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262-15.Teil der Fantasyserie von Josh Fagora und KI Bing und Urheber Johannes Schütte. Alle Rechte vorbehalten. Ideengeber Johannes Schütte, Delmenhorst.







Im Innenhof der ehrwürdigen Sakarburg, wo antike Steine Geschichten längst vergangener Zeiten flüsterten, standen Salina, die Vampirkönigin, und Fagora in gedämpfter Erwartung. Händler in bunten Gewändern boten ihre Waren feil, während Künstler und Artisten ihre Kunststücke vorführten. Über ihnen zog der mächtige Drache Udia seine kreisenden Flugbahnen am wolkenverhangenem Himmel, und sein metallisch schimmerndes Schuppenkleid fenselte das letzte Licht des Tages ein. In einer Ecke des Innenhofs, verborgen in der ehrfurchtgebietenden Pyramide, verweilte König Pascara – in Gedanken versunken bei dem Schrein seines verstorbenen Vaters, dessen Grabmal von stiller Trauer und alter Größe zeugte.
Die Atmosphäre war zugleich lebendig und von einem geheimnisvollen Schweigen umhüllt. Fagora, deren Blick von scharfer Intuition und königlicher Würde geprägt war, wandte sich an Salina und fragte mit leiser Dringlichkeit:
„Wo wurde der Überfall gemeldet? Wir brauchen einen Anhaltspunkt. Wir können nicht da suchen, wo nichts ist. Unser Planet ist gross.", erklärte Fagora.
Ihre Stimme, sanft aber bestimmt, durchbrach die fast greifbare Stille des Innenhofs. Salina nickte zustimmend, als wolle sie Fagoras Worte untermauern, und gemeinsam verließen sie die schattigen Mauern, um den Marktplatz hinunterzugehen. Über den gepflasterten Steinen wehten die Stimmen der Händler und das freudige Lachen der Zuschauer, die an den Scheunen und Wehrtürmen entlang stapften.
Während sie den Marktplatz entlanggingen, schritt Salina mit einer ruhigen, fast frostigen Gelassenheit fort und ließ ihren Blick in die Ferne schweifen – in Richtung Junkar, dem sagenumwobenen Land von Horo Adamus. Mit einem Hauch von Nachdenklichkeit in der Stimme verkündete sie:
„Kuriere und Ritter erklärten, es sei im Wald Tarkan in Junkar passiert, im Nykwald und am Vulkan Vuljun. Wo wollen wir nachschauen?“
Ihre Worte klangen wie eine Mahnung, in der jede Silbe die Dringlichkeit der Lage unterstrich. Im Hintergrund tanzten flüchtige Schatten an den Speicherhallen, die Zeugnis alter Vorräte ablegten. Die Herrscherin des Planeten Perna – so trug Fagora ihren Titel – ließ den Blick über die fast leeren Speicher schweifen, in denen einst reiche Getreidevorräte gehortet wurden. Der düstere Schleier einer lang anhaltenden Dürre lag über dem Land, und sie fuhr fort:
„Die Speicher sind fast leer vom Getreide, Dürre herrscht. Ob Yessa Erfolg haben wird, weiß keiner. Daher wirst du, Yessa und ich zuerst im Nykwald fliegen, mit Udia. Und frag Nytral, was er weiß. Denn er weiß, was über den Überfall auf Menschen ist. Er frönt dem alten Kult des Blutes – Nytral wird nicht mitkommen.“
Salinas Stimme war fest, beinahe unnachgiebig. Trotz ihrer kühlen Berechnung lag in ihren Augen ein Anflug von Sorge, denn selbst sie wusste, dass das Geheimnis um Nytral schwerer wog als das Gewicht vieler dunkler Legenden. In diesem Moment, in dem die Schatten der Dürre und des bevorstehenden Unheils sich über die Sakarburg legten, ergriff Fagora das Wort. Mit einem leichten, kaum merklichen Verzerren ihres königlichen Mundes, sprach sie:
„Lass mich erst Nytral fragen, denn wenn er etwas weiß, kann er nützlich sein. Und wenn er Schwierigkeiten macht, töte ich ihn.“
Ihre Worte klangen wie das Rascheln alter Pergamente, durchdrungen von der Entschlossenheit zahlreicher vergangener Schlachten. Noch bevor Salina Gelegenheit hatte, weiter zu sprechen, ließ Fagora ihren Blick in Richtung der imposanten Pyramide schweifen, wo ihr Gatte, König Pascara, in inniger Trauer und Ehrerbietung bei dem Grab seines Vaters verweilte. In einem fast melancholischen Tonfuß fügte sie hinzu:
„Dann wären wir zu fünft. Ich nehme aber an, daß Yessa Elbenstein nach der Unterzeichnung mit den Trollen zu ihrem Volk der Elben geht, denn diese sind in der Nähe. Dann wandern wir zu viert weiter. Yessa muss ja noch mit Morghat verhandeln.“
Fagoras Worte waren geprägt von nüchternem Ernst und einer unerschütterlichen Entschlossenheit, die sowohl von persönlichen Verlusten als auch von vergangenen Siegen zeugte. Mit einem weiteren, fast feierlichen Blick richtete sie sich an Salina und sprach, als wolle sie jeden Zweifel in den Schatten verbannen:
„Ich werde Nytral dann töten, nicht Du. Ich habe bereits Sethur und Zerlin getötet und den Artefakt zerstört – auf der Insel des Arthrassees. Wir brechen morgen auf. Udia wird uns tragen. Wir werden unterwegs sehen, was mit dem Überfall auf Menschen ist. Wahrscheinlich steckt Rethor und Nytral dahinter.“
Die Schwere ihrer Worte schien die Luft beinahe greifbar zu verdichten. Jeder Klang, jedes Wort hing für einen Moment in der Stille, die nur vom leisen Hufgetrappel ferner Ritter und dem fernen Dröhnen der Natur durchbrochen wurde.
In diesem Augenblick zeichnete sich am Dach der Sakarburg am Horizont ein weiterer Akteur ab: König Pascara, der vom Schrein seines Vaters angereizt, mit sorgenvoller Miene näher kam. Trotz seiner königlichen Haltung spiegelte sein Gesicht die tiefe Unruhe wider, die ihn schon länger heimsuchte. Als Fagora ihm entgegenging, legte sie ihren Arm sanft um ihn und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund – ein stilles Versprechen von Rückkehr und Verantwortung:
„Wir brechen morgen auf und ich werde wieder wandern.“, sagte die Königin zu Pascara, dem König von Sakar.
Doch Pascaras Blicke schweiften unweigerlich gen Himmel, wo sich finstere, schwarze Wolken zusammenzogen. Am Rand des Himmels zeichnete sich ein unheilvoll roter Nebel ab, der wie ein lebendiges Omen über den Wald kroch – jenem Wald, in dem einst Nytral seine Burg erhoben hatte und in dessen stillen Schatten Sethur, der Gottvampir, begraben lag. Mit ernster Miene und tiefer Besorgnis verkündete er:
„Unheil bedroht uns. Der rote Nebel ist der Nebel der Vampire. Woher er kommt, weiß keiner. Fagora, es wird Zeit, daß du das regelt.“
Die Worte klingen wie ein Weckruf in der Dämmerung einer Welt, in der altes Blut und neue Konflikte untrennbar miteinander verwoben waren. Fagora und Salina, beide angespannt und gleichzeitig entschlossen, wandten ihren Blick über die alten, mächtigen Burgmauern zum Horizont, wo sich die ersten Anzeichen des drohenden Unheils mit dem roten Schleier mischten.
In einem letzten Blick, der sowohl Verantwortung als auch Vertrauen ausdrückte, legte Fagora ihre Hand auf Pascaras Schulter und sprach, ihre Stimme ruhig, aber von fester Entschlossenheit getragen:
„Ich werde es regeln, mein Gatte. Pass du auf unsere Tochter Alina auf.“





Ende.