263-16. Teil der Fantasyserie von Josh Fagora. KI Bing und Urheber Johannes Schütte
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Der Abend senkte sich über die düstere Burg Salina, als Vizekönig Zaltor von Junkar den steinernen Innenhof betrat. Die massiven Mauern der Vampirburg erhoben sich ehrfurchtgebietend gegen den schwärzlichen Himmel, während finstere Türme und kunstvoll geschnitzte Zinnen den Ort zu einem Symbol uralter Macht machten.
Zwischen den kalten Steinen hallten die sanften Töne alter Instrumente – Flöten, Harfen und dröhnende Trommeln –, die von Drachen, Magie und den ungewissen Schicksalen der Menschen erzählten.
Inmitten dieser Szenerie hatten sich nicht nur Vampire versammelt, sondern auch Menschen und Händler, deren prall gefüllte Stände und leuchtend bunte Gewänder einen starken Kontrast zu der düsteren Umgebung bildeten. Ihre nervösen Blicke spiegelten die latente Angst wider, die in der Luft lag.
Zaltor stand an der Seite von Nytral, dem kürzlich aus dem Gefängnis befreiten Gemahl Salinas, während General Vitor, ein 65-jähriger Veteran mit strenger Militärdisziplin und 2000 getreuen Soldaten, alles mit milder, aber bestimmter Autorität überblickte. Die Spannung zwischen Zaltor und Nytral war greifbar. Mit schneidenden Worten wandte sich Zaltor an ihn:
„Nytral, ich habe kein Vertrauen in dich. Der alte Kult birgt zu viel dunkle Macht. Wie willst du das fragile Vertrauen Salinas gewinnen, wenn Vampire sich daran machen, Menschen anzugreifen – ob wir es gerade sehen oder nicht?“
Nytral lachte höhnisch, ein Klang, der zugleich spöttisch und kalt wirkte:
„Vertraust du mir wirklich nicht, Zaltor? Ich weiß, wo sich Rathor, der Gottvampir, verbirgt – eine Wahrheit, die ich nur Königin Fagora offenbaren werde. Mit Rethor an unserer Seite wird ein neues Zeitalter der Herrschaft anbrechen!“
Mit diesen Worten verließen sie die Mitte des Hofes und gingen hinunter zu den großen Toren der Burg. Dort spielten die Musiker, in schwarzen, seidenen Gewändern, Lieder, die von uralter Magie, fantastischen Drachen und schicksalhaften Menschen erzählten. Ihre Instrumente klangen wie das Echo längst vergangener Heldenzeiten, während sie die imposanten Steinreliefs und kunstvoll dekorierten Fassaden der Burg in ein beinahe surreales Licht tauchten. Selbst die Händler, die mit lauten Rufen ihre exotischen Waren anpriesen, hielten kurz inne, als die Melodie in einem Hauch von Melancholie und Vorahnung verklang.
Doch in diesem Moment lag etwas Unheilvolles in der Luft. Am Horizont, jenseits der massiven Burgmauern, zog ein dichter roter Nebel herauf – ein Schleier aus blutig glühender Dämmerung, der bedrohlich über dem Gemäuer schwebte. Der Nebel strömte heran wie lebendige Seide, die sich langsam, aber unaufhaltsam um jede Ecke der Burg schlang. Sein Geruch war schwer und drückend, als ob er das bevorstehende Unheil förmlich verkündete.
Augenblicke später brach das Unheil los: Aus dem feurigen Nebel schossen Vampirgestalten hervor und stürzten sich auf die ahnungslosen Menschen. Schreie erfüllten den Innenhof, als die Untoten mit scharffunzelnden Zähnen in die hilflosen Körper bissen.
Der getreue General Vitor befahl in donnernder Stimme seinen Soldaten, sich in geordneter Formation zu verteilen – der Kampf war entfacht. Blutige Szenen spielten sich vor Zaltors Augen ab: Menschen wankten, einige fielen leblos zu Boden, während am Himmel Drachen aufstiegen, als wollten sie diesem Alptraum trotzen.
Mit dem durchdringenden Kreischen seines Schwertes bahnte sich Zaltor einen Weg durch das tobende Schlachtfeld. Vorbei an Menschen und beißenden Vampiren, die über Menschen fielen.
Zwischen dem Getöse von Schwerthieben und den verzweifelten Schreien erhob sich seine Stimme, durchdringend und unerschütterlich.
„Nytral! Was geschieht hier? Fagora muss davon erfahren!“, rief er in die Menge der Burgbewohner.
Doch wo einst ein Verbündeter gestanden hatte, stand nun Nytral regungslos im roten Flimmern des Nebels. Sein Blick war steif, fast hohl – als hätte die unheilvolle Dunkelheit selbst seine Seele eingefroren. Ohne weitere Umschweife verkündete er mit unerschütterlicher Stimme:
„Ich werde jetzt gehen. Ich bin frei und hoch lebe Rethor, Bruder von Gottvampir Sethur. “
Mit diesen Worten wandte er sich ab und löste sich langsam in den tosenden, blutroten Nebel auf – ein Verrat, der Zaltors Herz in tausend Splitter zerschnitt. Die schockierten Blicke der Händler und Menschen, die panisch versuchten, dem tödlichen Angriff zu entkommen, spiegelten den Schmerz und das Unverständnis wider, als klar wurde, dass Nytral sich den Vampiren angeschlossen hatte.
Während der rote Nebel die ehrwürdigen Hallen der Burg in einen makabren Ozean aus Blut und Verzweiflung tauchte, übernahm General Vitor die Führung:
„Haltet eure Stellungen! Lasst nicht zu, dass dieser Verräter unsere Reihen spaltet! Vampire fallen wieder andere Lebewesen an. Das hat nich gefehlt.“
Seine Stimme war fest und bestimmt, doch sie wurde beinahe von dem ohrenbetäubenden Klang der Schlacht, dem Klirren von Schwertern und dem durchdringenden Schreien der Opfer übertönt. Zaltor, innerlich zerrissen zwischen Pflicht und Loyalität, wusste, dass er das verheerende Geheimnis nun seiner Nichte Königin Fagora offenbaren musste – das erschütternde Wissen, dass ein enger Vertrauter die Seiten gewechselt hatte.
Der einst feierliche Innenhof, der noch vor wenigen Augenblicken von Musik und geschäftigem Treiben erfüllt gewesen war, war nun ein Bild des Chaos und des Verrats. Händler standen wie versteinert da, ihre Waren achtlos verstreut, während Musiker in einem verzweifelten, fast geisterhaften Finale verstummten.
Der rote Nebel, der über die Burg kroch, schien all jene Hoffnung zu ersticken, die einst in den Herzen der Bewohner gelebt hatte.
In dieser schicksalhaften Nacht war der Pfad zur Rettung von Fagora und dem Volk ebenso eingeschlagen wie der Verrat, der ihre Welt in grausamer Weise verändern würde. Zaltor trug den schweren Schmerz des Verlusts und des Verrats in sich – ein Geheimnis, das er nun in aller Schwere und Ehrfurcht an Königin Fagora weitergeben musste, in der Hoffnung, dass inmitten der Dunkelheit doch noch ein Funken Licht zu finden sei.
Was wird Fagora angesichts dieses verräterischen Geständnisses tun? Wird der Schwur im roten Nebel das Ruder in den Händen einer einzigen tapferen Seele zusammenhalten? Die Antwort liegt verborgen im unergründlichen Schatten jener verhängnisvollen Nacht.



Und Nytral war verschwunden.
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