erste Donnerschlag vor einem Sturm.
„Die Heirat löse ich hiermit auf. Er soll im Bergwerk bis zu seinem Tod schuften. Dunkeltrolle sollen seine Herren werden und ihn zur Arbeit zwingen.“
Fagora nickte, doch in ihren Zügen regte sich kein Leben. Ihre Wangen blieben bleich, als hätte sie im Halbschatten alter Geheimnisse überdauert. Das Nicken war kein Zeichen des Verständnisses, sondern eher ein Echo längst gelöschter Hoffnungen, eine fast automatische Reaktion ihres Körpers, während ihr Geist in andere Sphären abgedriftet war. Sie wandte sich dem Himmel zu, ihre blassen Lippen flüsterten.
„So soll es sein. Mögen Vampire, Fabelwesen und Menschen in Frieden leben. Wir dulden keine Verschwörer in unseren Reihen, nur ein vereintes Volk. “
Unter ihren Worten verdunkelte sich ihr Antlitz. Das Blut, das bereits aus ihrem Mundwinkel getropft war, breitete sich über ihre Wangen, ihre Augen traten schmerzhaft hervor, als würden schwarze Dornen in die Iris sprießen. Ein eisiger Wind fuhr durch die Halle, die Fackeln an den Wänden flackerten wild.
Langsam zog Fagora eine geschwungene Pergamentrolle hervor , die Drachenrolle von Vizekönig Zaltor. Sie entrollte sie mit zitternden Fingern und begann mit feiner Stimme zu lesen. Sie las Zaubersprüche und Gesetze aus der Drachenrolle in einer Sprache, die keiner verstand.
Saradona, in der Ferne mit der Elbenarmee versammelt, hob den magischen Stab gen Mond der Finsternis. Zum Mond Odima, dem roten Mond, wo der Böse wohnte.
"Nun hat Fagora die zweite Linie erreicht. Noch eine Stufe, und sie wird sein wie Rethor, es sei denn, jemand – oder sie selbst – beendet es.“, rief sie so laut, das alle es vernehmen konnten.
Beim Klang dieser Worte wirbelten silberne Runenzeichen aus der Pergamentkante empor, leuchteten gespenstisch im Halbdunkel. Die Zeichen tanzten um Fagora herum, ehe sie sich in die Luft stanzten und mit einem leisen Knistern erloschen, als hätten sie sich in Rauch aufgelöst.
Dann erhob Fagora ihre Stimme, als sie die Gesetze der Drachen und der Magie verlas.
Während sie die Gesetze verlas, schien ihr Blick durch den verfinsterten Himmel zu dringen, an Sterne zu haften, die längst erloschen waren. Ihre Stimme bekam Nachhall, als spräche sie nicht nur zu den Anwesenden, sondern zu jedem Drachen, jedem Funken Magie in der Welt. Ein kaum spürbares Beben zog durch die Steinmauern – die Gesetze selbst forderten Ehrfurcht ein. Die Sprache war so fremd, die sie vorlas, das keiner sie verstand. Eine Sprache, als die Urzeiten der Magier und Drachen begann?
„Hoch lebe mein Onkel Zaltor, der diese Rolle gemeinsam mit Nosphre verfasst hat! Ich bin nun in der Magie in der zweiten Linie angekommen und werde sie nutzen.“
In diesem Moment griff sie nach der Scheide an ihrer Seite und zog das Schwert Viskur hervor. Die Klinge schimmerte in giftigem Grün, als würde sie selbst lebendig pulsieren. Ein tiefes Brummen erfüllte die Luft, während die Runen auf der Klinge und entlang der Schneide zu glühen begannen.
Fagora trat einen Schritt vor, richtete das Schwert auf Nytral und flüsterte in einer Sprache, so alt wie die Drachen selbst. Grüne Funken sprühten von der Klinge, und ein gleißender Lichtstrahl schoss in seinen Leib. Mit einem scharfen Schrei stieß sie zu, das Eisen schnitt ihm das Herz aus der Brust.
Nytral brach keuchend zusammen, und sein Blut ergoss sich mit dumpfem Plätschern über den kalten Steinboden.
Salina stürzte vor, kniete neben ihm, während seine Augen sich glasig verdunkelten. Mit geballter Faust richtete sie den Blick auf Fagora, ihre Stimme zitterte vor Wut und Schmerz.
„Das wirst du büßen, Fagora! Ich verstehe dich nicht mehr. Du bist anders geworden und ich werde herausfinden warum. Nun lass mich meinen Gatten begraben, wie s Vampire tun.“
Schweigend senkte die Königin des Planeten ihr Schwert. Ein letztes Leuchten erlosch auf der Klinge, und die eisige Luft legte sich wieder. Salina blieb neben dem leblosen Körper Nytrals zurück, während die Drachenrolle flüsternd in Fagoras Hand verkohlte.





Ende.
Storyboard in 6 Szenen
Szene 1
Beschreibung: Die Geiseln sitzen im steinernen Sitzungssaal des Bergwerkes Dornfels. Fackeln spenden flackerndes Licht.
Text: „Die Befreiung ist vollbracht. Wacht, während wir richten.“
---
Szene 2
Beschreibung: Königin Fagora und Salina stehen an der Stirnseite. Nytral kniet in schweren Handschellen. Dunkeltroll Morghat wacht im Hintergrund.
Text (Fagora): „Was hast du, Verräter, mir zu sagen?“
Text (Nytral): „Vampire müssen zusammenhalten…“
---
Szene 3
Beschreibung: Fagora schlägt Nytral ins Gesicht. Blut spritzt. Salina springt erschrocken vor.
Text: Salina (ruft): „Stopp, Fagora, so nicht!“
---
Szene 4
Beschreibung: Salina blickt zum wolkenverhangenen Himmel, Fagora wendet sich feierlich ab.
Text (Salina): „Er soll hier bis zu seinem Tod schuften. Die Heirat ist gelöst.“
Text (Fagora, murmelnd): „So soll es sein. Möge Frieden herrschen.“
---
Szene 5
Beschreibung: Fagoras Gesicht verdunkelt sich, Blut rinnt, schwarze Dornen in den Augen. Sie öffnet die Drachenrolle, Runen leuchten um sie auf.
Text (Fagora, lesend): „Jetzt erreiche ich die zweite Linie…“
---
Szene 6
Beschreibung: Fagora zieht das grün leuchtende Schwert Viskur und stößt es in Nytrals Brust. Salina kniet neben ihm, während er verblutet.
Text (Salina, fluchend): „Das wirst du büßen, Fagora!“
---
Bild-Storyboard (Skizzen)
[Sketching the six scenes with key figures: Fagora, Salina, Nytral, Dunkeltroll Morghat, Drachenrolle, Schwert Viskur. Each frame includes the environment, character positions, and facial expressions.]